Man kann den Fahrern jetzt nicht unterstellen, dass sie taktisch gefahren wären, aber unter dem heimischen Jubel gewannen beim Abschluss-Motocross auf der permanenten Strecke in Cassano Spinola die Ausländer ...
Die Strecke mit der permanenten Bewässerung bot für die heiße Jahreszeit die besten Bedingungen bei diesen Sixdays. Kaum Staubentwicklung machte das Fahren viel sicherer und die Sprünge präsentierten sich in Bestzustand. Leider ist bei einer permanenten Cross-Strecke auch ein Zaun drumherum - deshalb kam es nicht zu dem typischen Bild, dass die Fans aller Nationen ihre Fahrer hautnah anfeuern konnten.
Spannend genug waren die Läufe auf alle Fälle:
In der E1-Klasse ging überraschend der Portugiese Luis Oliveira eine Runde in Führung - doch schon beim nächsten Mal war der Schwede Mikael Persson(Bild oben) vorne. Der baute seinen Vorsprung immer weiter aus, so dass er einmal einen Ausrutscher hatte, aber schnell genug wieder auf das Motorrad kam, dass er seine Führung nicht einbüßte.
Lokalmatador Andrea Verona kämpfte sich noch auf den vierten Platz vor, direkt hinter seinen Landsmann Davide Guarneri.
Die E2-Klasse führte lange Zeit der Tscheche Jaromir Romacik an - der Cross-Spezialist fühlte sich offensichtlich auf der Strecke wohl. Er fiel nachher auf den vierten Platz zurück, weil der US-Amerikanter Dante Oliveira (Bild oben) kam und etwas später denn auch Josep Garcia auf dem zweiten Platz, der damit dann Gesamtschnellster der Sixdays war!
Bester Italiener wurde Thomas Oldrati - der allerdings gerade einmal eine halbe Minute einbüßte.
Die E3-Klasse war eine klare Angelegenheit des Spaniers Jaume Betriu - der fuhr einen Start-Ziel-Sieg (Bild oben) vor dem US-Amerikaner Ryan Sipes ein. Als bester Italiener kämpfte sich Matteo Cavallo auf den dritten Platz vor und brachte bei der Zielankunft die Strecke zum Toben - oder sollte man lieber zum vollständigen Ausrasten schreiben? Es wurde dann auch noch der Junior-Trophy-Fahrer Matteo Pavoni auf dem siebenten Platz in die Feier mit eingebunden...
Viel hatten die deutschen Fahrer bei diesem internationalen Motocross nicht zu vermelden - Im Lauf der langsameren E1-Fahrer trumpfte allerdings Junior Florian Görner auf und büßte seine Führung erst nach zwei Dritteln der Renndistanz an zwei Holländer ein.
Schnellster Fahrer des Tages war Yanik Spachmüller, der sich allerdings in der 6-Tage-Wertung seinem Teamkollegen Eddi Hübner auf Platz 46 in der Gesamtwertung geschlagen geben musste.
Tanja Schlosser im Motocross-Modus
Die drei deutschen Damen erreichten gemeinsam das Ziel, jetzt sogar noch auf dem sechsten Platz!
Das lag zugegebenermaßen nicht an der ganz hervorragenden Fahrt von Tanja Schlosser, die sich auf einen fünften Platz kämpfte und als Zehnte über die sechs Tage gewertet wird.
Die Damen zeigten wieder geschlossene Mannschaftsleistung, und liefen alle Drei ins Ziel ein (Sonnenberg und Buhmann ein wenig später) - aber sie waren im Ziel, was die französiche Damen-Trophy nicht von sich behaupten konnte: Da startete schon am Morgen das Motorrad von der einen Fahrerin nicht mehr und auf dem Weg zum Abschluss-Motocross gab der Motor am nächsten Motorrad irreperabel den Geist auf. So beendete nur Justine Martel den Tag und die Sixdays in Wertung und die französische Trophy fiel mit zwei Ausfällen eben auf den letzten Platz zurück. Kein anderes Damen-Team hatte zwei Ausfälle, so dass eben die drei Stunden für den Ausfall gewertet werden mussten.
Das Clubteam vom ADAC Sachsen mit Jörg Haustein, Patrick Irmscher und Maik Schubert bleibt auf dem 21. Platz. Zweitbestes Deutsches Team ist der ADAC Hessen-Thüringen mit Ronny Rohde, Michael Domagala und Maximilian Weber auf dem 33. Rang.
Endergebnisse
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Pechvogel des Tages wurde Phillip Müller: Der beste Deutsche Fahrer freute sich noch am Vortag über seine problemlose Sixdays - und wurde dann beim Abschluss-Motocross gleich nach dem Start in aussichtsreicher Position abgeschossen und verletzte sich den Daumenballen so sehr, dass er ausfiel und die Wunde genäht werden musste.
Bester Deutscher blieb Müller zwar, denn er war ja ordnungsgemäß zum Abschluss-Cross gestartet. Doch er rutschte auf den 40. Platz zurück.