Schon vor dem Start verlor die schwedische Trophy einen Fahrer, Eric Ljungberg hatte sich die Nacht über dermaßen übergeben, dass er nicht einmal an den Start gehen konnte.
Viel besser sah es im Ziel für die Deutsche Trophy-Mannschaft aber auch nicht aus: Erster Ausfall von Nico Rambow! Der hatte Zündungsprobleme und musste heftig Schrauben - und hatte dann 32 Minuten Verspätung an der Zeitkontrolle. Damit war auch er aus dem Rennen.
Um ein Haar wäre es noch schlimmer gekommen, denn schon auf der allerersten Etappe stürzte Eddi Hübner (bild oben) wirklich heftig: "Ich war gar nicht so schnell, habe mich aber voll in eine Wasserrille eingefädelt." Helm und Hose zerstört und der Körper sieht aus, als ob er in der Waschmaschine gesteckt hätte. "Da war natürlich der Rhythmus raus, erst am Ende ging es dann wieder." Trotz dieses Handicaps war Hübner nicht nur der schnellste Deutsche, sondern auch noch Zwölfter in der E1-Klasse.
So kam die Deutsche Trophy auf den 9. Platz, während ganz vorne die USA mächtig Tempo macht. Gesamtschnellster des Tages dann auch Kailub Russel, der auf der KTM sonst im GNCC unterwegs und diese Art von Wettbewerben nicht gewöhnt ist. "Ich hatte mich am Anfang in der ersten Runde manchmal im Nachteil gefühlt, weil ich als allererster Fahrer in den Prüfungen noch keine Anlieger und Spuren hatte."
Die USA führen danach vor Australien und Frankreich, wo der Führende in der Weltmeisterschaft, Mathias Bellino, beim Start gleich eine Strafminute kassierte: Als er sich hinunter beugte, um den Benzinhahn zu öffnen kam er bereits an den Elektrostarter - und der Motor sprang prompt und vor dem Startsignal an!
Der Cross-Spezialist Matteo Bresolini sollte für die Italiener eigentlich die Kastanien aus dem Feuer holen, wo doch Ex-Enduro-Weltmeister Alessondro Botturi auf einen Start bei den Sixdays verzichtete. Doch Matteo wurde erst einmal zum Streichergebnis ...
Bei den Deutschen Junioren erlebte Cross-Spezialist Nico Busch das erste Mal richtige Berge im Endurosport. Während sich Routinier Bruno Wächtler als der schnellste Junior erwies. "Die Etappen sind wie zu Hause, das macht die Sache leichter," freute sich der KTM-Fahrer aus dem Erzgebirge.
Auch die deutsche Junior-Trophy liegt auf dem 9. Platz, wobei Yanik Spachmüller zum Streichergebnis wurde, nachdem er soviel Flatterband mit dem Vorderrad aufgelesen hatte, dass die Bremse nicht mehr ging. Das passierte natürlich prompt am Anfang der Prüfung, weshalb diese sehr schlecht ausfiel.
Es führt die Junior-Trophy aus Australien vor Schweden (!) und Frankreich, wobei die USA auf dem vierten Platz bereits einen Fahrer verloren haben.
Bei der Damen-Trophy liegt erwartungsgemäß Titelverteidiger Australien vorne - während die beiden Damen aus der Slowakei, die erstmals eine Damen-Trophy stellten, bereits aus dem Rennen sind.
Unruhe noch vor dem Start: zahlreiche Fahrer wechselten noch schnell auf einen "weichen" Vorderradreifen, weil es am Wochenende ja geregnet hatte.
Bei den Clubteams liegt der ADAC Westfalen/Sachsen unmittelbar vor dem ADAC Sachsen auf dem 27. Platz. Auf dem 47. Platz der ADAC Südbaden/Sachsen, Rang 51 "DMSB 6" und Rang 73 der ADAC Niedersachsen/Berlin, wo Jan Kruckenberg mit einer ausgekugelten Schulter ausgefallen ist. Auf Platz 94 der ADAC Hansa, wo Julian Schramm nach einem Sturz plötzlich auch noch Blut im Urin hatte und gleich ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht wurde.
Florian Ebener vom ADAC Westfalen/Sachsen will in diesem Jahr seine 10.(!) ISDE zu Ende fahren.
264,8 km und 30,8 km Sonderprüfung am ersten Tag - und trotz des Regens der Vortage war es teilweise recht staubig. Gegen Ende des Tages wurden dann die CLubfahrer noch einmal richtig nass, während die Trophy-Piloten noch im Trockenen ins Ziel kamen.
"Die ersten zwei Tage sind zum Einrollen," hatte der Veranstalter versprochen. Doch es wird sich zeigen, wie ausgefahren die Strecke schon am zweiten Tag wird - und kommt noch mehr Regen dazu wird es auch (wieder) extrem rutschig.
Ergebnisse Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Junior-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Club-Teams: Hier klicken! (PDF)
Die kompletten Ergebnisse und das Live-Timing: Hier klicken! (Link)
Seltenheit am Start: Emanuel Strolz aus Österreich führt schon die von Zupin und Thomas Mäser präparierte allererste Wettbewerbs-SWM vor!
Dass diesmal die Fotoauswahl (wie hier von Jan Schäfer) nicht so groß ausgefallen ist, lag leider auch ein wenig daran, dass der Autor und Fotograf dieses Beitrages eine ganze Zeitlang auf dem Polizeirevier festsaß - auch ihm wurde diesmal ein Motorrad gestohlen, womit er sich in einen recht illustren Kreis einreiht -
