Er war die ersten drei Tage der schnellste Enduro-Fahrer bei diese Sixdays im französischen Birve la Gaillarde: Doch schon am vierten Tag verletzte sich der Franzose Christophe Nambotin schmerzhaft seine Hand, es ist von einem Bruch die Rede.
Christoph Nambotin wird zum Held des Tages für die Franzosen - Fotos: Jake Miller / FIM
Doch der KTM-Pilot ließ bei diesen Mannschafts-Weltmeisterschaften sein in Führung liegendes Team nicht im Stich und kämpft sich unter Schmerzen auch am fünften, dem vorletzten Tag noch ins Ziel. Dass er dabei drei Minuten auf den Tagesschnellsten verliert, seinen Landsmann Loic Larrieu, ist am Ende unerheblich.
Die Australier versuchten natürlich zu kontern und gewannen die Tageswertung, doch nur mit weniger als einer halben Minute Vorsprung. Damit beträgt ihr Rückstand vor dem Abschluss-Motocross immer noch siebeneinhalb Minuten, die in diesem einzigen Test nur schwerlich einzuholen sein werden.
Auf die Teilnehmer wartete an diesem vorletzten Tag ein deutlich kühleres Wetter, doch ohne Regen. Dazu wurde auch noch die Strecke entschärft, die einzigen Schwierigkeiten vorsichthalber herausgenommen. War es nun um den eigenen Fahrer, Nambotin zu schonen, oder ging es darum, keinen Stau der erschöpften Piloten in den Auffahrten zu riskieren?
Wie kalt es war schildert der deutsche Junior Robert Riedel: "Ich habe erst mal alle Jacken angezogen, die ich dabei hatte, es waren nur 8 Grad."
Quereinsteiger Riedel (Bild oben) bestreitet seine ersten Sixdays und kommt dabei überraschend gut zurecht: "Ich habe mich nach fünf Fahrtagen besser gefühlt als nach zwei Tagen in Burg." Dabei lief es für den Junior-Trophy-Fahrer diesmal nicht so gut: Gleich in der ersten Sonderprüfung ein Sturz. Das wollte er im Folgenden nicht noch einmal riskieren und ging in der nächsten Prüfung lieber auf Nummer sicher, weshalb er seinen Rhythmus dort überhaupt nicht mehr fand.
Dadurch "verlor" er seine Position als bester Deutscher bei diesen Sixdays an den Teamkollegen Yanik Spachmüller- doch eigentlich ist es für Riedel ohnehin schon eine besondere Leistung als absoluter Newcomer in seiner ersten Endurosaison so sicher (und schnell) unterwegs zu sein.
Ohne weitere Probleme bleibt die deutsche Junior-Trophy auf dem neunten Rang.
Ganz vorne wurde es allerdings etwas enger: Die Italiener haben nur noch 28,36 Sekunden Abstand hinter den Franzosen und haben am Abend teilweise bereits schon Gabeln und Federbeine gewechselt, um beim Abschluss-Motocross bestmöglich gerüstet zu sein.
Die Italiener (hier Youth-Cup-Weltmeister Andrea Verona) haben noch alle Chancen die Junior-Trophy zu gewinnen
Bei den Clubteams rutschen nach einem Ausfall von Pierre Vissac, dem bislang schnellsten Clubfahrer, aus dem führenden französischen Team "Auvergne Elite" die anderen Mannschaften um einen Platz nach vorne. Zumindest bis zum 54 Rang, denn nur bis dahin waren die Franzosen abgerutscht, und lassen damit aktuell noch viele Mannschaften ohne ausgefallenen Fahrer hinter sich.
Auf dem dritten Platz ist das US-Team SRT Offroad, mit den aus dem EnduroCross und SuperEnduro bekannten Fahrern Ty Tremaine und Cody Webb. Der dritte Fahrer in der Mannschaft, Benjamin Kelly, ist der Viertschnellste aller Clubfahrer.
Das beste Deutsche Clubteam mit Jens Pester, Robin Graube und Nico Maier verbessert sich sogar auf den 21. Platz.
Clubmannschaften:
1. Italien, 9:27:15,18 Stunden
2. MCC Wales/Welsh (GB), +6:40,46 Minuten
3. SRT Offroad (USA), +8:52,23 Minuten
21. DMSB 1 (Graube,Pester, Maier)
31. DMSB 3 (Bräutigam, Kunzelmann, Taube)
35. DMSB 7 (Weigelt, Domagala, Bindemann)
44. DMSB 2 (Scharzenholzer, Essig, Wolter)
55. DMSB 5 (Anger, Schilling, Kölbach)
91. DMSB 9 (Danielzik, Szukat, Krause)
101. DMSB 8 (Mandel, Hahn, Kropf)
120. DMSB 4 (Schubert, Liermann, Pohler)
132. DMSB 6 (Kreke, Puschmann, Koch)
162. DMSB 10 (Weckert, Buchholz, Nico Schwingenschlögel)
Für den letzten Fahrtag ist nur noch eine kleine Etappe vorgesehen, bevor es zum Abschluss-Motocross, direkt am Paddock geht.
Da müssen dann noch einmal ca. 670! (559 ISDE und 124 Vintage) Fahrer gegeneinander antreten, was einen ziemlich langen Wettkampftag verspricht.
Ergebnisse nach dem fünften Tag:
Trophy: Hier klicken! (PDF)
Junior-Trophy:Hier klicken! (PDF)
Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Clubteams: Hier klicken! (PDF)
Zum Live-Timing der ISDE: Hier klicken! (Link)
Ups - ohne Regen staubt es eben ...
Bewegte Bilder rund um die ISDE: