Trauriger Höhepunkt war der heftige Sturz von Antoine Meo, der dem Franzosen vielleicht jetzt schon den WM-Titel gekostet hat: In der dritten der vier Runden stürzte er im Endurotest so schwer, dass er verletzt aufgeben musste - Im Bereich der Rippen und des Oberbauch gab es so schwere Schmerzen, dass er zunächst ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht wurde, und es noch nicht feststeht, ob er am zweiten Tag an den Start gehen kann. Der KTM-Fahrer war ohnehin schon mit Handicap angetreten, mit einem verletzten Daumen an der rechten Hand - und zum Zeitpunkt des Unfalls "nur" auf dem dritten Platz mit über 20 Sekunden Rückstand zu dem späteren Sieger Pierre-Alexandre Renet (Bild unten).
Der Landsmann von Meo war zufrieden: "Ich war von Anfang an in Führung, hatte schon Gestern den Supertest gewonnen und es lief perfekt - ich hatte keinen Sturz, war aber zweimal kurz im Extremtest hängen geblieben," konnte der Husaqvarna-Fahrer angschließend berichten.
Selbst der wieder genesene Alex Salvini konnte das Tempo nicht halten, landete mit fast einer Minute Rückstand abgeschlagen auf dem zweiten Platz vor Johnny Aubert auf der Beta.
Auf Platz sieben der Finne Roni Nikander, ehemaliger Enduro-Europameister und im letzten Jahr den Deutschen Fans von der GCC her bekannt.
Der schönste Höhepunkt war vielleicht der Heimsieg von Eero Remes (Bild oben) auf der TM: Der kleine Finne lieferte sich den gesamten Tag über ein Duell mit dem WM-Führenden Christophe Nambotin - der hatte immer wieder kleinere Ausrutscher, kämpfte sich aber bis zur letzten Sonderprüfung bis auf eine Sekunde wieder heran - eine Sekunde ist nicht viel bei einem Endurotest über sieben Minuten! Doch Nambotin stürzte in diesem Test gleich dreimal, hatte sich wohl zu viel vorgenommen und selbst unter Druck gesetzt. So wurde er trotz eines Rückstandes von 20 Sekunden immer noch Zweiter mit über einer Minute Vorsprung vor seinem KTM-Teamkollegen Cristobal Guerrero. Doch die Probleme in der Prüfung hätten auch von den äußeren Umständen kommen können: Nach einem sommerlich warmen Tag brach ein heftiger Regen aus, der die E1-Klasse ziemlich zur Hälfte in dem letzten Endurotest erwischte. Die Strecke wurde zwar nicht sofort schlechter, aber es wurde im Wald richtig Dunkel, dass es teilweise einem Blindflug ähnelte.
Einen spektakulären Ausfall hatte Jeremy Tarroux: Dem Franzosen brach nach einem Sprung im Extremtest die Hinterradschwinge seiner Sherco!
Der Australier Matthew Pillips (Bild oben) gewann die E3-Klasse vor seinem KTM-Markenkollegen Ivan Cervantes. Dieser war auch mit Handicap angetreten, in seinem Fuß stecken nach der Verletzung beim WM-Lauf in Griechenland aktuell zwei längere Schrauben!
Lokalmatador Matti Seistola kam auf der Sherco nicht über einen dritten Platz hinaus, war aber mit nur sieben Sekunden Rückstand keineswegs abgeschlagen!
Hinter dieser "Zweitakt-Mafia", wie sich die 300er-Fahrer selbst bezeichnen, landete Mathias Bellino als erster Viertakter mit der Husqvarna auf dem vierten Platz.
Marko Tarkkala, der den Helm schon vor Jahren an den Nagel gehängt hatte war in seiner Heimat am Start, belegte aber "nur" den 12. Platz in der E3-Klasse.
Sicherlich war der Sieg von Laia Sanz in der Damenklasse keine besondere Überraschung - auch nicht der Abstand von über einer Minute und vierzig Sekunden nach drei Runden (eine Runde weniger als die Männer).
Überraschend war höchstens, dass die Spanierin nicht alle Sonderprüfungen gewonnen hatte, sondern sich gleich dreimal im sandigen Crosstest von der Schwedin Emelie Karlsson geschlagen geben musste - die hatte allerdings in den anderen Prüfungen viel mehr Probleme und wurde mit über drei Minuten Rückstand hinter Jane Daniels nur Dritte.
Siegerehrung von der E1-Klasse mit Lokalmatador Eero Remes, der tatsächlich mit einem "blauen" Auge davon kam: Beim Wechsel seines Vorderradreifens bekam er erneut Probleme und wäre fast zu spät ins Ziel gekommen.
Ergebnisse des ersten Fahrtages:
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Keine Frage, der Endurosport hat in Finnland schon seine prominenten Fans!