Der erste Fahrtag bei den Mannschafts-Weltmeisterschaften der Endurofahrer im französischen Le Puy lief sicher anders als es sich Gastgeber Frankreich ausgemalt hatte: der verlor nämlich seinen Fahrer Antoine Alix und damit jede Chance die Junior-Trophy zu gewinnen. Dabei hat man doch in der eigenen Mannschaft keinen Geringeren als den frisch gebackenen Junioren-Weltmeister Zachary Pichon am Start, was schon einmal für größte Hoffnungen gesorgt hatte.
Spektakulärer Weise haben aber auch die Schweden und die USA an diesem ersten Tag schon einen Fahrer verloren.
Trotzdem liegt die deutsche Junior-Trophy nur auf dem 13 Platz. Karl Weigelt ist der deutlich schnellste deutsche Junior. Dafür liegt Titelverteidiger Italien in Front!
In der Einzelwertung gewann Josep Garcia (Bild oben) jede einzelne Prüfung und zusammen mit seinen Trophy-Mitgliedern Jaume Betriu, Bernat Cortes und Marc Sans führen die Spanier vor Italien und England - Dabei liegen die drei Teams allerdings nur 22 Sekunden auseinander.
Deutschland selbst liefert eine geschlossene Mannschaftsleistung ab, liegt damit auf dem elften Platz (von 22 Teams) mit fast einer Minute Rückstand zu den Polen. Bester Deutscher war dann auch das neue Trophy-Mitglied Philipp Müller, der nicht nur vor Selbstvertrauen und Freude strotzt, sondern damit auch seine Teamkollegen ansteckt.
Tanja Schlosser, die beste deutsche Dame
Bei den Damen führt das USA-Team vor England und Frankreich. Die deutschen Damen liegen nur auf dem achten Platz was aber aktuell auch den vielen Strecken-Strafpunkten geschuldet ist - zum Zeitpunkt, wo wir diese Zeilen geschrieben haben, war der Jury-Beschluss noch nicht offiziell, denn tatsächlich gab es auf der Strecke bei zwei Auffahrten einen erheblichen Stau, bei dem eine Anzahl an Fahrern über eine Umleitung geschickt wurde. Weil man aber die Fahrer nicht dafür bestrafen kann, dass sie dort gehangen haben, während man andere Teilnehmer über einen leichteren Weg schickt.
Enduro-Quereinsteiger Anne Borchers war im Ziel deutlich verzweifelt: "Die Sonderprüfungen waren nicht das Problem, aber die Etappe war viel schwieriger und völlig anders als ich es erwartet hatte. Die Steine und das lose Geröll bin ich nicht gewohnt." Dazu kam das Problem, dass sie in einer anspruchsvollen Auffahrt das Motorrad nach einem Fels promt neben der Spur noch einmal 5 m tiefer schickte und heftigst mit einem Streckenposten arbeiten musste, um die Maschine wieder auf die Strecke zu bekommen.
Ergebnisse Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Junior-Trophy: Hier klicken! (PDF)
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Marek Schmidt ist bester deutscher Clubfahrer
Für die Clubfahrer waren diese Auffahrten noch schwerer, zum Einen schon glattgefahren von den ersten Teilnehmern aus Trophy und Junior-Trophy, zum Anderen mit den ersten hängengebliebenen Fahrern verstopft, was es zusätzlich noch schwerer machte. So bildeten sich dort immer länger werdende Schlangen, wurden Teile des Fahrerfeldes umgeleitet und wohl am Ende die Strafminuten neutralisiert.
Aktuell werden Marek Schmidt auf dem 64. Platz und Jörg Haustein auf dem 67. Platz als beste Deutsche gewertet.
Bester Clubfahrer von Allen ist Ex-Weltmeister Antoine Meo, der mit seinen Teamkollegen Christophe Nambotin und Pierre-Alexandre Renes auf dem vierten Platz liegt. Immerhin vereinen die alten Herren dabei 10 Weltmeistertitel auf sich!
Doch in Führung liegt das "Team Italy" vor dem teschechischen Team "KBS-Team-CZ". Bestes Deutsches Team (vorbehaltlich der Streckenstrafpunkte) ist der ADAC Würtemberg mit Maxi Schenk, Nico Schwingenschlögel und Mike Wiedemann auf dem 26. Platz: Gerade einmal 16 Sekunden und zwei Plätze vor dem ADAC Sachsen mit Maik Schubert, Jens Pester und Jörg Haustein.
Ergebnisse Clubteams: Hier klicken! (PDF)
Alle Ergebnisse im Einzelnen: https://fim-isde.com/2022-results/
Klare Angelegenheit: Diese Sixdays werden kein Zuckerschlecken. Täglich acht Stunden Fahrzeit werden ziemlich zermürben, auch wenn die Etappen nicht durchgehend schwierig und anspruchsvoll sind. Trotzdem verstecken sich da einige heftige Teilstücke, die viel Kraft kosten können. Dazu kommen die Sonderprüfungen, die eben schönstes Gelände bieten, viele Auf- und Abfahrten, hängende Kurven und was man sich so für das Endurofahren vorstellen kann.
Leider hat es im deutschen Team auch schon einen Verletzten gegeben: Bernd Buchholz stürzte auf der ersten (!) Etappe so heftig, dass er ins Krankenhaus musste, wo sein Schlüsselbein gleich operiert wurde.
Start frei für die deutsche Junior-Tropy