
Voller Einsatz, der sich gelohnt hat: Andrea Verona erkämpft mit seinem Team die Führung in der Trophy
Tatsächlich ließ Titelverteidiger Frankreich seine Klasse vom ersten Tag vermissen: War es die Gnade des frühen Startes auf den nassen Wiesen, dass einen Vorteil gegenüber den spät gestarteten Italienern verschafft hatte? Auf dem trockenen Boden und mit den frühen Startplätzen nebeneinander konnte der Gastgeber das Ruder zu seinen Gunsten drehen.
Am Ende konnten Andrea Verona, Samuele Bernardini, Manolo Morettini und Morgan Lesiardo aus einem Rückstand von über einer halben Minute einen Vorsprung von fast zwei Minuten gemacht!
Während Schweden auf dem dritten Platz blieb, rutschte Spanien hinter Australien und die USA zurück. Da nutzte es auch nichts, dass Josep Garcia erneut schnellster Fahrer aller Klassen war.
Das deutsche Team wurde von Portugal überholt und rutschte auf den 14. Rang zurück. Die Stimmung im Team ist trotzdem gut und heute war Yanik Spachmüller der schnellste Fahrer, aber nur drei Sekunden vor Florian Görner. "Ich habe so harte Arme in den Prüfungen," erklärte der GasGas-Fahrer, der sich vom teameigenen Physiotherapeuten behandeln läßt. Nur 20 Sekunden dahinter Maxi Wills und weitere 7 Sekunden dahinter Philipp Müller, der zugibt, immer noch viel verkrampfter zu sein, als er es sonst ist.

Schnellster Deutscher Junior: Pascal Sadecki
Bei denJunioren büst Italien zwar einige Sekunden Vorsprung ein, doch der bisherige Zweite, Frankreich, musste sich auch noch von Australien überholen lassen. Die liegen nun knapp über eine halbe Minute hinter dem Gastgeber. Da muss Alberto Algari sich mit ungewohntem Motorrad zurechtfinden: Sonst ist der TM-Fahrer statt mit der 250er mit der 125er unterwegs, wo er in der Weltmeisterschaft um den Titel in der Youth-Klasse kämpft.
"Ich dachte, wir könnten irgendwie den Vorsprung gegenüber Frankreich verwalten, aber jetzt müssen wir doch noch weiter 100% geben," meinte Kevin Cristino, der als Motocross-Spezialist mit den ausgefahrenen Prüfungen am zweiten Tag besser zurecht kam, als seine Teamkollegen. "Aber am dritten Tag geht es auf eine neue Runde, auf neue Prüfungen, das kommt uns wieder entgegen, meinte der Fantic-Pilot.
Neuseeland hatte nach einem Sturz von Jonty Richards einige Zeit verloren und rutschte drei Plätze zurück. Dadurch rückte Deutschland einen Platz vor auf den 13. Rang. Schnellster Deutscher Junior ist erneut Pascal Sardecki: Daran konnte auch auch eine kurze Fango-Packung im Schlamm nichts ändern.
Bei den Damen läßt Titelverteidiger USA erneut keinen Zweifel an ihren Ambitionen und baut den Vorsprung auf gleich 16 Minuten(!) aus. Ähnlich wie bei der Trophy ist es allerdings diesmal Frankreich, die sich von Australien den zweiten Platz erkämpfen.
Gastgeber Frankreich hat zwar mit Ex-Motocrosserin Francesca Nocera eine der Top-Pilotinnen am Start, die im Hintergrund auch noch von Honda-Teamkollegen Steve Holcombe als zusätzlichem Rucksackfahrer betreut wird. Doch bei einer Nationenwertung müssen eben alle Teammitglieder ausreichend Leistung bringen. Deshalb haben die Italienerinnen fast acht Minuten Rückstand auf die drittplatzierten Französinnen.
Ein heftiger Aufschlag auf das linke Bein hatte Laura Soler bereits in der zweiten Prüfung schachmatt gesetzt. "Das kann nicht das Kreuzband sein, da ist keines mehr drin. Ich vermute es ist der Schienbeinkopf," stellte sie selbst die Diagnose. Doch damit war sie ausgefallen und weil es in den Trophy-Mannschaften keinen Re-Start gibt, bekommt das deutsche Team täglich zwei Strafstunden und bleibt damit auf dem neunten und letzten Platz.
Celine Heistermann und Hedi Baum könnten in den nächsten Tagen die Chance nutzen und ohne Druck einfach so viel internationale Erfahrung sammeln, wie möglich.

Robin Thelen vom besten deutschen Clubteam
Bestes Deutsches Clubteam ist das "TEAM GERMANY 1 - VEREIN FÜR ENDUROSPORT" mit Paul-Erik Huster, Jan Schäfer (der dieses Jahr noch kein einziges Enduro gefahren hatte) und Robin Thelen, die vom 24. auf den 19. Platz vorgerutscht sind.
Direkt dahinter "TEAM GERMANY CLUB 4 ADAC", weiterhin auf Platz 20 und direkt dahinter immer noch "TEAM GERMANY 2 - ADAC SUD"
Das Deutsche Veteranen-Clubteam mit Oliver Müller (der Vater von Maxi und Trophy-Fahrer Philipp), Mirko Heine und dem amtierenden Super-Senioren-Meister Stefan Müller liegt weiterhin auf dem fünften Platz, aber nur eine Minute und 21 Sekunden hinter Kanada, aber 28 Minuten vor den Spaniern aus Sitges.
Die gleiche Runde, deshalb auch die gleiche Asphalt-Strecke und die Fahrer hoffen auf den dritten Fahrtag, der weiter in den Norden, in die Berge führt. Doch italienische Insider haben schon verlauten lassen, dass es ein Genehmigungsproblem gegeben hätte, nicht zuletzt, weil Italien relativ kurzfristig für Australien eingesprungen sein, die urspünglich diesen Termin veranstalten sollten.
Gleichzeitig hat Italien aber mit über 650 Teilnehmern auch ein sehr großes Fahrerfeld, weshalb an einigen Zeitkontrollen über 40(!) Minuten Wartezeit für die Fahrer war. Diese großen Pausen bringen die Aktiven natürlich aus ihrem persönlichen Fahr-Rhythmus.
Ergebnisse
World-Trophy nach Tag 2: Hier klicken! (PDF)
Junior-Trophy nach Tag 2: Hier klicken! (PDF)
Damen-Trophy nach Tag 2: Hier klicken! (PDF)
Fahrer-Einzelwertung nach Tag 2: Hier klicken! (PDF)
Clubmannschaften nach Tag 2: Hier klicken! (PDF)
Veteranen-Clubteam nach Tag 2: Hier klicken! (PDF)
Clubfahrer Einzelwertung nach Tag 2: Hier klicken! (PDF)
alle weiteren Ergebnisse auf der offiziellen Homepage: Hier klicken! (LINK)
Von den ursprünglich 657 gestarteten Fahrern werden am Dienstag noch 652 in Wertung fahren.

Das Duell Josep Garcia (im Vordergrund) gegen Andrea Verona (am Start) ging in die nächste Runde.

Italienische Fans feiern ihre Fahrer mit Pyrotechnik

Im Deutschen Team wird Service groß geschrieben - Da packt selbst "Containerchef" Peter Überschär mit an. - Dabei ist der auch noch der Vorsitzende vom MSC Waldkappel, wo schon eine Woche nach den Sixdays der nächste DEM-Lauf ausgetragen wird! "Das ist alles organisiert," bruhigt er auf unsere Nachfrage.

von wegen Service - Bei den Sixdays müssen selbst die Damen (hier Hedi Baum von der deutschen Damen-Trophy) ihre Reifen selbst wechseln...