Einzig Australiens Trophy zog offensichtlich noch einmal alle Register und holte auf Frankreich noch über eine ganze Minute auf und verkürzte den Abstand auf gerade einmal eine einzige Minute. Dass Frankreich nun die Trophy gewonnen hat, ist nicht offiziell - da muss erst noch das FIM-Gericht klären - dass Frankreich vor Ort die Trophy überreicht bekommen hat (siehe unten), das liegt an der "Einmischung" der FIM über die Köpfe der Verantwortlichen vor Ort (siehe hier - Link).
Schnellster Fahrer aller Klassen wurde erstmals ein US-Amerikaner: Der Cross- und Supercross-Spezialist Ryan Sipes gewann auch das Abschluss-Cross mit deutlichem Vorsprung und schreibt sich damit in die Geschichte der Sixdays ein.
Sein Landsmann, der schon 42jährige Mike Brown, verhaute den Start völlig und wurde nur 14., nachdem er vor einem Jahr in Argentinien noch so überdeutlich gewonnen hatte.
Die Deutsche Trophy konnte ihren Vorsprung vor den Tschechen retten und wurde am Ende wahrscheinlich Siebter, vielleicht aber auch Vierter (wie im Vorjahr) - Davide von Zitzewitz hatte sich besonders auf das Abschluss-Cross gefreut - doch tatsächlich bekam er dicke Arme und konnte nicht ganz so schnell fahren wie er wollte: "Am Anfang war ich noch dicht dran, doch dann konnte ich die Anderen nicht mehr halten," entschuldigte er quasi seinen 13. Tagesrang.
Christian Weiß machte sich nach dem Wettbewerb unverzüglich auf den 1.200 km langen "Heimweg" - genauer gesagt zum GCC nach Schefflenz - wo er seinen zweiten Platz in der Meisterschaft sichern will.
Bei den Junior-Trophys ist der Gesamtsieg der Australier offiziell! Überragender Fahrer auf der Cross-Strecke diesmal Tye Simmonds vor Daniel Sanders. Sanders wird erst einmal in Europa bleiben und für das Team Farioli am WM-Finale in Frankreich teilnehmen.
Die deutschen Junioren bleiben auf dem elften Platz vor der Schweiz. Im Ziel die drei Youngster, die erstmals an einer Sixdays teilnahmen, darunter Nico Busch, der erst im März mit Uelsen überhaupt mit dem Enduro-Fahren angefangen hat, oder Yanik Spachmüller, der noch mit der 125er unterwegs ist.
Auch wenn vielleicht die Zeiten in den Prüfungen noch nicht überzeugen, so haben die jungen Fahrer doch eine gute Leistung abgeliefert.
Auch auf der Cross-Strecke waren die Australischen Damen nicht zu schlagen: Tyla Jones und Yessica Gardiner fuhren mit Platz 1 und 2 den Gesamtsieg ein. Damit geht die Damen-Trophy wieder zurück nach Australien, wo sie bereits hergekommen war.
An der Spitze der Clubteam bleiben die Holländer "Drei Musketiere" vor den Schweden und den Tschechen. Bei den deutschen Teams ändert sich die Reihenfolge nicht, aber DMSB 1, DMSB 2 und DMSB 6 konnten sich in absoluten Zahlen um je einen Platz auf Rang 34; 46 und 48 verbessern.
DMSB 5, 4 und 3 blieben auf 53, 66 und 90. Da machte es auch nichts aus, dass die Beta von Max Bindermann sprichwörtlich die Grätsche machte und er als allerletzter Fahrer reichlich Zeitstrafpunkte kassierte, denn das "Veteranen-Team Europa", dass er sich mit zwei Holländern teilte, hatte ohnehin schon zwei Restarts zu verzeichnen.
Traditionell wieder mit dabei: Die "sheep skull enduro riders" von der Isle of Man
Die Cross-Strecke in Kechnec war 20 km südlich vom Parc ferme und bot griffigen Boden, bei erfreulich wenig Staubentwicklung - weil auch die Feuerwehr an einigen Stellen für Bewässerung gesorgt hatte.
Bei der Siegerehrung vor Ort wurde die Trophy von Australien als Zweiter aufgerufen, doch die Aussies besetzten prompt den obersten Podestplatz. Als die Franzosen als Sieger auf die Bühne kamen, kamen auch Pfiffe und Buhrufe aus dem Publikum. Dann räumten die Australier schließlich das Podest, verschwanden aber völlig von der Bühne und wurden auch nicht geehrt. Andererseits gehen die wahrscheinlich auch davon aus, dass sie die Medaillen für den zweiten Platz ohnehin nicht brauchen, weil das FIM-Gericht ihnen am Ende doch den Titel zuerkennen soll.
Ergebnisse des 6. Tages:
Ergebnisse Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Junior-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Club-Teams: Hier klicken! (PDF)
Die kompletten Ergebnisse: Hier klicken! (Link)
Nachwuchsschulung am Rande der Strecke
