Die anspruchsvollen Auffahrten waren zeitweise verstopft und einige Piloten suchten sich einen Weg drumherum, oder verfuhren sich nach eigener Auskunft, weil die Ausschilderung nicht passte. Diese acht Trophy-Fahrer verpassten dadurch die nachfolgende Durchfahrtskontrolle und wurden gemäß des Reglements disqualifiziert.
Diese Disqualifikation überstand auch die erste Jurysitzung - und die anschließenden offiziellen Proteste.
Davon betroffen waren vor allen Dingen die USA, gleich mit zwei Fahrern (Kailub Russel, Taylor Robert), Frankreich mit drei Fahrern (Marc Bourgeois, Anthoni Boissiere, Jeremy Joly), Spanien mit zwei Fahrern (Lorenzo Santolino, Cristobal Guerrero), England mit einem Fahrer (David Knight) und Italien auch mit einem Fahrer (Manuel Monni). Doch Italien ist sogar auf dem zweiten Gesamtrang, weil die bislang noch keinen anderen Fahrer verloren hatten - anders als England, bei denen bereits am ersten Tag Joe Wootton mit gebrochenem Unterschenkel ausgefallen war.
Tagesschnellster Fahrer wurde diesmal der US-Amerikaner Ryan Sipes (Foto) - was vielleicht vergebliche Anstrengung war. Denn nicht nur durch die Disqualifikation wurde das Team geschwächt - außerdem hatte auch noch der Schnellste des ersten Fahrtages, Kailub Russel zwei heftige Stürze, bei denen er nicht nur sein Motorrad beschädigte, sondern auch sein Knie ernsthaft verletzte.
In der Endabrechnung führen deshalb die Australier weiter - und "unter Protest" rutscht Italien auf Rang zwei vor Finnland und Deutschland, die damit auf dem vierten Gesamtrang liegen!
"Unter Protest" bedeutet, dass einige Nationen einen gebührenpflichtigen Einspruch gegen die Entscheidung eingelegt haben und ihre Fahrer in den nächten Tagen starten lassen. Deren Ergebnisse tauchen erst einmal nicht auf den Ergebnislisten auf - werden dann aber ausgewertet, wenn dem Protest (in einigen Monaten) vor dem Sportgericht in Genf stattgegeben wurde.
Sorry, bei solch einer Leistung müssen wir einfach nochmal den Eddi im Bild bringen!
Bester Deutscher einmal mehr Eddi Hübner, der in der E1-Klasse sogar als Dritter (!) bei den Sixdays geführt wird!
Dagegen verblassen etwas die Leistungen der anderen vier Fahrer - auch dass Mark Risse sich erst 20 Sekunden vor Ablauf seiner Zeit in die Ziel-ZK retten konnte, weil er bei der Montage des Vorderrades ernsthafte Probleme bekam und sogar die Bremsbeläge demontieren musste.
Schade, Bruno ist leider nicht mehr dabei...
Bei den Deutschen Junioren fiel ausgerechnet der Routinier Bruno Wächtler mit Motorschaden aus! Damit waren die anderen Fahrer um so mehr gefordert.
Paul Roßbach zeigte sich ganz souverän: "Das ist der erste Tag, an dem ich nicht gestürzt bin," freute sich der KTM-Fahrer.
Nico Busch war nach dem schmerzhaften Vortag deutlich besser drauf, kassierte aber eine Strafminute, die aber am Ende neutralisiert wurde (siehe Spachmüller).
Yanik Spachmüller kassierte sogar zehn Strafminuten, als er sich im Stau an der Auffahrt anstellen musste. Doch diese Zeitstrafe wurde am Ende wieder neutralisiert! Eine weitere Strafminute blieb wie bei Busch aber stehen - und deshalb rutsche am Ende die Mannschaft auf den 12. Platz zurück.
An der Spitze bauen die Australier ihre Führung auf acht Minuten vor Schweden aus und die USA verdrängt Frankreich vom dritten Platz. Die Abstände dahinter sind auf jeweils über eine Minute gewachsen - so dass da ein wenig die Spannung heraus genommen wurde.
Junior Nico Busch wird vom Crosser zum echten Endurofahrer mit Reifenwechsel usw...
Bei der Damen-Trophy enteilt Titelverteidiger Australien weiter Frankreich vor Schweden. Sanna Kärkkäinen kann Finnland alleine nicht retten, ihre verbliebene Mitstreiterin Marita Nyqvist ist gleich zehn Minuten zurück!
Heute zweitbester Deutscher bei den Clubfahrern: Andre Engelmann
Bei den Clubteams hat sich Einiges getan: Der Ausfall von Florian Ebener (Motor wg. fehlender Kühlung gefressen) warf das bisherige beste deutsche Team auf Rang 45 zurück. Der ADAC Sachsen rutscht auf den 36. Platz zurück und das Team Südbaden/Sachsen mit Alexander Gehlert, Mike Kunzelmann und Felix Martin ist mit Rang 35 am besten platziert.
An der Spitze haben die Holländer "Drei Musketiere" die Führung vor den Schweden und den Tschechen übernommen.
Die Strecke des dritten Tages hatte sogar 283 km und davon 36,8 km Sonderprüfung - Ein Test der letzten beiden Tage entfiel - dafür kam ein anderer, neuer Test hinzu. Teilweise wurde die Strecke der ersten beiden Tage in umgekehrte Richtung gefahren, was bedeutete, dass aus Abfahrten plötzlich Auffahrten wurden - die es wirklich in sich hatten! So mussste teilweise sogar umgeleitet werden, weil Nichts mehr ging.
Die Sonderprüfungen die noch gefahren werden (und auch am vierten und fünften Tag noch gefahren werden!) sind extrem Ausgefahren und mittlerweile auch extrem staubig - sowohl der Cross-Test, als auch die Enduroprüfungen.
Ergebnisse des 3. Tages:
Ergebnisse Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Junior-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Ergebnisse Club-Teams: Hier klicken! (PDF)
Die kompletten Ergebnisse und das Live-Timing: Hier klicken! (Link)
