Wie jedes Jahr sind die Sixdays der Höhepunkt des Endurojahres: Selten kommen so viele Fahrer, Fans und Offroadverrückte auf einem Haufen zusammen. Man trifft Leute, die man schon fast vergessen hatte, und es passieren eine Menge Dinge, von denen man keine Ahnung hatte. Kurz, es passiert so viel neben dem rein sportlichen Ergebnis, es lebt einfach der Geist des Endurosportes – Ein wenig davon wollen wir an dieser Stelle erzählen:

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Das fängt an mit der Leistung des deutschen Teams: Und da seien einmal nicht die Sportler gemeint, die sich über die persönlichen Grenzen hinaus geschunden haben – da sei diesmal die Rede von den vielen Helfern, die das überhaupt möglich machen – von Heinz Theilacker, der mit seinem Sohn nicht nur als LKW-Fahrer, der den gefüllten Container jedes Jahr zum Paddock bringt, sondern auch noch als „Küchenbulle“ vor Ort die Fahrer mit Essen und Trinken versorgt. Oder von Marcus Jünger, dessen Arbeit schon viel früher anfing, als es nämlich schon vor fast einem Jahr darum ging, erst einmal ein Quartier für die deutsche Mannschaft zu finden, ein Hotel, groß genug, dass alle Helfer und Fahrer hineinpassen und im Budgetrahmen auch noch passt, bis hin zu allen Änderungen in letzter Minute. Oder von Peter und Martin Überschär, die die Containerorganisation vor Ort hatten und mit den zusätzlichen Helfern in der großen Messehalle weder von den Sonderprüfungen, geschweige denn etwas von dem Wetter gesehen haben. Oder die Herrin der Zeiten, Roswita Rautenberg, die selbst mit dem Motorrad angereist war, um anschließend für die Fahrer beim Start oder an der ZK, bzw. im Ziel rechtzeitig Bescheid zu geben, wenn die Zeit abläuft und nebenher die Buchhaltung für Sprit und andere Ausgaben erledigte.

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Das Urgestein im deutschen Team: Heinz Theilacker ist nicht nur für die abendliche Verpflegung zuständig

Oder um es in den Worten von Wolfgang Koch zu sagen: „Es war einfach toll, was das Team wieder geleistet hat. Gerade hier war das durch die Wetterverhältnisse kein Vergnügen, über 8 Stunden im Regen an einer Sonderprüfung zu stehen, um den Fahrern die Gürteltasche abzunehmen und die Brille zu putzen. Oder in kalten Wind an der Zeitkontrolle schon lange vor Ankunft des ersten Fahrers alles auszuladen, aufzubauen, Essen und Trinken vorzubereiten, lange nach der Abfahrt des letzten Fahrers wieder zusammenzupacken, die persönlichen Kisten der Teilnehmer mit Brillen usw. wieder zurück in den Paddock bringen, mehr als 500 Liter Sprit in Kanister tanken, die neuen Kisten der Fahrer abholen und am nächsten Tag von vorne anfangen…Da muss ich einfach mal jedem Danke sagen. “ Koch selbst war nämlich selbst schon fünfmal als Trophy-Fahrer bei den Sixdays dabei gewesen, außerdem schon einmal als Rucksackfahrer und einmal als Teammanager vor Ort dabei. Jetzt mit einem Clubteam und vor allen Dingen als Vater von Leo Koch dem Junior-Trophy-Fahrer. Wenn nicht er, der die Sixdays von allen Seiten erlebt hat, wer sonst kann das so treffend beurteilen. „Darüber hinaus wächst in den 10 gemeinsamen Tagen der Zusammenhalt, markenübergreifend, egal was für ein Motorrad du fährst. Das geht weit über die Sixdays hinaus und hält auch während der Saison an.“

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Auch wenn die Fahrer bei den Sixdays selbst am Motorrad schrauben müssen, bleibt für die Helfer noch genug zu tun - Die Flüssigkeiten am Motorrad wechseln (Tanken usw.) ist dabei nur der kleinste Teil. Da ist noch viel mehr zu organisieren, denn irgendwie muss ja auch Sprit an die Servicestellen kommen oder das passende Werkzeug bereit stehen.
Sorry, wir können hier nicht alle Helfer zeigen, denn das würde unseren Rahmen sprengen - Diese Bilder hier nur stellvertretend (Ein Foto von ALLEN (Fahrern und Helfern) dann ganz unten)

Es gab Einzelfahrer – so zum Beispiel aus Ländern wie Madagaskar oder Venezuela oder zusammengewürfelte Repräsentativmannschaften wie die Junioren-Trophy „FIM LA“ was für Lateinamerika steht, wo sich je ein Fahrer aus Argentinien, Columbien und Brasilien zusammengefunden hatten – bzw. die Damen-Trophy „FIM Europe“ mit zwei tschechischen und einer slowakischen Fahrerin.

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Sieger der Damen Clubmannschaften: Das Team „Eric Cleveland Memorial“ mit Rachel Stout, Olivia Pugh, Jocelyn Barnes aus den USA.

Andererseits gab es auch Länder, die so viele Damen hatten, dass sie eine eigene Damen-Clubmannschaft stellen konnten, wie beispielsweise Sieger USA , Kanada oder England. Darüberhinaus hatten die natürlich auch noch eine Damen-Trophy-Mannschaft, während die Holländerin Nina Klink alleine in einer Clubmannschaft mit Männern fahren musste. Tatsächlich wurden aber alle Damen, auch Klink, gemeinsam nach der Damen-Trophy gestartet.

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Soviel Rücksicht wie bei den Damen wurde auf die alten Herren nicht genommen: die Fahrer der erstmals ausgeschriebene Veteranen-Club-Mannschaft fuhren ganz normal bei den Clubfahrern, entsprechend ihrer Vortagesplatzierung mit. Es gewann das kanadische Team „LYNN VALLEY DIRT RIDERS“ mit Mark Cahill, Guy Giroux und Jeff Pillon (Bild oben).


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Und schon werfen die nächsten Sixdays ihre Schatten voraus: Sicher ist im kommenden Jahr, vom 24. bis 29 August 2025 Italien, wo der Paddock auf dem Messegelände von Bergamo (direkt nördlich des Flughafens) sein wird. Wahrscheinlich wird es dann täglich eine ca. 35 km lange Zubringeretappe in den Norden, in die Berge und Täler geben, wo dann die eigentliche Runde gefahren wird. Gewöhnungsbedürftig ist auch die Terminwahl von Sonntag bis Freitag.

Danach gibt es bislang die Gerüchte, dass es zur 100. ISDE nach Portugal gehen wird. Und danach soll es wieder ins Heimatland der Sixdays, nach England gehen und möglichst bald auch in die USA. Bislang dominieren die europäischen Austragungsorte den Wettbewerb, allerdings auch die europäischen Fahrer. Es ist weder einfach noch billig, die ISDE auszurichten, und so tut man sich schwer die passenden Vereine zu finden, die bereit sind die Arbeit und die finanzielle Belastung zu stemmen.

Deutschland steht nicht auf der Agenda, im Gegenteil, scheint man beim DMSB kein gesteigertes Interesse am Endurosport, vielleicht sogar am Motorradsport zu haben. Kennzeichnend dafür könnte sein, dass dem deutschen Delegierten in der FIM-Enduro-Kommission die Reise zum Meeting nach Brioude verweigert worden war, angeblich weil die Reisekosten zu hoch gewesen wären. Doch wenn man mitbestimmen will, nur mitreden möchte, sollte man schon vor Ort sein. Auch war kein deutscher Vertreter des DMSB bei der 120 Jahr-Feier zur Gründung der FIM in Paris gekommen, wo sich Vertreter der Gründungsmitglieder in dem original Caffee von damals getroffen hatten. Deutschland fehlte da ebenso wie bei der Eröffnung des neu gebauten FIM Hauptquartier. Bleibt die Frage, ob das Respektlosigkeit gegenüber dem Weltverband ist, Interessenslosigkeit oder Anzeichen, dass der DMSB pleite ist, wenn er kein Geld hat, solche Veranstaltungen zu besuchen.

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