Mit knapp vier Minuten Vorsprung waren Nathan Watson, Steve Holcombe Jamie McCanney und Jed Etchells am sechsten und letzten Tag der ISDE im französischen Le Puy angetreten um für England Enduro-Geschichte zu schreiben.
Der Sieg von Großbritannien schien in trockenen Tüchern, doch es war immer noch ein Bangen, ob alle Fahrer heil über die Runden des Abschluss-Motocrosses kommen würden.
Was passieren kann hatte erst am Vormittag bei den Clubfahrern Simon Beken erlebt, als er so schwer stürzte, dass er statt ins Ziel in Krankenhaus kam. Weil er aber zumindest eine Runde gefahren war, wurde er als "angekommen" gewertet, hatte aber viel Zeit verloren.
So etwas durfte der britischen Trophy nicht passieren und deshalb waren die vier Fahrer zwar flott unterwegs, waren aber auch vorsichtig und schauten sich ziemlich oft um, um jeden Unfall zu vermeiden.
Die Rechnung ging auf und es wurde ein historischer Erfolg.
Zielankunft der britischen Trophy: Ein historischer Erfolg, denn nach 1953 war ging die Trophy erstmals wieder nach England!
Ganz vorne passierte aber etwas ganz Anderes: Garcia, der schnellste Fahrer dieser Sixdays, ging auch prompt in Führung und wurde von den Italiener Andrea Verona verfolgt.
Ein kleiner Ausrutscher das Spaniers veränderte die Führung des Rennens, während im Fahrwasser der beiden weitere italienische Trophy-Fahrer unterwegs waren. Das wurde zum entscheidenden Faktor, mit dem die Italiener den Spieß noch umdrehen konnten und ihren 45 Sekunden Rückstand noch komplett drehen konnten. So wurde die italienische Trophy doch noch Zweiter vor den Spaniern!
Das war die Revance dafür, dass die Spanier die Italiener schon am zweiten Tag vom zweiten Platz geholt hatten!
All das ist den deutschen Fahrern Yanik Spachmüller, Philipp Müller, Florian Görner und Paul Roßbach nicht passiert: Sie haben ihren 9. Platz verteidigt und sicher nach Hause gebracht.
Das entscheidende Foto dieses Abschlussrennens: Andrea Verona vor Josep Garcia
Erneut gewann die italienische Junior-Trophy nicht die Tageswertung: Diesmal konnten die drittplatzierten Australier einige Sekunden abknabbern, doch am Ende behielten die Italiener mit über zwei Minuten die Führung und verteidigten damit auch die Junior-Trophy, die sie im letzten Jahr auf eigenem Gelände geholt hatten!
Das deutsche Team verteidigt wiederum Rang 12:
Schnellste Deutsche Junior war diesmal allerdings Pascal Sadecki, der sich als Cross-Spezialist präsentierte, vor Karl Weigelt und Luca Wiesinger.
Startaufstellung bei den Damen
Die zweifache Weltmeisterin Jane Daniels wurde nicht nur schnellste aller Damen, sondern holte mit Rosie Rowett und Nieve Holmes auch noch die Damen-Trophy. Am Ende mit einer viertel Stunde Vorsprung vor den französischen Gastgebern, die diesmal bei der Siegerehrung zumindest mit auf dem Podium standen.
Tanja Schlosser und Samantha Buhmann beendeten den Tag in Wertung was für die deutsche Damen-Trophy den siebenten Platz bedeutete.
Ergebnisse Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Junior-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Bester Clubfahrer auf der Cross-Strecke wurde Antoine Meo, unter dem Jubel seiner Landsleute. Doch der amtierende Europameister Krystof Kouble aus der tschechischen Republik bleibt bester Clubfahre über die sechs Tage und damit gewinnt auch das "KBS Team-CZ" vor den US-Amerikanern "XC-Gear".
Das französische "Dream Team" mit Meo, Christophe Nambotin und Pierre-Alexandre Renet kämpfte sich aber noch auf den vierten Platz vor.
Jörg Haustein verteidigt seinen 48. Gesamtrang aller Clubfahrer und wurde mit seinen Mannschaftskollege vom "ADAC Sachsen" Maik Schubert und Jens Pester auf dem 19. Platz der Clubmannschaften abgewunken.
Auf Platz 22 der "ADAC Würtemberg" vor dem "ADAC Hessen-Thüringen"auf dem 27. Rang, direkt vor dem "ADAC Nordbayern" auf dem 28. Platz.
Ergebnisse Clubteams: Hier klicken! (PDF)
Alle Ergebnisse im Einzelnen: https://fim-isde.com/2022-results/
Siegerehrung für England vor Italien (links) und Spanien (rechts)