Bei der 94. ISDE, den Mannschafts-Weltmeisterschaften der Endurofahrer im portugisischen Portimao wurde der zweite Fahrtag bei strahlendem Sonnenschein absolviert. Doch auch der machte Probleme, denn als die ersten Fahrer Morgens um acht Uhr die erste Sonderprüfung erreichten, stand die Sonne noch so tief, dass sie teilweise die Piloten blendete.

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Ex-Enduro-Weltmeister Josep Garcia auf dem zweiten Tagesrang

Davon gänzlich unbeeindruckt gab sich Daniel Sanders: Der Australier gewann, wie schon am Montag, vor Ex-Enduro-Weltmeister Josep Garcia, erneut mit deutlichem Vorsprung, diesmal sogar über 36 Sekunden.
Doch im Moment strampelt sich Garcia vergeblich ab, denn die spanische Trophy liegt gerade einmal sechs Minuten vor Deutschland auf dem sechsten Rang.
Bester Deutscher war erneut Angus Heidecke: "Ja, die ersten beiden Prüfungen machen mir Spaß, aber das war es dann auch schon," fasste der KTM-Fahrer den langen Tag im Sattel zusammen. Tatsächlich ist die Etappe ziemlich zermürbend, ohne sich ernsthaft ausruhen zu können, geht es siebeneinhalb Stunden immer Offroad, mindestens über Schotterpisten.
Zweiter im Deutschen Team war Eddi Hübner, der nach eigener Einschätzung einen Tag ohne Höhen und Tiefen gehabt hatte. Doch vielleicht könnte genau das zu einem kleinen Erfolg führen, denn eine Sechstagefahrt wird nicht an einem Tag gewonnen, sondern Beständigkeit ist da gefragt.
Immerhin konnte man den achten Platz erst einmal halten und keiner der vier Fahrer hat bislang irgendwelche Probleme. Dafür sorgt auch schon Teambetreuer Christoph Lessing. Letztes Jahr noch selbst am Start der Sixdays gewesen, kennt er die Materie genau und wollte mit seinem Engagement die Trophy unterstützen und vielleicht zu größeren Leistungen anspornen. Er hat eine geschlossene Teamstruktur geschaffen, wo alle Fahrer nicht nur die gleichen Hemden und Westen haben, sondern auch das gleiche Dekor auf den Motorrädern, die der Motorradhändler aus Berlin besorgt hatte. Das Dekor ist so neutral gehalten, dass auch Eddi Hübner, als Fahrer vom Team Sturm, und vor allen Dingen der Teamchef Harald Sturm, mit dem Nationalmannschafts-Design zufrieden sind.
Australien mit Sanders liegt in Führung, vor der Trophy der USA mit nur 50 Sekunden Rückstand.

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Bei den Junioren ist Yanik Spachmüller (Bild oben) einer der Fahrer, die mit dem Wetter ihre liebe Mühe hatten: "Ich bin oft von der tiefstehenden Sonne geblendet worden, dass ich einige Male auch aus der Spur gekommen und geradeaus gefahren bin." Dazu bekam er kalte Finger, denn der stetige Wind bließ jedes bisschen Wärme weg.
Deshalb lief es nicht so gut für den Franken, der am Ende des Tages gerade einmal zwei-Hunderstel-Sekunden vor seinem Mannschaftskollegen Jan Allers auf dem 73. Platz aller Trophy- und Junior-Trophy-Fahrer lag.
Im Kampf um die Spitze hat die deutsche Junior-Trophy nach dem Ausfall ohnehin nicht mehr mitzureden, da führt, wie bei der Trophy, Australien vor den USA. Immerhin hatten die Schweden und Brasilianer auch einen Ausfall: Bei den Schweden musste Joakim Grelsson sein Motorrad mit technischem Defekt abstellen.

Bei den Damen konnte Maria Franke die Führung bis in die allerletzte Sonderprüfung halten. Doch dann verlor sie über elf Sekunden auf Brandy Richards und wurde erneut Tageszweite: "Den letzten Test sind wir bis dahin erst ein einziges Mal gefahren, deshalb kannte ich den nicht so gut."
Dass die Damen-Trophy aber auf den zweiten Rang hinter die USA zurückgerutscht ist, lag aber nicht daran. Leider hatte Anne Borchers eine schlechte zweite Runde: "Das fing damit an, dass ich auf der Etappe einmal nicht aufgepasst hatte und einen Abhang hinunter bin. Mir ist zum Glück nichts passiert, aber das Motorrad zu Bergen hat Zeit und Kraft gekostet. So bin ich anschließend ein wenig in Panik gekommen, denn ich konnte nicht einschätzen, wieviel ich verloren hatte. Dann wurde es hektisch und ich habe gleich die nächste Prüfung auf dieser Etappe verhauen." Danach hatte sie ihren Rhythmus verloren und ihr fehlten auf dem zwölften Platz gleich drei Minuten zur Spitze.
Zuverlässig und ohne Zeitstrafpunkte kämpfte sich Selina Schittenhelm auf den 20. Tagesrang und ist die Stütze im Hintergrund.

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Bei den Clubfahrern gewinnt erneut Ex-Weltmeister Antione Meo die Wertung und Maik Schubert (Bild oben)  wird bester Deutscher auf dem 68 Platz.
David Lux konnte seine KTM reparieren, wo nach Kühlwasserverlust der Kolben gefressen hatte. Sein Vorteil war, dass das auf der ersten Etappe des Tages passierte und er fast den gesamten Tag Zeit für die Reparatur hatte. Deshalb kann er am Mittwoch wieder an den Start gehen. Wäre der Ausfall erst gegen Ende der zweiten Runde passiert, hätte vielleicht die Zeit nicht mehr gereicht, denn die Fahrzeuge für den Restart müssen spätestens eine Stunde nach der Sollankunftszeit wieder in den Parc ferme gebracht werden.

2019 11 12 hindernis
Fahrer auf Abwegen - eigentlich geht es an dieser Stelle bergauf...

Ergebnisse nach 2 Tagen

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2019 11 12 maico

Der Brite Bradlay Mair ist mit einer orginal 490er Maico am Start. Er fährt nicht in der Vintage-Klasse, denn das würde ja nur drei statt sechs Tage dauern. Der Oldtimer liegt nach zwei Tagen auf dem 237. Platz von verbliebenen 341 Clubfahrern
Insgesamt sind noch 473 Fahrer von ursprünglich 509 gestarteten Teilnehmern am Start.

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