Es blieb der Staub und die vielen Steine in den vielen Bachbetten. Es blieben auch fast die gleichen Resultate - allerdings konnten sich die Deutschen etwas verbessern.
Auch wenn Josep Garcia wieder einmal die Tageswertung gewonnen hatte, zeigen wir diesmal ein Bild von Andrea Verona: Der Italiener ist nicht nur amtierender E1-Weltmeister, Führender in der Weltmeisterschaft, sondern auch auf dem Weg mit der italienischen Trophy die Mannschafts-Weltmeisterschaft zu gewinnen.
Gastgeber Italien führt in der Trophy-Wertung vor Spanien und den USA. Bei den Junior-Trophys führt Italien vor den USA und Frankreich.
Allerdings könnte dem französischen Junior Luc Fargier noch eine Strafe aufgebrummt werden. Der war nicht ganz unverschuldet in einen Verkehrsunfall mit einem Zuschauer-/Betreuermotorrad verwickelt, als er aus dem Gelände kommend auf die Hauptstraße einbog. Trotz des heftigen Zusammenstoßes konnte der Franzose die Fahrt fortsetzten. Leidtragende waren unter anderem Fahrer und Beifahrerin des anderen Motorrades, ausgerechnet die Eltern des deutschen Club-Fahrers Nico Maier, die heftige Prellungen und Abschürfungen erlitten.
Das deutsche Trophy-Team kämpft sich ohne weitere Probleme einen Platz weiter auf den neunten Rang vor: Davide von Zitzewitz hatte extra das komplette Fahrwerk gewechselt. "Das hat WP-Italien gemacht. Ich hatte ja das Fahrwerk vom Betreuermotorrad eingebaut, weil ich hoffte, dass das besser passen würde. Doch das hatte nicht geholfen." Doch auch das neue Fahrwerk machte den Norddeutschen noch nicht glücklich. "Ja, es fühlt sich etwas besser an, aber ich bin nicht wirklich zufrieden," war sein Fazit.
Junior Oskar Wolff hat keine Ausfallserscheinungen - bis auf die letzte Sonderprüfung des Tages, wo er sich an einem Baum verhakte und einige Zeit brauchte, das Motorrad wieder zu befreien.
Bei den Junioren zahlt sich die geschlossene Mannschaftleistung aus: vom 13. Platz rutscht das Team auf den zehnten Platz nach vorne! In der Tageswertung sogar auf dem neunten Rang profitiert man nicht nur von der eigenen Geschwindigkeit, sondern auch von den Problemen der anderen Teams: Am heftigsten trifft es Finnaland, wo der erst 20-jährige Peetu schon im ersten Test des Tages ausfällt. Anders als die Trophy oder die Damen-Trophy gibt es für die Junioren kein Streichergebnis, weshalb auch bei Portugal die Reparaturzeit für den defekten Kühler von Renato Silva voll zum Tragen kommt und das Team zurückwirft !!!
Bei den Damen weiterhin Titelverteidiger USA vor Spanien, während das deutsche Team intern allerdings einen Rückschlag hinnehmen musste: Zwar fährt Tanja Schlosser (Bild oben) in die Top 10 der Damen, und auch Samantha Buhmann rettet sich ins Ziel. Diese meint, angesichts ihrer bisherigen Schmerzen nach dem Sturz am ersten Tag, jetzt könne es nur noch besser werden. Doch am dritten Tag hatte sie noch viel Zeit gerade in den langen Wertungsprüfungen verloren. Aber es war trotzdem wichtig, dass sie sich weiter in Wertung befindet.
Denn Stefanie Sonnenberg musste aufgeben, nachdem sie durch einen Riß im Gehäusedeckel viel Öl verloren hatte. Sie nutzt nach der abendlichen Reparatur die Möglichkeit des Restartes.
Bestes Deutsches Clubteam ist der ADAC Sachsen auf dem 23. Platz von 163 gestarteten Mannschaften-
Eine traurige Nachricht ereilte allerdings die internationale Enduro-Familie vor Ort: Der holländische Fahrer Arnold Staal verstarb am gestrigen Tag. Von seinem Team vermisst wurde eine große Suche eingeleitet, doch der Fahrer wurde nur noch tot, abseits der Strecke gefunden. Wahrscheinlich hatte ein Herzinfakt in Verbindung mit der aktuellen Diabetis bei dem älteren Club-Fahrer zum Tod geführt.
Ergebnisse
Trophy: Hier klicken! (PDF)Junior-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Clubmannschaften: Hier klicken! (PDF) - die Ergebnisse des ersten und zweiten Tages haben wir dort nachgetragen
Alle Ergebnisse und das Live-Timing: Hier klicken (Link)
Das Sixdays Team Germany hat im Fahrerlager zwei Fixpunkte, die aus den vielen Mannschaften ein echtes Team machen. Das Eine ist die Container-Crew rund um Peter Überschär (Bild unten): Bei der abendlichen Hektik bleibt man ruhig und hilft den Fahrern in allen ihren technischen Belangen.
Die Ruhe der Crew hilft auch den aufgeregtesten Fahrern doch noch den Reifen gewechselt zu bekommen, oder schwierige Eingriffe in die Mechanik zu bewältigen. Denn die Crew selbst darf dabei nicht helfen, der Fahrer muss alle Arbeiten am Motorrad selbst machen, nur getankt werden darf und das Öl darf gewechselt werden.
Der zweite Fixpunkt ist die Verpflegung, die Heinz Theilacker (Bild unten) auf den Tisch bringt. Für alle Fahrer gibt es nach der Arbeit dann erstmal einen Imbiss, um wieder zu Kräften zu kommen. Das reicht von den obligatorischen Spaghetti bis hin zu gefüllen Maultaschen. Eine tägliche Überraschung und für viele Fahrer der Höhepunkt des Tages. "Darauf freue ich mich schon, wenn ich am Morgen losfahre," meint ein Teilnehmer stellvertretend für viele Fahrer.
Das im Hintergund noch viel mehr Helfer aktiv sind, soll nicht vergessen werden, von der Büroarbeit mit Zeitenzetteln bis zu Betreuung an den Zeitkontrollen oder auch an den Sonderprüfungen.
An dieser Stelle wollen wir stellvertretend die beiden sichtbarsten Stürzpfeiler des deutschen Teams dankend erwähnen.
