Am fünften Tag der Mannschafts-Weltmesiterschaften im spanischen Navarra holte sich die Deutsche Maria Franke die Gesamtwertung in der Damenklasse zurück: Sie gewann alle 5 Sonderprüfungen des Tages und war damit über 41 Sekunden schneller als die amtierende Weltmeisterin Laia Sanz. Deren Rückstand liegt vor dem letzten Tag nun bei 27,77 Sekunden.
Ähnlich verhält es sich beim schnellsten Fahrer des Tages: Der spanische Junior Josep Garcia holte sich erneut einen Tagessieg und liegt in der Gesamtwertung mit 36 Sekunden Abstand auf dem dritten Platz.
"Ich musste für ein Polster sorgen, denn beim Motorcross kann leicht etwas passieren," erklärte Maria (Bild oben) nach dem Fahrtag. Aber trotzdem fuhr sie so besonnen, dass sie das Risiko soweit wie möglich reduzierte. Der Spagat zwischen möglichst schnell und möglichst sicher gelang perfekt und so ist sie vor dem Abschluss-Motocross in bester Position.
Alle deutschen Damen kamen unter besten Witterungsbedingungen ins Ziel und verteidigten ihren dritten Platz in der Mannschaft hinter den Führenden Australien und den Zweitplatzierten Spanien.
Der Gesamtführende Taylor Robert aus den USA
Eine Vorentscheidung fiel in der Trophy: Bei den Italienern fielen sowohl Manuel Monni mit gebrochenem Handgelenk nach einem Sturz in der ersten Sonderprüfung aus, als auch Oscar Balletti mit technischen Problemen. Damit war der schärfste Verfolger der US-Amerikaner auf den 19. Platz zurück geworfen worden.
Der Spanier Ivan Cervantes hatte sich am Vortag so zwischen den Beinen verletzt, dass er vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht wurde und nicht zum Start, womit sich auch die spanische Trophy aus dem Kampf um die vorderen Plätze verabschiedete.
Für den Führenden in der Gesamtwertung, den US-Amerikaner Taylor Robert war der Tag schwierig. Einerseits wollte er die Führung nicht verlieren, andererseits durfte er nichts riskieren, damit sein Team nicht gefährdet war. Viel Nervosität ging mit Robert einher - und das spiegelte sich in seinen Ergebnissen, die weit hinter denen der ersten vier Tage lagen. Sein Vorsprung auf Daniel Sanders (Bild unten) schrumpfte an diesem Tag auf 12,10 Sekunden. Nicht viel, um beim Abschluss-Motocross den Australier hinter sich zu lassen, denn der hat nichts mehr zu verlieren, er muss keine Rücksicht auf die Mannschaft nehmen.
Die Deutsche Trophy verbesserte sich um zwei Plätze auf den 15. Zwischenrang. Dabei war Davide von Zitzewitz erneut der schnellste Fahrer: "Die ersten zwei Prüfungen liefen echt gut, obwohl es sich nicht unbedingt so angefühlt hatte. Doch in dem dritten Test hatte ich einfach zu viel gewollt und bin prompt einmal hingefallen." Wegen eines Elektrikproblems (wahrscheinlich ein Kabelbruch im Kabelbaum) werden allerdings seine Relais so heiß, dass er die nach dem Abstellen des Motorrades immer erst 2-3 Minuten abkühlen lassen muss, bis die Maschine wieder anspringt, oder ein neues Relais einsetzten muss.
Teamkollege Mark Risse lieferte wieder eine gewohnt solide Leistung ab und Tilman Krause schonte seinen Daumen nicht mehr so sehr. "Ich habe keine Schmerzen, eher kein Gefühl darin." Für ihn gilt wie für alle anderen Fahrer: nur noch einmal das Motorrad aus dem Parc ferme holen und dann nur noch das Abschluss-Motorcross neben dem Fahrerlager bestreiten.
In der Junior-Trophy rettete sich Lukas Streichsbier (Bild oben) ins Tagesziel: Am Vorabend hatte er beim Reifenwechsel einen Riß in der Hinterradfelge bemerkt. Mit einem kleinen Bohrloch hatte er gleich das weitere Einreißen verhindert. Im Verlauf des Fahrtages hat er aber so gut wie eben möglich versucht sein Hinterrad zu schonen, was mit der Zielankunft als geglückt bezeichnet werden kann. Allerdings hatte er zwischenzeitlich auch schon einmal zwei Speichen im langen Endurotest verloren, was die Sache nicht leichter machte.
In der Meisterschaftswertung wehren sich die führenden Schweden weiterhin erfolgreich gegen die USA. Der knappe Vorsprung von nur 24 Sekunden konnte über den Tag gerettet und auf 26 Sekunden ausgebaut werden.
Erst dreieinhalb Minuten dahinter kommen die Italiener, die damit aus dem Titelrennen ausgeschieden sind, aber ihrerseits dreieinhalb Minuten Vorsprung vor Finnland haben.
Bei den Clubteams liegt die DMSB1-Mannschaft mit Robin Gaube, Jens Pester und Florian Ebener auf dem 19. Platz, gefolgt von dem DMSB2-Team auf Rang 23 mit Nico Maier, Kai Bräutigam und "Altmeister" Sascha Eckert. Nico Maier (Bild oben) hat nur eine B-Lizenz und bestreitet damit seine erste Sixdays und kommt gleich erfolgreich ins Ziel.
Gefahren wurde am vorletzten Tag nur eine einzige große Runde, wo drei der bisherigen Sonderprüfungen eingebaut waren - und eine neue Strecke für einen einzigen Durchgang dazugekommen war.
Höchst erfreut waren alle Fahrer, dass die Sonderprüfung an der Rennstrecke nun nicht mehr gefahren wird: Jeden Tag wurde die zweimal von jeweils 500 Fahrern durchquert und entsprechend ausgefahren war die Piste von den rund 10.000 Rädern, die dadurch gerollt waren.
Ergebnisse
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Schnellster deutscher Clubfahrer: Jens Pester