Am dritten Fahrtag der Sixdays im chilenischen Vina del Mar erwischte es den deutschen Trophy-Fahrer Eddi Hübner gleich in der ersten Sonderprüfung: Im dichten Staub stürzte (nicht nur) er über eine Wurzelkante und schlug sich nicht nur den Kupplungshebel ab, sondern auch noch die linke Hand so stark auf, dass ein Knochen splitterte. Ohne Kupplung und ohne Kraft in der Hand, kämpfte er sich noch durch die Prüfung, konnte dann aber die Fahrt nicht mehr fortsetzen.
Da nutze es auch nichts, dass sich die Rennleitung wegen der Staubentwicklung dazu entschloss, diesem Test in der zweiten Runde aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu fahren.
Schlechte Neuigkeiten für die Trophy, die damit ihren zweitbesten Fahrer verliert, wobei noch nicht alles verloren ist, denn in der Trophy werden nur drei der vier Fahrer gewertet, Hübner mutiert dadurch zum permanenten Streichresultat in den nächsten Tagen. Damit verteilt sich die Last der Ergebnisse auf die verbliebenen Davide von Zitzewitz, Björn Feldt und Robert Riedel, die nun ihrerseits möglichst nicht patzen dürfen.
So hatte Riedel am Morgen vor dem Start, wie vorhergesehen, noch den Auspuff demontiert um die orginal Lambda-Schraube gegen seine Notlösung zu tauschen. Ganze 10 Sekunden vor seinem Start war er dann auch fertig auf der Rampe...
Tatsächlich kein leichte Aufgabe für die verbliebenen Fahrer, die aber immer noch den zehnten Platz verteidigen.

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Schnellster Mann des Tages: Daniel Milner aus Australien

In Führung liegen weiterhin die Australier vor den USA, während die Italiener und dahinter die Franzosen langsam aufholen. Die Italiener hatten schon den Platz zwei in der Hand, als sich aber ihr Top-Fahrer Alex Salvini mit einem kleinen technischen Problem am Tank einige Strafminuten einhandelte und zum Tages-Streichergebnis wurde...
Zusätzlich kämpfen die Chilenen (Platz 8) vergeblich noch in der Jurysitzung um den Verbleib ihres Top-Piloten Benjamin Herrera. Der hat 52 Minuten Verspätung, angeblich weil er sich verfahren hatte. Insider vermuten aber, dass es ich um eine Reparatur handelt, die unbeaufsichtigt im Wald durchgeführt wurde und die wohl etwas länger gedauert haben könnte.

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Junior Tim Apolle duchquert in der Cross-Prüfung eine der Wasserdurchfahrten

Die deutschen Junioren zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung und profitierten zusätzlich vom Ausfall des finnischen Fahrers Roni Kytönen (der Sohn von Ex-Weltmeister Vesa Kytönen). An dessen 250er Viertakt-Husqvarna streikte das Getriebe. Damit rutschten die Deutschen einen Platz vor, auf den 7. Rang!
Vorne sind unverändert die Italiener vor den USA und Frankreich. Gastgeber Chile kämpfte sich an Australien vorbei.

Während ein Restart in Trophy und Junior-Trophy nicht möglich ist, können das aber die Damen und die Clubfahrer. Zum Glück, denn Nadine Maier hatte nach der ersten Sonderprüfung aufgegeben: "Ich hatte vor dem zweiten Test schon fast eine Viertelstunde Verspätung und stand den schnellen Clubfahrern quasi nur im Weg. Vom Ablaufen her kannte ich den Test und wusste, dass da keine Ausweichmöglichkeiten mehr waren und wollte mich nicht schon wieder einfach über den Haufen fahren lassen."
Deshalb macht Maier, noch unverletzt, am Donnerstag einen Restart.
Das braucht Selina Schittenhelm nicht, auch wenn sie in einer Auffahrt an ihre Grenzen gekommen ist: "Es wäre zu schaffen gewesen, aber dann stand vor mir eine andere Dame in der Spur und ich musste bremsen. Auch wenn die Streckenposten mir dann weiter geholfen haben, habe ich auf der Etappe dann sechs Minuten verloren." Doch sie war nicht die Einzige mit solchen Problemen an dieser Stelle und deshalb wurde für die zweite Runde eine Umleitung für die Damen eingerichtet und auf dieser Etappe nachträglich für alle fünf Strafminuten gestrichen.  
In der Damentrophy führt Titelverteidiger Australien vor den USA und Spanien, während Deutschland das Schlusslicht auf dem neunten Platz bildet.

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Ungewohnt für die Crosserin, aber erfolgreich: Selina Schittenhelm beim Reifenwechsel

Ergebnisse

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Junior-Trophy: Hier klicken! (PDF)

Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)

Clubmannschaften: Hier klicken! (PDF)

Alle Ergebnisse und das Live-Timing: Hier klicken (Link) 

Die neue Strecke brachte auch neue Orientierungsschwierigkeiten mit sich - zum Einen waren die Etappen deutlich anspruchsvoller als in den ersten beiden Fahrtagen, aber auch neu, so dass die Trophy-Fahrer ohne Spuren teilweise auch einmal falsch abbogen.
Für den vierten Fahrtag hat die Jury entschieden, dass der gefährliche Test vom Vortag zumindest in der ersten Runde nicht gefahren wird: Sollte sich zur zweiten Runde der Wind soweit aufgefrischt haben, wie in den Vortagen, wird der Test wohl dann doch gefahren. Die Vintage-Fahrer, die am Donnerstag ihren ersten Fahrtag haben, werden den Test auf alle Fälle absolvieren - hier geht man davon aus, dass die weniger starken Motorräder weniger Staub aufwirbeln werden.
Doch nicht nur der Staub ist für die Fahrer gefährlich, sondern auch der Straßenverkehr, weil täglich mitten im Berufsverkehr, teilweise über die Schnellstraße der Zubringer vom und zum Fahrerlager absolviert werden muss. Deshalb sind die Fahrer oft deutlich zu schnell unterwegs, wie die Polizei beim Veranstalter vorgebracht hatte. Nun wird für den nächsten Tag deutlich mehr Zeit auf den Etappen gegeben und die Fahrer von ihren Teams noch einmal eingebremst. Tatsächlich will die Polizei sonst sogar die Veranstaltung, bzw. das Fahren auf der Straße verbieten...

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Stau einmal anders: Robert Riedel läuft im Endurotest auf

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