Mathias Bellino gewann die allererste Sonderprüfung beim zweiten Lauf der Enduro-WM in Spanien: Der Franzose zuckte nicht, hielt das Motorrad auch durch die Wasser-Passage, und hatte am Ende fast drei Sekunden Vorsprung - bei einer Gesamtfahrzeit von nur knapp über eineinhalb Minuten!
Zweiter in der imaginären Gesamtwertung wurde E1-Weltmeister Christophe Nambotin, der weit weniger spektakulär auftrat als sein Landsmann.
Eine echte Überraschung der negativen Art war das Abschneiden von SuperEnduro-Weltmeister Taddy Blazusiak: Der Pole stürzte (wie viele Andere auch) und belegte nur den 16. (!) Platz - und kassierte damit statt Zeitgutschrift sogar fünf Strafsekunden!

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Starke Vorstellung von Mathias Bellino auf dem Zweitakter!

Edward "Eddi" Hübner beendete den Prolog "wieder" auf dem neunten Rang - damit verpasste er die Zeitgutschrift wieder knapp. "Wenigstens nicht Letzter," meinte er augenzwinkernd. "Ich kann nicht gleich zu Beginn so aggressiv angreifen." Immerhin unverletzt und ohne Beschädigungen, so kann der eigentliche Wettbewerb am Samstag anfangen.
Ein anderer  "Deutscher" zeigte, dass er sehr wohl von Anfang an aggressiv fahren kann, so hatte er auch schon den Prolog in Dahlen gewonnen: Jonathan Rosse war 0,6 Sekunden schneller als Hübner und  belegte in der E1-Klasse den siebenten Platz. Doch immer daran denken, das ist einfach nur ein Showlaufen vor großem Publikum und nur eine von elf Prüfungen des ersten Tages!
Allerdings hatte sich der Veranstalter für den Aufbau des Parcours die allergrößte Mühe gegeben, sogar ein Wasserbecken betoniert und die Hindernisse farblig angestrichen. Eine anspruchsvolle Strecke (wie leider auch zahlreiche Stürze bewiesen), die vor allen Dingen sehr ausgeglichen war, d.h. auch nach dem Spurwechsel waren die Fahrer immer parallel unterwegs.

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Eddi Hübner in Jerez de la Frontera - auf der Moto-GP-Rennstrecke

Keine echte Überraschung war der Tagessieg von Laia Sanz - 10 Sekunden vor Jessica Gardiner. Sanz hatte ihren ersten Auftritt als offizielle KTM-Fahrerin: Die Spanierin (Bild unten)  hatte von Honda zu den Österreichern gewechselt - hauptsächlich wegen des Rallye-Dakar-Engagements.

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Die zweite Runde der Enduro-WM startete in Jerez de la Fontera, auf dem Straßenrennkurs, auf dem nur eine Woche zuvor der Moto-GP ausgetragen wurde. Und nur ein Monat zuvor die Supermoto-WM zu Gast war.
Von der FIM zur Welthauptstadt des Motorradsportes ausgerufen, kann es eigentlich auch nicht mehr lange dauern, bis demnächst auch wieder die Motocross-WM dort zu Gast sein wird.
Ob das Sinn macht sein einmal dahin gestellt: Gerade Enduro funktioniert dort am besten, wo es eine echte Tradition hat - und Tradition hat es dort, wo Enduro einen Sinn macht - denn das Gelände, dass sich rund um Jerez präsentiert, verdient in weiten Bereichen die Bezeichnung Gelände nicht!
Auf der Etappe werden (staubige) Feldwege das Gros der Strecke ausmachen, echte Herausforderungen sucht man vergebens.
Auch die Sonderprüfungen waren noch am Mittwoch in einem Zustand, dass die Fahrer bereits einen schriftlichen Boykott der Veranstaltung aufgesetzt hatten, denn in teilweise brusthohem Unkraut und durch völlig zugewucherte Wildwechsel sollte auf Bestzeit gefahren werden.
Nicht falsch verstehen - natürlich ist Enduro durchaus auch der Kampf gegen das Gelände - doch in der WM ist es vordringlicher ein Kampf gegen die Zeiten der Konkurrenz und das auf einem (Geschwindigkeits-)Niveau, das zu sehr schmerzhaften Stürzen führen kann.
Der Veranstalter beugte sich den Sachzwängen und besserte die Prüfungen nach - doch vom fahrerischen Niveau zeigten sich bei der vorherigen Betrachtung bisher weder Extrem-Test noch Cross-Prüfung wirklich WM-würdig.
Am Ende gilt zwar wieder der Kampf gegen die Sekunden, doch für eine solche Strecke und Sonderprüfungen, wie ein gegrubberter Acker als Cross-Prüfung - dafür hätte man nicht unbedingt bis Südspanien fahren müssen.
Gerüchten zufolge soll allerdings einer der Gründe für die Vergabe des WM-Laufes nach Spanien auch die in Aussicht gestellte Durchführung der Sixdays 2016 gewesen sein. Denn für das kommende Jahr hat sich offiziell noch kein Land um die Sixdays beworben!
Aber nur ein hübscher Paddock, wie zweifellos hier in Spanien, reicht nicht, um einen Lauf das prädikat "WM-würdig" zu erteilen.


Die Ergebnisse des Prologs: Hier klicken! (PDF)

Das Live-Timing der Enduor-WM: http://enduro-live.info/

2015 05 08 wasserspiele
Spektakuläre Wasserspiele vor über 1.000 Zuschauern bei stahlendem Sonnenschein -


2015 05 08 markenvielfalt

Markenvielfalt: Neun verschiedene Motorradmarken treten den Kampf um die WM-Krone an! (v.l.n.r. TM, GasGas, Kawasaki, Honda, Yamaha, Beta, Husqvarna, Sherco, KTM)