Als der Morgen anbrach musste Kehr noch den begonnenen Kolbenwechsel beenden - dazu reichten die 10 MinutenZeit im Arbeitsraum vor dem Start nicht mehr. So schob er beim Start noch über die Rampe und kassiert 10 Strafsekunden, weil er die Startprüfung nicht erfüllte, doch danach schraubte er das Motorrad fertig und konnte den Wettbewerb wieder ohne weitere Strafminuten aufnehmen!
Ivan Cervantes ist die Stütze im spanischen Trophy Team
Alle Fotos Andrea Belluschi / Agrati
Nach dem Desaster am dritten Fahrtag hatte der Veranstalter für diesen vierten Tag, der ursprünglich auf der gleichen Strecke entlang ging, die schlimmsten Sand- und Staubetappen herausgenommen und auch die letzte Sonderprüfung
wurde am Nachmittag nicht mehr gefahren. Damit schonte man Mensch und Maschinen und verhinderte eine Ausfallquote von über 100 Fahrern wie am Tag zuvor. Tatsächlich erreichten nur 18 Fahrer das Ziel nicht mehr, doch Probleme gab es in der großen Hitze allenthalben: Der Spanier Jonathan Barragan kämpfte mit den Tücken der Technik und kassierte 23 Strafminuten, was das Team weit zurück warf - nämlich schon fast in die Reichweite des deutschen Teams, das nun zwar immer noch auf dem vierten Platz liegt - aber nur noch knapp fünf Minuten hinter Spanien, die ja schon einen Fahrer verloren haben und bei denen deshalb jeder Fehler zählt. An der Spitze war nicht klar zu erkennen, ob Frankreich etwas das Tempo heraus genommen hat, oder die USA Tempo zugelegt haben, doch da schrumpfte der Abstand auch, ist mit über 12 Minuten jedoch noch ausreichend groß für die Titelverteidiger aus Europa.
Davide von Zitzewitz ist der schnellste deutsche Junior
Nelson Oliver von der schwedischen Junior-Trophy hatte sich bei einem Sturz den Lenker in den Bauchraum geschlagen und wurde mit dem Krankenwagen weggebracht. Damit fehlte dem Team ein Streichergebnis - und die Skandinavier fielen auf den dritten Platz zurück, während hinter den USA jetzt Frankreich auf dem zweiten Platz liegt. Doch es sind alles nur Abstände von einer dicken Minute, so dass sich Niemand auf seinem Erfolg ausruhen kann.
Die deutschen Junioren profitieren von der Disqualifikation des chilenischen Fahrers Diego Rojas - da fehlt der zweite Fahrer im Team und die rutschen auf den siebenten Platz zurück - Deutschland jetzt auf Rang fünf bei den Junioren, allerdings eine halbe Stunde hinter Australien und ebenfalls mit einem Fahrer weniger (Tilman Krause, dem im von ihm so geliebten Sand dann der Motor fest ging). Zum Glück nur ein Fahrer weniger, denn fast hätte es auch Bruno Wächtler erwischt: der stürzte und lag dann so unglücklich unter dem Motorrad, dass er sich Verbrennungen und Schürfwunden an beiden Armen zuzog. Doch der KTM-Fahrer gibt sich munter und wird auch am fünften Tag wieder an den Start gehen.
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Täglicher Reifenwechsel in der Hitze (hier Weltmeister Matthew Pillips)
