Das deutsche Team war vom Sturm der kleineren und größeren Problemen und Skandalen mächtig gebeutelt, bevor es bei den Mannschafts-Weltmeisterschaften der Endurofahrer auf dem Circuito de Navarra in Spanien am Sonntag Morgen die ersten Motorräder zur technischen Abnahme schieben konnte und Ruhe einzog.
Es begann damit, dass der große Container für die Betreuung nicht auf den Platz fahren durfte.

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Die Sonderprüfungen sind schon aufgebaut

Grund dafür waren finanzielle Auseinandersetzungen: Das deutsche Team hatte, wie zum Beispiel die Belgier und Slowaken auch, beim Pre-Entry mehr Fahrer genannt, als schließlich tatsächlich eingeschrieben wurden. Der Veranstalter bestand aber darauf, dass für die nicht gemeldeten Fahrer trotzdem das Nenngeld zu bezahlen wäre. Deshalb hatte Deutschland auch keine Startgenehmigung bekommen, weil ja Geld fehlen würde. Man sieht, es dreht sich anscheinend alles nur ums Geld!
Fernmündlich schaltete sich aber nach förmlichen Protest der deutschen Delegation an dieser Stelle die FIM in Genf ein, verwies noch einmal nachdrücklich auf die Statuten und plötzlich, nur 10 Minuten später war die Angelegenheit beigelegt, und es wurde nie mehr offiziell darüber gesprochen.

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Die schicken Fahrerhemden (Bild oben mit der Trophy) wurden auf die allerletzte Minute fertig. Grund war, dass der ursprüngliche Produzent Insolvenz anmelden musste. Kurz vor den Sixdays fing also alles von Vorne an: die beiden Trophy-Fahrer Tilman Krause und Davide von Zitzewitz hatten sich dann zusammen ein Design überlegt, was schließlich bei deren Kontakt, dem Aufkleber und T-Shirt-Drucker Try-it.de gertig gemacht wurde. Die haben nämlich die komplette Produktion in Deutschland und konnten den Termin einhalten.

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Blick über das Fahrerlager

Dann hätte es eigentlich losgehen können, wenn nicht in der Nacht von Freitag auf Sonntag noch zwei Wettbewerbsmotorräder gestohlen worden wären: Paul Listl und Peter Kunel kamen am Morgen aus dem Bungalow auf dem Campingplatz und da hatten Diebe die beiden Motorräder mitgenommen, aber den gleichfalls angeschlossenen Elektroroller und die Fahrräder liegen gelassen.
Buchstäblich vor dem Nichts stehend, konnten dann aber innerhalb von acht Stunden noch zwei Motorräder von KTM und Husqvarna organisiert werden, welche die beiden kauften, um doch noch am Wettbewerb teilnehmen zu können.
Kunel und Listl waren aber nicht alleine mit ihrem Schicksal - das Gleiche passierte in der gleichen Nacht auch zwei italienischen Clubfahrern.

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Team Deutschland - jetzt mit allen 29 Fahrern!

Jetzt kann am Dienstag endlich der Wettbewerb losgehen: Wer will kann den live auf dem Mobilfunk verfolgen, dafür gibt es die FIM-ISDE-App für Apple und Android.
Aber auch auf dem eigenen Rechner kann man die Ergebnisse und anderes live miterleben: Auf der Internet-Seite www.fim-isde-app.com wird die App simuliert und man hat ebenso Zugriff auf alle Ergebnisse und Infos.

Das könnte durchaus spannend werden, denn auch wenn die Strecken auf den ersten Blick eher einfach aussehen, wird es einige Schwierigkeiten geben. Die erste ist bestimmt der große Staub auf den Etappen und den Sonderprüfungen.
Die zweite Schwierigkeit werden sicherlich die langen Tage, denn anders als im Reglement vorgesehen dauert ein Fahrtag über acht Stunden statt nur siebeneinhalb. Dabei startet der erste Fahrer um 8:00 Uhr bei Dämmerung in den Sonnenaufgang hinein und der letzte Fahrer kommt ca. 19:40 bei einbrechender Dunkelheit ins Ziel.
Doch nicht nur die Fahrzeiten sind lang, sondern auch die Etappen. Statt üblicherweise maximal 35 km wurde eine schon einmal 67 km lang - was beim Sprit für manche Zweitakter schon einmal so eng wird, dass der Veranstalter noch zwei Tankzonen ohne Zeitkontrolle zusätzlich eingerichtet hat - unpraktischerweise die erste nur 11 km nach der ZK und die zweite 15 km vor der nächsten ZK. Doch da haben die Delegierten der Nationen schon interveniert und wollen nur eine einzige Tankstelle in der Mitte der Etappe, damit nicht allzuviel Personal gebunden wird.

Eher unpraktisch ist auch, dass die Eröffnungsfeier im 54 km entfernten Pamplona stattfinden wird - Zweifellos ein tolles Ambiente, aber ein logistischer Aufwand für die Teams und die Frage bleibt offen, was denn Pamplona mit den Sixdays zu tun hat.

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Die deutsche Junior-Trophy vor der technischen Abnahme




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