In allen drei (Haupt-)Klassen der WM gewann eine KTM beim Auftakt zur Enduro-Weltmeisterschaft im nordspanischen Solsona!
Allen voran verwies Antoine Meo, der amtierende E1-Weltmeister, der in die E2-Klasse gewechselt hat, das gesamte restliche Fahrerfeld in die Schranken:

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Meo (Bild oben) gewann die E2-Klasse mit 31 Sekunden Vorsprung vor Johnny Aubert, der darüber allerdings Lachen konnte: "Heute war es unmöglich Meo zu schlagen, aber irgendwann werden wir es schaffen." Dabei war das Podium der E2-Klasse fest in französischer Hand: Meo, Aubert auf der Beta und dann Pierre-Alexandre "Pela" Renet auf der Husqvarna.
Weltmeister Alex Salvini kämpfte mehr gegen die Schmerzen als gegen die Konkurrenz und war mit seinem sechsten Tagesrang nicht zufrieden.

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Den Wechsel von der 300er Zweitakt-Maschine auf die 250er Viertakter gelang nicht nur Derrick Görner in der Deutschen Enduro-Meisterschaft, sondern auch Christophe Nambotin (Bild oben): Der Franzose stürzte zwar einmal im Extremtest und einmal in der Cross-Prüfung, doch am Ende lag er 14 Sekunden vor seinem KTM-Teamkolegen Cristobel Guerrero, der selbst aber über 13 Sekunden Vorsprung vor dem Sherco-Fahrer Jeremy Tarroux hatte! Es reichte für den Spanier also nicht ganz zu einem perfekten Geburtstagsgeschenk - diesmal musste er mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen.
Zu einem seltsamen Ausfall kam es beim amtierenden Europameister Maurzio Micheluz, der nämlich in der zweiten Runde ohne Sprit liegen blieb - weil die Mechaniker vergessen hatten zu Tanken!

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Die E3-Klasse gewann Ivan Cervantes vor dem aufgestiegenen Junioren-Weltmeister Mathew Phillips. Offensichtlich ohne Teamorder duellierte sich der Australier mit Cervantes von Prüfung zu Prüfung - lag bis Ende der zweiten Runde sogar in Führung! - zum Schluss behielt aber Cervantes die Nerven, denn vor dem letzten, über 14 Minuten langen, Endurotest trennten die Beiden weniger als drei Sekunden - und am Ende baute Cervantes seinen Tagessieg mit elf Sekunden aus!
Der drittplatzierte Mathias Bellino konnte zwar mit der Husqvarna im Extremtest noch einmal sein Können aufblitzen lassen, hatte aber tatsächlich mit dem Tagessieg nicht viel zu tun - sondern musste aufpassen, dass ihm Luis Correia aus Portugal nicht gefährlich wurde - dem ehemaligen Crossprofi aus Portugal fehlten am Ende nur acht Sekunden auf den Franzosen.
"Das ist das schlechteste Ergebnis meiner Karriere," kommentierte der Schwede Joakim Ljunggren seinen 12. Platz auf der Husqvarna. Er sei einfach nicht in Fluß gekommen, eigentlich hätte es kein besonderes Problem gegeben, das er irgendwie festmachen könnte.

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Bleibt noch ein wenig über die Deutschen Fahrer zu reden: Edward Hübner zeigte sich den Herausforderungen des Geländes gewachsen, kämpfte dafür auf den Sonderprüfungen mit der Konkurrenz: "Ich habe im Extremtest viel verloren und einmal bin ich in der Cross-Prüfung gestürzt," zog der KTM-Fahrer erste Bilanz.  Aber immerhin war es ihm gelungen in der allerletzten Sonderprüfung, dem langen Endurotest, noch den Supercross-Spezialisten Joaquim Rodrigues aus Portugal hinter sich zu lassen und sich auf den elften Platz nach vorne zu schieben.

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"Das war das schwerste Rennen meines Lebens," bekannte Tim Apolle  (Bild oben) anschließend: Der 125er-Fahrer belegte in seinem ersten WM-Lauf im Youth-Cup den 21. Platz - und blieb strafpunktfrei! Dabei war eine Etappe besonders eng vorgesehen - in der ersten Runde rutschte Apolle dort quasi in der Minute noch rein - in den nächsten Durchgängen, obwohl die noch kürzer vorgegeben waren, hatte er aber noch je drei Minuten. "In der ersten Runde musste ich in der einen Auffahrt noch einmal Anlauf nehmen - da lag oben an der Stufe ein anderer Fahrer, da kam ich erst mal nicht vorbei."

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Unser Siegerehrungsfoto von der E1-Klasse - das ist etwas unverfänglicher als in anderen Klassen, wo ein Spanier ganz oben stand. Denn als die spanische Nationalhymne gespielt wurde, gab es doch Pfiffe im Publikum - das sich selbst als Katalanen sieht und von Spanien unabhängig werden möchte.

Ergebnisse des ersten Fahrtages:

Klasse E1: Hier klicken! (PDF)

Klasse E2: Hier klicken! (PDF)

Klasse E3: Hier klicken! (PDF)

Junioren-Klasse: Hier klicken! (PDF)

Youth-Cup (mit Tim Apolle): Hier klicken! (PDF)

Damen-Klasse: Hier klicken! (PDF)

Die Live-Zeiten für den zweiten Fahrtag: Hier klicken! (Link)

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Laia Sanz gewann die Damenwertung mit über zwei Minuten (!)Vorsprung vor der Britin Jane Daniels.

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Nach wie vor sind Mechaniker in der Enduro-WM erlaubt - aber das eigentliche Reifenwechseln bleibt immer noch den Fahrern vorbehalten!