Leider wurde nicht viel aus dem nächtlichen Regen - sonst ja eher gefürchtet, hätte der bei diesem Lauf schon für etwas mehr Durchblick gesorgt. So aber viel Staub auf der Strecke und in der Luft und fleißiges Luftfilterwechseln bei den Teams.


Tagessieg für Ivan Cervantes in der E1


Trotz eines heftigen Sturzes im Crosstest - "Ich bin mit der rechten Schulter gegen einen Baum geprallt und habe dann die Gewalt über die Maschine verloren" - ging der Tagessieg an KTM-Fahrer Ivan Cervantes. Der Spanier war sich schon vor dem Start sicher, dass ihm der Sand liegen würde und er sollte Recht behalten, zumal auch Konkurrent Mika Ahola mit der Honda zwei Stürze in den Prüfungen hatte.
Die Rückkehr von Lokalmatador Bartosz Oblucki endete mit einem totalen Motorschaden - so dass der Pole schon gewaschen und umgezogen die anderen Fahrer am Abend begrüßen konnte. Nach der langen Verletzungspause umso ärgerlicher für den Yamaha-Fahrer.
Mike Hartmann haderte teilweise mit fehlender Leistung an seiner 250er KTM, wessen sich das Team beim abendlichen Service auch annahm. Trotzdem ein solider neunter Tagesrang für den Deutschen.


   
Mit einem Tagessieg wieder an die Spitze - Juha Salminen doch auf dem Weg zum Titel in der E2?


Dass er so deutlich zurückschlagen würde, damit hatte wohl Niemand gerechnet: mit über einer Minute Vorsprung holte sich Juha Salminen den Tagessieg vor seinem Konkurrenten Jonny Aubert. Das der Finne damit auch Gesamtschnellster des Tages wurde sei nur am Rande erwähnt - und um Aubert nicht allzu schlecht aussehen zu lassen, sei gesagt, dass er mit seiner Zeit ja auch noch Gesamt-Vierter wurde.
Salminen also wieder der gewohnte Überflieger.
Zum Überflieger entwickelt sich anscheinend auch Simo Kirssi - der Finne schwankt zwar noch ziemlich in seinen einzelnen Sonderprüfungszeiten, doch Rang drei und zweimal Rang zwei im Extremtest ließen ihn in der Endabrechnung seine BMW auf den fünften Tagesrang stellen.
Antoine Meo, der wahrscheinlich das Zeug dazu hätte, in dem Feld noch mitzuhalten musste seine Husqvarna aber erneut mit Motorproblemen vorzeitig zur Seite stellen. Diesmal bremsten Zündungsprobleme den Ex-WM Crosser ein.  
Jens Oestreich verpasste gleich die allererste Zeitkontrolle und war damit gleich zu Beginn des Wettbewerbes aus der Wertung.


Mit seinem Wechsel zurück auf den Zweitakter bog Sebastien Guillaume offensichtlich auch wieder auf die Siegesstraße ein! Tagessieg aber nicht so deutlich wie in den anderen Klassen: gerade einmal neun Sekunden vor Samuli Aro und 15 Sekunden vor dem drittplatzierten Stefan Merriman.
Aro kämpfte mehr gegen seine Schmerzen im Finger als mit der Konkurrenz: "Ich bin vorher gerade einmal eine halbe Stunde am Sonntag und eine Stunde am Dienstag gefahren - ich habe den Finger bestmöglich geschont. Dann habe ich gehofft, wenigstens noch unter die TOP5 zu kommen - dass ich jetzt aber sogar um den Sieg mit kämpfe ist für mich selbst eine Überraschung.

Eine solche Überraschung ist auch der Erfolg von Stefan Merriman: Der Australier schob die 2-Zylinder Aprilia auf den dritten Tagesrang, wobei der kleine Mann gerade im Extremtest vorzügliche Fahrzeugbeherrschung demonstrierte.
Vorzügliche Fahrzeugbeherrschung auch von Marcus Kehr: Der zeigte nämlich auch gerade in dem Extremtest, dass er Motorradfahren kann: Er gewann sogar den vierten und letzten Extremtest mit der zweitschnellsten Zeit aller Klassen!
In der Gesamtabrechnung Rang sechs für den Deutschen, der deutlich über eine Minute Vorsprung vor dem siebtplatzierten Alessandro Botturi hatte.
Andre Decker wurde mit zwei WM-Punkten für seinen 18. Tagesrang belohnt.


Überraschend stark: Edward "Eddi" Hübner auf den 8. Rang bei den Junioren

Bei den Junioren gab es mit Edward "Eddi" Hübner eine positive Überraschung: Der DMSB-Junior landete auf einem achten Tagesrang und damit vor Bert Meyer (12. Platz) und Mark Risse (22. Platz).
Aber auch Hübner blieb nicht völlig von Stürzen verschont. Seinen Service organisierte er mit Bruder Julius auf absoluter Sparflamme: Weil erst 16 Jahre alt, transportierte Julius die benötigten Materialien immer auf dem Mopped zu den Servicepunkten.


Siegerehrung in der E3-Klasse - und besondere Freude für Husqvarna-Teamchef Fabrizio Azzalin (ganz rechts)

Ergebnisse:

E1
E2
E3
EJ