Für den Finnen Eero Remes reichte es am zweiten Tag der Enduro-WM in Heinola nicht zu einem weiteren Heimsieg: Der gewann zwar die ersten beiden Sonderprüfungen des Tages - doch dann patzte er im langen Endurotest. "Ich habe die Spuren nicht getroffen, war einfach zu langsam," gab der TM-Fahrer zu.
Damit bekam Christophe Nambotin (Bild unten) die Führung und baute die kontinuierlich weiter aus. "Dabei war ich im Crosstest nach zwei Kurven schon gestürzt und dachte, das wird Heute nichts mehr."
In der E2-Klasse hatte zunächst Jonny Aubert die Führung übernommen, doch dann knabberte sein Landsmann Pierre-Alexandre Renet (Bild unten) von Prüfung zu Prüfung an dessen Vorsprung. Im vorletzten Extremtest dann ein Ausrutscher von Aubert: "Ich bin über den Balken und habe die Strecke verlassen - bis ich wieder drin war, hatte mich das gut 20 Sekunden gekostet. Dabei möchte ich unbedingt den ersten Sieg für Beta holen - Das Team hat nun schon seit einigen Jahren daran gearbeitet." Doch das wurde diesmal Nichts - allerdings ist der zweite Platz schon die beste Platzierung des Franzosen in dieser Saison.
Damit ist er in der WM auf den zweiten Platz vor gerutscht, doch mit über 28 Punkten Abstand auf den Husqvarna-Fahrer Renet. "Ich wusste, dass die beiden Läufe in Finnland und Schweden die Weichen für den WM-Kampf stellen würden, doch so hatte ich mir das nicht vorgestellt," meinte dieser positiv überrascht.
Alex Salvini hatte nachdem er den Sturz von Meo miterlebt hatte, etwas sein Selbstvertrauen verloren. "Ich habe mich in letzter Zeit oft genug verletzt und so was geht nicht an Jemandem spurlos vorbei." Trotzdem der dritte Tagesrang für den amtierenden Weltmeister auf der Honda.
In der E3-Klasse ging ein weiterer Tagessieg an Matthew Phillips, der sicher auch von der Verletzung seines Teamkollegen Ivan Cervantes (siehe weiter unten) profitiert. Doch der junge Australier fühlt sich von Wochenende zu Wochenende besser auf seiner 300er KTM. "Das ganze Team hilft mir bei allem, was ich am Motorrad habe." Trotzdem ist er noch 12 Punkte hinter Cervantes in der WM-Wertung.
Sherco-Fahrer Matti Seistola genoss den Wettbewerb in seiner Heimat, hatte aber besonderes Pech: "Mir ist im Endurotest an einem Stein die Kette abgesprungen - das hatte mir bestimmt 40 Sekunden gekostet," entschuldigte der Finne seinen vierten Tagesrang, den er hinter Mathias Bellino auch in der Meisterschaft einnimmt.
Der amtierende Junioren-Weltmeister Matthew Pillips in der E3-Klasse
Gesundheitlich angeschlagen beendete Laia Sanz trotzdem auch den zweiten Fahrtag als Sieger(in). Dabei war zwischendurch die Britin Jane Daniels auf der Husqvarna in Führung gewesen. "Ich war mit nach der ersten Runde nicht sicher, ob ich den Tag überhaupt beenden kann. Ich habe solche Magenprobleme und verbringe die Zeit, die ich nicht auf dem Motorrad sitze auf der Toilette. Die Nacht über habe ich nicht geschlafen, doch ich habe einfach gekämpft - und jetzt bin ich froh, dass ich so gekämpft habe," meinte die Honda-Fahrerin nach dem Wettbewerb.
Ergebnisse des zweiten Fahrtages:
Klasse E1: Hier klicken! (PDF)
WM-Stand nach acht Tagen: 1. Nambotin, 154 Punkte; 2. Guerrero 118; 3. Remes 117; 4. Boissiere 102; 5. Tarroux 91;6. Betriu 80; 7. Oldrati 60; 8. Moroni 59; 9. Micheluz 40; 10. Rohmer 37.
Klasse E2: Hier klicken! (PDF)
WM-Stand: 1. Renet, 146 Punkte; 2. Aubert 118; 3. Meo 114; 4. Salvini 98; 5. Mena 87; 6. Santolino 84; 7. Barragan 74; 8. Gritti 56; 9. Lewis 42; 10. Dumontier 41.
Klasse E3: Hier klicken! (PDF)
WM-Stand: 1. Cervantes, 151 Punkte; 2. Phillips 139; 3. Bellino 111; 4. Seistola 105; 5. Correia 92; 7. Leok 77; 6. Joly 71; 8. Basset 54; 9. Plaet 53; 10. Philippaerts 48.
Junioren-Klasse: Hier klicken! (PDF)
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Damen-Klasse: Hier klicken! (PDF)
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Wir wollen mal nicht so sein: Auch wenn der kleine Finne den Sonntag nicht gewonnen hat, sondern "nur" Zweiter wurde, zeigen wir ihn am Start zum Crosstest, den er am Morgen für sich entschieden hatte.
Als Action-Bild hatten wir zwar das Bild vom Tagessieger Phillips genommen, aber hier widmen wir dem verletzten Ivan Cervantes noch ein Foto: An der Zeitkontrolle wurde ihm der verletzte Fuß behandelt, in erster Linie wegen der Schmerzen gekühlt.
Ja, ein großer Teil war anspruchsvolles Gelände, finnische Wälder, gespickt mit Steinen und Wurzeln, bei denen man immer einen Blick für die richtige Spur haben musste.
Allerdings war ein wahrscheinlich genauso großer Teil auch normale Asphaltstraße, bzw. "normale" Schotterstraßen (ist in Finnland durchaus normal). Dort gelten dann allerdings die Geschwindigkeitsbeschränkungen die auch bei den Wettbewerbsfahrern rigoros überwacht werden! Nachdem es am ersten Tag schon zu zahlreichen Verweisen gekommen war (die meist ohnehin zusätzlich noch Zeitstrafpunkte mit sich brachten, weil der Fahrer ja gleich vor Ort angehalten wurde), teilweise Fahrverbote (ab Sonntag Abend 20:00 Uhr) ausgesprochen wurden, wurden die Teams noch einmal speziell auf diese Kontrollen hingewiesen - vor allen Dingen bei der Ortsdurchfahrt in Heinola.
Trotzdem schafften es einige Teilnehmer wieder, deutlich zu schnell gewesen zu sein.