Am vierten Fahrtag der Sixdays im chilenischen Vina del Mar veränderte sich nicht viel in den Platzierungen: die Australier bauten ihre Führung in der Trophy-Wertung weiter aus, obwohl man eigentlich vermuten sollte, dass die den Wettbewerb ohne ihren vierten Mann vorsichtiger angehen würden. Denn schon am zweiten Tag war bei Lyndon Snowgrass KTM nach dem Ölwechsel die Ablassschraube nicht richtig eingesetzt worden und so verlor er über den Tag soviel Öl, dass sein Motorrad den Geist aufgab.

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Taylor Robert war an diesem Donnerstag der schnellste US-Amerikaner

Trotzdem fahren die Australier und US-Amerikaner wie in einem eigenen Wettbewerb; zu groß ist die Distanz zu den anderen Nationen, gibt Titelverteidiger Frankreich neidlos zu: "Der Abstand zu Italien ist in Ordnung, aber da vorne kommen wir nicht ran...."
Auch die fünftplatzierten Spanier mussten heute einen Fahrer aufgeben: Jaume Betriu verletzte sich bei einem Sturz in der ersten Sonderprüfung des Tages den Fuß. Er versuchte zwar noch die Runde zu Ende zu bringen, doch er musste aufgeben, da er schon nicht mehr in den Rasten stehen konnte.
Nach dem Verlust ihres besten Fahrers rutscht Chile immer weiter nach hinten und liegt nun auf dem neunten Platz vor dem deutschen Trophy-Team: die haben zwar erneut eine solide Leistung abgeliefert, doch keine herausragenden Ergebnisse und so beträgt der Abstand zu den Chilenen 16 Minuten, die unter regulären Verhältnissen nicht eingeholt werden können.
Schlechter sieht es da schon nach hinten aus, denn die Argentinier haben ihren Rückstand um fast eine Minute auf nur noch knapp drei Minuten reduziert.
Dabei kämpfen die deutschen Fahrer, so wie die meisten Teams, nicht nur gegen die Zeiten in den Sonderprüfungen, sondern auf den langen, fast 300 km langen Tagen, auch gegen die Hitze und die zunehmend schwierigere Strecke, die aber bisweilen auch grandiose Ausblicke in die Berge möglich macht. Doch damit hält sich in der Regel kein Fahrer lange auf, denn auch wenn die Zeiten auf der Etappe sehr lang gewählt worden sind, sucht jeder Teilnehmer gerne den Schatten der Servicezelte auf.

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Bester Deutscher: Davide von Zitzewitz

Bei den Junior-Trophys scheinen die Positionen auch festgezimmert zu sein: Italien vor den USA und Frankreich und das deutsche Team bildet auf dem siebenten Platz quasi das Schlusslicht, als letztes Team ohne einen verlorenen Fahrer. Umso wichtiger ist, dass alle drei Fahrer weiterhin sicher ins Ziel kommen, auch wenn es mal an einem Tag nicht so gut läuft. So hatte Jan Allers einen Tag zum Vergessen und kam überhaupt nicht richtig in Fahrt. Beim ISDE-Neuling Tim Apolle läuft es dagegen umso besser, obwohl auch er seine Probleme hatte:
"Ich hatte mir im Crosstest extra noch eine gute Spur angesehen und kam voller Schwung um die Kurve herum - da war meine Spur plötzlich außerhalb der Absprerrung und ich musste voll einen Haken schlagen und dabei bin ich gestürzt und an der Kante hängen geblieben. Ich hatte angenommen, dass die die gleichen Spuren wie am Vortag zulassen..."
Das kostete ihn soviel Zeit, dass er in der Tageswertung hinter Björn Feldt landete und so war das Trio mit Davide von Zitzewitz (Platz 48), Björn Feldt (Platz 52) und Junior Apolle (Platz 53) in der Tageswertung nicht weit voneinander entfernt.

In der Damen-Trophy eine ähnliche Situation: die beiden verbliebenen Fahrerinnen Selina Schittenhelm und Nadine Maier absolvierten beide den Tag ohne Zeitstrafpunkte. Da machte es sich bezahlt, das Maier am Vortag bewußt zurückgesteckt hatte.


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Zeitkontrolle in den Bergen

Ergebnisse

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Der Donnerstag war zugleich der Start für die Vintage-Trophy, für die Fahrer mit historischen Motorrädern. Am Ende erreichten nach diesem ersten Tag 10 der 13 teilnehmenden Fahrer das Ziel, dass schon nach einer Runde erreicht wurde.
Schnellster Fahrer wurde ein Deutscher: Swen Schiller (Bild oben) auf seiner Kram-it blieb nicht nur strafpunktfrei, sondern hatte am Ende über 35 Sekunden Vorspung vor dem Chilenen Rodrigo Jara auf einer Honda.
Dass aber vorne ein Deutscher war ist nicht unwahrscheinlich, denn neun der Teilnehmer sind aus Deuschland angereist.

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Der Italiener Laurenzo Macoritto profitiert davon, dass er als erster Clubfahrer in die noch staubfreie Prüfung fahren darf





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