Am dritten Fahrtag der ISDE im französischen Le Puy konnte Andrea Verona die Tageswertung des schnellsten Fahrers gewinnen. Allerdings half das dem Italiener in der Trohpy-Mannschaft nicht, denn weiterhin führen die Briten. Mit einem Vorsprung von 2 Minuten und 23 Sekunden gehen diese in die zweite Halbzeit dieser Sixdays.
Auf der neuen Strecke und den neuen Prüfungen waren die Karten neu gemischt, doch die Top-Fahrer kamen auch mit diesen Bedingungen zurecht: Deshalb führt Josep Garcia auch weiterhin die Einzelwertung an, auch wenn sein spanisches Trophy-Team weiterhin vor den Franzosen auf dem dritten Platz liegt. Der beste Franzose in der Einzelwertung fährt überhaupt nicht in der Trophy, es ist der Junior Zachary Pichon, der sich ja gerade erst vorzeitig zum Junioren-Weltmeister gekührt hatte.
Richtig spannend wird wohl der Kampf zwischen Frankreich, das heute die USA von Platz vier verdrängt hat, und eben diesen Nordamerikanern: Nach drei Tagen trennen die beiden Mannschaften nur drei Hunderstel Sekunden.
Die deutsche Trophy bleibt auf dem 10. Rang und liefert erneut eine solide Mannschaftsleistung, auch wenn Yanik Spachmüller erneut unter Wert geschlagen wurde. Doch bei dem GasGas-Piloten läuft es einfach im Moment nicht rund. Dafür wächst erneut Philipp Müller über sich hinaus: der 28-jährige ist nicht nur der schnellste Deutsche, sondern fährt auch am Mittwoch unter die Top 50 der Einzelwertung, wo sich das halbe Fahrerfeld der Enduro-Weltmeisterschaft und der Enduro-Europameisterschaft tummelt: "Es lief echt super," freute sich Müller und hofft, dass dieser Erfolg dann auch in der DEM anhalten wird.

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Schnellster Mann des Tages: Andrea Verona aus Italien
"Ich hatte schon die ganze Woche das Gefühl, dass ich gut fahre, aber heute hat es einfach gepasst", sagte der GasGas-Faher. "Ich konnte mir die Linien in den neuen Tests gut merken und war in einem großen Kampf um den Sieg mit Josep (Garcia). Bei der letzten Prüfung habe ich einfach Vollgas gegeben und es hat geklappt"

Mit einem dritten Tagessieg konnten die Italiener ihre Führung in der Junior-Trophy ausbauen (wir wiederholen uns an dieser Stelle). Finnland liegt nun schon über zwei Minuten dahinter und Australien fehlen schon über fünfeinhalb Minuten zur Spitze.
Das deutsche Team verteidigt indess Rang 12 und zeigt keinerlei Auflösungserscheinungen, sondern präsentiert sich bei diesen jungen Fahrern überraschend stabil.
Erneut war Karl Weigelt der schnellste Deutsche Junior, vor Pascal Sadecki und Luca Wiesinger.

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Technischer Service von Pascal Sadeki

Völlig dominant war erneut das US-Team bei den Damen (wir wiederholen uns an dieser Stelle): Mit über vier Minuten Vorsprung gewinnt die Mannschaft die Tageswertung und führt zur Halbzeit mit über elf Minuten Vorsprung vor England und 20 Minuten vor Frankreich.
Doch damit ist die Entscheidung noch nicht gefallen, denn ein gutes Beispiel zeigt sich eben im Hinterfeld der Damenklasse:
So sehr sich im Moment auch Samantha Buhmann von der deutschen Damen-Trophy quält, so sehr hat es sich doch gelohnt: Während die deutschen Damen noch komplett im Rennen sind, ist bei den Spaniern eine Dame mit zuviel Verspätung aus der Wertung gefallen. Damit rutscht das deutsche Team auf den siebenten Platz vor, denn das "Streichergebnis" der vergangen Jahre gehört der Vergangenheit an. Ein Re-Start, wie bei den Clubfahrern ist auch nicht vorgesehen! Wichtigstes Ziel bleibt also immer zuerst einmal alle Fahrer(innen) ins Ziel zu bringen.

Ergebnisse Trophy: Hier klicken! (PDF)

Ergebnisse Junior-Trophy: Hier klicken! (PDF)

Ergebnisse Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)


Schnellster Clubfahrer wurde Antoine Meo, der fünffache Enduro-Weltmeister! Das brachte das französische "Dream Team" wieder auf den vierten Platz. Es führt aber weiterhin das "KBS Team-CZ" vor "XC Gear" aus den USA und dem Team Italy.
Der ADAC Würtemberg belegte als bestes deutsches Clubteam den 26. Tagesrang vor dem ADAC mit Maik Schubert, Jörg Haustein und Jens Pester auf dem 28. Platz und vor dem ADAC Hessen-Thüringen auf dem 30. Tagesrang.
 
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David Wagner aus dem Team "ADAC Hessen-Thüringen"

Die Sachsen bleiben auf dem 24. Platz in der Gesamtwertung vor Würtemberg auf dem 26. Rang und Hessen-Thüringen auf Platz 31. Deren schnellster Fahrer, Marek Schmidt, hatte einen denkbar schlechten Tag: "Gestern kam ich nicht zum Reifenwechsel, weil ich meinen Kühler reparieren musste. Das lief so schlecht, ich hatte kaum Vortrieb. Der Hinterreifen war jetzt zwei Tage als, aber total rund. Das Vorderrad war sogar drei Tage alt, bis ich es heute Abend wechseln konnte. Ab Morgen wird wieder angegriffen," versprach der Fantic-Fahrer.
Jörg Haustein war erneut Tagesschnellster der deutschen Clubfahrer und führt zur Halbzeit die Deutschen auf dem 53. Platz.
Langsam zeigt die andauernde Anstrengung bei den Fahrern ihre Folgen: Nach Re-Start sind trotzdem einige weitere deutsche Teilnehmer erneut zu spät und damit entgültig ausgefallen.
Theoretisch noch im Rennen ist Stefan Müller: Der hatte sich am zweiten Tag bei einem Sturz heftig die Rippen und die Schulter geprellt. Er schleppte sich am Dienstag noch ins Ziel und gab sein Motorrad ab. Am Mittwoch waren die Schmerzen so stark, dass er nicht einmal alleine aus dem Bett kam. Trotzdem zog er sich an, holte das Motorrad zum Start und fuhr los. Allerdings nur "um den Block", zurück in den Paddock, wo er einen Ruhetag einlegte um wieder zu Kräften zu kommen. Für diesen Tag galt er als "Ausgefallen" und durfte am Abend das Motorrad zum "Re-Start" wieder in den Parc ferme stellen. Damit hat er die Möglichkeit, am Donnerstag wieder an den Start zu gehen - wenn er denn will und gesundheitlich dazu in der Lage ist. Doch durch das Ausnutzen des Reglements hat er sich diese Möglichkeit offen gehalten.

Ergebnisse Clubteams: Hier klicken! (PDF)

Alle Ergebnisse im Einzelnen: https://fim-isde.com/2022-results/

2022 08 31 strepup
Neuer Tag nicht nur neues Glück, sondern im Falle der Sixdays dann eben auch mal eine neue Strecke: zum Glück etwas kürzer, so dass der Tag im Sattel nicht ganz so lang wurde.
Es war ein einfacher Zubringer, meist über Feldwege zur ersten Zeitkontrolle, von wo aus aber eine durchaus "knackige Geländefahrt" ihren Anfang nahm: Erneut zermürbende Single-Trails mit vielen engen Passagen. Dazu die verschiedensten Sonderprüfungen von Endurotests mit Wald und einem mächtigen Step-Up, bis zur Crossprüfung auf dem Stoppelacker. Als Abschluss wurde die Prüfung am Fahrerlager auf dem Rückweg gefahren - diesmal nach zwei Tagen aber in die andere Fahrt-Richtung, wo keine Spuren und Anlieger mehr passten.
Auch wenn in den Sonderprüfungen kein Eintritt von den Zuschauern verlangt wird, waren es doch vergleichsweise wenig Besucher am Streckenrand. Allerdings wirkten die Parkplätze richtig voll, wahrscheinlich verlief sich das Gros der Zuschauer einfach außer Sichtweite im Unterholz.


2022 08 31 schek
Besonderen Besuch hatte das deutsche Team von Altmeister und Enduro-Legende Herbert Schek (hier mit Tochter) bekommen: Der ließ es sich auch im Alter von 89 Jahren nicht nehmen, seinem Enkel Maxi Schek vom Team "ADAC Würtemberg" (siehe oben) zuzusehen.

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