Am vierten Fahrtag der ISDE im französischen Le Puy holte sich Josep Garcia nicht nur die Tageswertung des schnellsten Fahrers, sondern führte damit die spanische Trophy an Italien vorbei auf den zweiten Platz. Davon profitieren die führenden Briten, die dank ihrem erneuten Sieg in der Tageswertung mit bereits vier Minuten in Führung liegen.

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"Wir haben uns heute zurück ins Rennen gekämpft", sagte der Spanier Josep Garcia (KTM). "Es war ein guter Tag für das Team. Wir machen einen guten Job und pushen zu hundert Prozent. Wir werden morgen wieder versuchen, diesen Kampf fortzusetzen."

Der prognostizierte spannende Kampf zwischen Frankreich und den USA, die nur drei Hunderstel Sekunden getrennt hatte, ist schon Geschichte: Ausgerechnet der bisher schnellste Amerikaner, Dante Oliveira, verliert fünf Minuten in der Prüfung und bringt das Team um soviel Minuten in den Rückstand.
Die deutsche Trophy rutscht auf den neunten Platz vor, weil der Australier Todd Waters nach einem Sturz mit ausgekugelter Schulter ins Krankenhaus muss und den Tag nicht beenden kann.
Doch der Paul Roßbach von der deutschen Trophy ist verzweifelt völlig: Schon seit Montag läuft sein Motor nicht mehr richtig, wenn er unter Last heiß wird: Dann kommt es zu Fehlzündungen und Leistungsverlust. Nun will er sich nur noch über den fünften Tag in Wertung retten: "Ich weiß einfach nicht, was ich da jetzt im Wettbewerb machen soll."
Schnellster Mann im deutschen Team erneut Philipp Müller, der eigentlich nur als Ersatzfahrer in die Trophy gekommen war und diese Position mit seinen Leistungen übererfüllt! Der Beta-Fahrer liegt sogar auf dem 57. Platz aller Trophy und Junior-Trophy-Fahrer!

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Das Foto mit dem schnellsten Franzosen: Zachary Pichon fährt dabei nicht in der Trophy, sondern in der französischen Junior-Trophy (die leider schon einen Ausfall hatte, und deshalb hintendran steht).
Der Sohn von Motocross-Legende Mickael Pichon wurde dieses Jahr außerdem bereits vorzeitig Junioren-Weltmeister und beweist nun unter den Aktiven, wie schnell er als 21-jähriger Junior ist.
Nicht nur schnell, sondern auch spektakulär!

Mit einem vierten (!)Tagessieg konnten die Italiener ihre Führung in der Junior-Trophy ausbauen (wir wiederholen uns an dieser Stelle). Finnland liegt nun schon über zwei Minuten dahinter und Australien fehlen schon über sechseinhalb Minuten zur Spitze.
Das deutsche Team verteidigt wiederum Rang 12 und zeigt keinerlei Auflösungserscheinungen, sondern präsentiert sich bei diesen jungen Fahrern überraschend stabil.
Erneut war Karl Weigelt der schnellste Deutsche Junior, vor Pascal Sadecki, der seine anfängliche Nervosität abgelegt hat, und Luca Wiesinger.


Gestern schrieben wir zu der Dominanz der US-Damen, dass trotzdem die Entscheidung noch nicht gefallen wäre und wir sollten Recht behalten: Die Tageswertung bei den Damen ging diesmal an die Briten, die damit sogar auch die Führung übernehmen konnten.
Die schnellste Damen von allen, die US-Amerikanerin Brandy Richards, hatte sich nach einem Sturz die Rippen gebrochen und war verletzt ausgeschieden. Das warf das US-Team auf den siebenten Rang direkt vor die deutsche Mannschaft. Die hätte nach einem schwierigen vierten Tag, nun theoretisch die Chance nach einem weiteren Tag auch einen Platz weiter nach vorne zu kommen.
Doch zum Zeitpunkt wo diese Zeilen geschrieben werden, war noch nicht klar, ob Anne Borchers an den Start gehen wird: nach einem Sturz auf der Etappe (ausgelöst durch den Sturz einer anderen Fahrerin vor ihr) hatte sie ihr rechtes Handgelenk verletzt. Das schmerzte so sehr, dass sie weder den Lenker vernünftig festhalten konnte, noch die Bremse betätigen konnte. Trotzdem kämpfte sie sich die letzten beiden Etappen noch ins Ziel und stellte das Motorrad ordnungsgemäß in den Parc ferme.
Doch der medizinische Dienst vor Ort schickte sie zum Röntgen ins Krankenhaus und von dort fehlten am Donnerstag Abend noch weitere Infos.
Gleichzeitig hatte auch Tanja Schlosser ihre persönlichen Probleme: Nachdem der Krümmer an der Beta vom Felsen verdrückt worden war, forderte der lautstark nach einem Austausch. Der sollte dann im Fahrerlager stattfinden, doch auf der letzten Etappe riß dann das Kettenschloss. Tanja hatte zwar ein Ersatzteil dabei, aber nicht genug Kraft, mit dem Bordwerkzeug den Splint einzufügen. So arbeitete sie verbissen vor Ort, bis ein Clubfahrer anhielt und ihr Hilfe anbot. In Zwischenzeit helle Aufregung im Fahrelager bei den Betreuern, denn man hatte zwar mitbekommen, dass es ein technisches Problem gegeben hatte, aber wo genau und was, wusste man eben nicht. So fiel Manchem ein Stein vom Herzen, als Schlosser, zwar verspätet, aber nicht zu spät am Pre-Finish ankam.

Ergebnisse Trophy: Hier klicken! (PDF)

Ergebnisse Junior-Trophy: Hier klicken! (PDF)

Ergebnisse Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)

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Clubfahrer Felix Hail auf dem Weg zum Arzt: Ob der KTM-Fahrer am Freitag noch an den Start gehen kann, entscheidet sich nach der Untersuchung des Fußes im Krankenhaus.

Schnellster Clubfahrer war wieder Antoine Meo, doch der amtierende Europameister Krystof Kouble aus der tschechischen Republik bleibt in Führung. Damit auch das "KBS Team-CZ" vor den US-Amerikanern "XC-Gear".
Jörg Haustein liegt unter den Top50 auf dem 48. Gesamtrang aller Clubfahrer und zeigt sich damit als bester Deutscher.
Dass "sein" "ADAC Sachsen"-Team vom 24. auf den 17. Platz vorgerutscht ist, liegt an den zahlreichen Ausfällen in anderen Mannschaften: Die langen Tage und anspruchsvollen Strecken fordern ihren Tribut an allen Ecken und Enden. Leider betrifft das auch einige deutsche Clubfahrer.
Die weiteren deutschen Top-Teams sind der "ADAC Würtemberg" auf dem 22. Platz und der "ADAC Hessen-Thüringen" auf Rang 26 (von Platz 31).

Zu den Geschichten, die die Sixdays so schreiben, gehören auch die 24 Strafminuten von Dennis Koch, der üblicherweise schnell genug gewesen ist. Diesmal aber bemerkte er an der Zeitkontrolle, dass er die letzte Sonderprüfung ausgelassen hatte. Also fuhr er über die Straße schnell wieder dorthin, absolvierte die Prüfung, fuhr erneut die Strecke zur Zeitkontrolle und blieb damit in Wertung des Tages und des Wettbewerbes!

Ergebnisse Clubteams: Hier klicken! (PDF)

Alle Ergebnisse im Einzelnen: https://fim-isde.com/2022-results/

Für den fünften, den letzten Fahrtag, wurde vom Veranstalter ein neuer Kurs mit besonders anspruchsvollem Gelände angekündigt. Gerüchten zufolge will man die Anzahl der Fahrer für das Abschluss-Motocross noch einmal reduzieren. Verschiedene Wettervorhersagen kombinieren das schwere Gelände noch mit Regen, so dass mancher Teilnehmer vielleicht einen unruhige Nacht bekommen wird.

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