Zu seiner Ehrenrettung muss allerdings gesagt werden, dass es nicht nur ihm so erging - viele Fahrer hatten sich an verschiedenen Etappenstücken verfahren, so auch einige amerikanische Trophy-Piloten. Die folgten nämlich nach kurzer falscher Route zunächst einmal den Pfeilen für den abendlichen Heimtransport, kamen aber trotzdem noch ohne Zeitstrafpunkte über die Runden ...
Nachdem wir gestern aus Verzweiflung, dass Josep Garcia schon zum dritten Mal die Gesamtwertung gewonnen hatte, einfach mal den Italiener Andrea Verona im Bild gezeigt haben, gewann dieser dann prompt an dem nächsten, diesem vierten Tag die Gesamtwertung vor Garcia. Aber weil wir nicht schon wieder Verona im Bild haben wollten, nehmen wir diesmal seinen Teamkollegen Matteo Cavallo auf der TM. Der wird nämlich vom heimischen Publikum genauso angefeuert.
Weniger glimpflich ging es für Yanik Spachmüller und Eddi Hübner aus: Die verfuhren sich nämlich in der Prüfung. Das klingt ein wenig unvorstellbar, aber diese Prüfung war neu und hatte noch wenige Spuren, dafür fehlten aber einige Absperrbänder. So ging es erstmal einen Hohlweg hinunter, der ohnehin keine Absperrbänder braucht. "Ich hab' dann gemerkt, dass das hier falsch ist - aber dann muss man erstmal wenden und wieder zurück zur Strecke kommen. Das dauerte dann schon fast 20 Sekunden, denn da kam dann schon der nächste Fahrer," erklärte Yanik Spachmüller seinen Ausflug. Zu aller Ehrenrettung sei gesagt, dass nicht nur die Bänder fehlten, sondern auch schon Fahrspuren in die falsche Richtung führten ...
Trotzdem konnte die deutsche Trophy ihren neuten Platz verteidigen, baute sogar geringfügig den Vorsprung vor Belgien aus.
Tatsächlich aber gibt es überall zu wenig Streckenposten und Helfer, was zu einigen Überraschungen führt - so wurde der Endurotest in den Weinbergen beim Rückweg nicht in Wertung gefahren, weil der umgebaut und verkürzt worden war. Die Fahrer fuhren den Test dann ohne Wertung, zum Anschauen für den fünften Fahrtag.
Überhaupt läuft es nicht reibungslos, denn obwohl man schon am dritten Fahrtag für die Trophy- und Junior-Trophy-Fahrer aufgrund der Staubentwicklung die Anzahl der Fahrer pro Minute von ursprünglich drei auf nur noch zwei reduziert hat, verzögern die Spitzenfahrer trotzdem die Einfahrt in die Prüfung. Deshalb kommt es dann zu einem Stau, nicht der ersten Zehn, sondern wenn dann immer mehr Fahrer auflaufen.
Besser als in der Trophy lief es bei den deutschen Junioren: Durch den Ausfall des Spaniers Enrico Francisco rutscht das Team sogar auf den neunten Platz nach vorne.
Fast wäre auch noch die direkt vor den Deutschen liegende holländische Junioren-Mannschaft geplatzt: deren Fahrer Mike Bokslag konnte auf der Startrampe sein Motorrad nicht zum Laufen bekommen und überquerte auch noch die 20-Meter-Linie ohne Licht am Motorrad. Das kostete ihn eine Strafminute und zehn Strafsekunden. Doch Der KTM-Fahrer konnte den defekten Sensor wechseln und fuhr danach trotz des Handicaps die zweitschnellste Zeit seiner Mannschaft.
Bei den deutschen Damen klappte der Restart von Stefanie Sonnenberg ohne Probleme und sie fuhr mit nur zwei Strafminuten ins Ziel. Im Fahrerlager konnten die drei dann allerdings wie beim Synchronschwimmen gemeinsam die Reifen wechseln (naja, ganz synchron war es nicht, aber alle drei Damen waren zeitgleich an den Montierböcken).
Das Foto oben zeigt den Clubfahrer Max Fehlig. Wir haben ihm diesen Ehrenplatz zu seinem Ehrentag gewidmet: Max feiert heute seinen 29. Geburtstag und wurde entsprechend von der Fahrerlagercrew empfangen. Ohne Zeitstrafpunkte wurde er an diesem Tag auf dem 168. Platz (von 458 am Morgen gestarteten Fahrern) gewertet.
Das beste deutsche Clubteam vom ADAC Sachsen liegt noch auf dem 23. Platz, allerdings gerade eine Sekunde hinter dem Team aus Chile.
Schnellster Clubfahrer war wieder Philipp Müller vor Jörg Haustein.
Ergebnisse
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Wir wollen dann doch noch den Tagessieger Andrea Verona ins Bild setzen. Hier beim Start in den Endurotest, der rund um die Ortschaft Monleale, teilweise durch die Weinberge führt (vgl. Bild von Fehlig oben).
Tatsächlich wird seit dem heutigen Tag nicht mehr nach den roten, sondern nach den blauen Pfeilen gefahren - die Grünen sind die Ausschilderung zum Abschluss-Motocross am Samstag.
