Nach dem AKRAPOVIC Super Test am Freitagabend, bei dem Zach Pichon von CH Racing Sherco vor heimischem Publikum den Sieg holte, ging es für die Fahrer am frühen Samstagmorgen in den ersten Fahrtag beim letzten Lauf der FIM EnduroGP-Weltmeisterschaft 2024 in Frankreich.
Garcia macht alles richtig
Zu Beginn des ACERBIS Cross Tests machte Josep Garcia von Red Bull KTM Factory Racing seine Absichten von Anfang an klar, als er mit fast vier Sekunden Vorsprung sofort die erste Sonderprüfung für sich entscheid. Steve Holcombe vom Honda Racing RedMoto Enduro Team war jedoch zum Angriff bereit und fuhr beim ersten MAXXIS Enduro-Test am Morgen Bestzeit.
Garcia war dann im POLISPORT Extreme Test am Ende der ersten Runde wieder vorn und lag in Führung, während Holcombe ihm mit nur vier Zehntelsekunden Rückstand dicht auf den Fersen war. Dieses Duo erwies sich als uneinholbar, während Andrea Verona von GASGAS Factory Racing nach einer Runde bereits satte 15 Sekunden Rückstand hatte.
In Runde zwei gab Garcia nicht nach. Der Spanier lag in allen drei Tests an der Spitze der Bestenliste, fuhr einige unglaubliche Zeiten und baute seinen Vorsprung bis zum Ende der Runde auf neun Sekunden aus. Zach Pichon ließ sein Können bei einer hervorragende Fahrt im MAXXIS Enduro Test erneut aufblitzen und fuhr die zweitschnellste Zeit.
In der dritten und letzten Runde des Tages kam es zu unglaublich engen Fights. Garcia gewann den ACERBIS Cross Test knapp, Holcombe lag weniger als eine Sekunde dahinter. Ein erneuter Angriff von Verona beim letzten POLISPORT Extreme Test brachte dem Italiener seinen einzigen Sonderprüfungssieg des Tages mit drei Sekunden vor Holcombe.
Garcia gewann alle Tests bis auf zwei und beendete den ersten Tag des ACERBIS GP von Frankreich als Gesamtsieger und neuer FIM EnduroGP-Weltmeister 2024. Nachdem Holcombe den ganzen Tag gegen Garcia gekämpft hatte, kam er als Zweitschnellster ins Ziel. Obwohl Verona hoffte, Garcia den Sieg noch verwehren zu können, musste er sich letztendlich mit dem dritten Gesamtrang begnügen.
Brad Freeman von Beta Factory Racing schaffte es am ersten Tag nicht unter die ersten drei, lieferte aber eine solide Leistung ab und belegte in der EnduroGP-Wertung den vierten Gesamtrang. Zach Pichon von CH Racing Sherco lieferte sein bisher bestes Ergebnis des Jahres ab und belegte den fünften Gesamtrang, unterstützt von einem unglaublich leidenschaftlichen Heimpublikum.
Am vorletzten Renntag der Saison 2024 wurde Mireia Badia in der Damen-Wertung zur FIM-Enduro-Weltmeisterin der Frauen 2024 gekrönt.
E1-Klasse
Nachdem der EnduroGP-Gesamtsieg abgehakt war, schnappte sich Josep Garcia auch noch den Sieg in der E1-Klasse und baute damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf neun Punkte aus. Die Hoffnungen von Steve Holcombe, sich doch noch den E1-Weltmeistertitel zu sichern, sind jedoch noch nicht ausgeträumt, da der Brite am ersten Tag Zweiter wurde. Am Sonntag geht es um alles. Zach Pichon belegt einen straken dritten Platz.
E2-Klasse
In der E2-Klasse war es Andrea Verona, der in 2024 zum zwölften Mal diese Klasse anführte, wobei der Titel bereits in Wales an ihn vergeben wurde. Samuele Bernardini vom Honda Racing RedMoto Enduro Team belegte den zweiten Platz und Wil Ruprecht von CH Racing Sherco belegte den dritten. Nathan Watson von Beta Factory Racing war am ersten Tag auf dem Weg zu einem Podiumsplatz, doch ein Sturz beim letzten Test zwang den Briten zum Aufgeben.
E3-Klasse
Brad Freeman machte diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis: Er holte sich seinen zehnten Weltmeistertitel in zehn Jahren und krönte sich damit zum FIM E3-Weltmeister 2024. Der Brite erkämpfte sich einen unglaublichen Vorsprung von 36 Sekunden vor Hamish Macdonald von CH Racing Sherco. Antoine Magain (Sherco) komplettierte die Top Drei und sicherte sich ein beeindruckendes Podiumsergebnis.
VIDEO-Highlights
Junior-Klasse
Nach einem dominanten Jahr in der GALFER FIM Junior Enduro World Championship wurde Max Ahlin vom Team KTM Pro Racing Sport am Samstag zum ersten Mal zum Weltmeister gekrönt. Obwohl er am ersten Fahrtag in Frankreich nur den zweiten Gesamtrang belegte, reichten die Bemühungen des jungen Schweden aus, um sich nach einem beeindruckenden Jahr in dieser Klasse den Weltmeistertitel zu sichern.
Der Sieg am ersten Tag ging an Thibault Giraudon von der Sherco Academy France sehr zur Freude des französischen Publikums. Giraudon schaffte es Max Ahlin wirksam zu bekämpfen. Am Ende des Tages trennten die beiden weniger als drei Sekunden. Leo Joyon vom Team Beta Oxmoto komplettierte das Enduro-Junior-Podium auf heimischem Boden als Dritter.
Youth
Nachdem Manuel Verzeroli (KTM) Wales bereits den Enduro-Jugend-Weltmeistertitel geholt hatte, ging es beim ACERBIS GP von Frankreich um alles. Mit beeindruckenden sieben Sonderprüfungssiegen am ersten Fahrtag führte Pietro Scardina vom Fantic Racing Junior Team die Bestenliste an und holte sich seinen ersten Gesamtsieg der Saison.
Josep Garcia (KTM): „Das ist ein wahrgewordener Traum! Ich kämpfte seit zwei Jahren um den EnduroGP-Sieg, daher ist dieser Moment einfach unvergesslich. Ich habe meinen Traum verwirklicht und es ist noch besser, ihn gleich am ersten Tag zu verwirklichen.“
Steve Holcombe (Honda): „Heute war gut! Wir haben alle so viel Druck gemacht und es ist leicht, Fehler zu machen, was mir heute auch passiert ist. Ich bin glücklich in EnduroGP und E1 Zweiter geworden zu sein. Aber es ist erst vorbei, wenn der zweiten Fahrtag abgehakt ist!“
Andrea Verona (GASGAS): „Der erste Tag hier in Frankreich war ziemlich gut. Ich hatte einige wirklich schnelle Tests und bin mit dem dritten Gesamtrang und dem ersten Platz in E2 zufrieden. Ich werde morgen mit Vollgas in den letzten Tag der Meisterschaft gehen!“
Brad Freeman (Beta): „Ich freue mich wirklich über meinen zehnten Weltmeistertitel! Es war ein hartes Jahr und ein harter Tag in der EnduroGP-Klasse, aber ich habe den Job in E3 erledigt. Es ist zehn Jahre her, seit ich hier in Brioude meinen ersten GP-Sieg errungen habe, das ist also etwas ganz Besonderes.“
EnduroGP of France 2024: Supertest/Prolog - LINK
Aus deutscher Sicht:
Jeremy Sydow landet in der EnduroGP-Wertung auf P15, während Luca Fischeder - beide auf Sherco - P28 belegt. In der Klassenwertung holt sich Jeremy P6 in der E1 und Luca sichert sich in der E3 P12. Tim Apolle haute auf seiner Beta richtig einen raus und schnappte sich den dritten Platz mit knapp über drei Sekunden Rückstand auf den französischen Sieger Yann Dupic während Eddie Findling P13 belegte.
Ergebnisse - 1. Fahrtag
EnduroGP-Klasse
E1-Klasse
E2-Klasse
E3-Klasse
Juior-Klasse
Jouth Klasse
Open Klasse
Bilder: EnduroGP
