Ein kleiner Fehler der Konkurrenz und schon konnte Antoine Meo (Bild oben) in der E1-Klasse von Anfang an in Führung gehen. Nach der Hälfte des Tages stürzte Juha Salminen dann auch noch im Extra-Test und verlor 20 Sekunden, woraufhin der Husqvarna-Fahrer auf dem achten Zwischenrang zurück fiel. "Es war eigentlich keine große Sache, das Vorderrad war weggerutscht - doch ich lag dann leider auf der anderen Seite des Berges."
So konnte sich der Franzose Anthony Boissiere auf der Sherco auf den zweiten Platz schieben. "Ich habe es mir diesmal selbst schwer gemacht," meinte der später Drittplatzierte, der Husqvarna-Fahrer Matti Seistola. "Als ich im Crosstest gestürzt bin, habe ich mein Selbstvertrauen verloren" - und so lag er in der Endabrechnung 0,67 Sekunden hinter Boissiere.
Auch in der E2-Klasse ging der Tagessieg an den Sieger des Vortages, Alex Salvini (Bild oben): Fast in geschlossener Formation beendeten die ersten vier Fahrer jede Sonderprüfung - Salvini vor Ivan Cervantes, vor Weltmeister Pierre-Alexandre Renet und Johnny Aubert. Der verletzte Aubert gewann zwischendurch sogar einmal einen Test, was aber am Ergebnis nichts änderte: "Die Ärzte hier haben gute Pillen, deshalb habe ich überhaupt den Tag überstanden," bedankte sich der Franzose, der nicht beim Röntgen gewesen war und also nicht weiß, ob seine Rippe gebrochen oder geprellt ist.
Ivan Cervantes ärgerte sich etwas, dass er Salvini nicht schlagen konnte: "Immer wenn ich versucht habe Druck zu machen, habe ich Fehler gemacht - und Salvini konnte seinen Vorsprung ausbauen." Der Franzose hingegen ist selbst überrascht nach der Halbzeit der Enduro-WM in Führung liegend und in der Favoritenrolle zu stehen. Sein Wechsel zu HM-Honda hat den Italiener offensichtlich weit nach vorne gebracht.
In der E3-Klasse scheint kein Kraut gegen den amtierenden Weltmeister Christophe Nambotin (Bild oben) gewachsen zu sein: Am Ende fast eine Minute Vorsprung vor Junioren-Weltmeister Mathias Bellino: "Ich habe Gestern Fehler gemacht, Heute lief es aber gut," freute sich der junge Husaberg-Fahrer. Dass der amtierende Junioren-Weltmeister damit erstmals auf dem Treppchen landet, zeigt die rasante Entwicklung von Bellino, der verletztungsbedingt die Südamerika-Runde ausgelassen hatte und deshalb in der Meisterschaft nur auf dem elften Platz gewertet wird.
Als heißer Kandidat auf das Podium kegelte sich Aigar Leok selbst hinaus: Ein heftiger Sturz und der Este rutscht auf den achten Rang zurück (Endklassement Rang 5). "Das ist wie bei einem Computerspiel," meinte der immer lustig aufgelegte TM-Pilot: "Wenn man das nächste Level erreichen will, stirbt man erst ein paar Mal."
Der dritte Platz ging wieder an Lokalmatador Luis Correia vor Manuel Monni, der nach seinen zahlreichen Knieoperationen zwar kaum noch eine Treppe normal runter gehen kann, aber nach wie vor richtig schnell Motorrad fährt.
Einen rabenschwarzen Tag hatte Marcus Kehr (Bild oben): Der Deutsche stürzte bereits in der ersten Sonderprüfung und kämpfte sich dann vom zwölften Platz nach vorne - und bekam erneut Schwierigkeiten mit der Zündkerze: "Ich fuhr auf die Startrampe zum Test - da hustete der Motor und die Kerze war durch...." Doch das sollte dann gar nicht sein größtes Problem werden, denn eine Runde später stürzte er heftig im Cross-Test und brach sich dabei wahrscheinlich seinen linken Zeigefingen - den er üblicherweise zum Ziehen der Kupplung braucht. Abgeschlagen reichte es nur für den 13. Tagesrang - und damit fiel er auch in der WM-Wertung erst einmal auf den siebenten Rang zurück.
Bei den Damen gewann Laia Sanz vor der Australierin Jessica Gardiner (Nicht der gleiche "Mann" wie am Vortag): Damit war klar, dass Sanz rechtzeitig den Flieger von Barcelona zurück nach Lissabon geschafft hatte - Dort war sie am Samstag bei den X-Games gestartet, statt den ersten Fahrtag in der Enduro-WM zu absolvieren. Natürlich ist einfach ein Start am zweiten Tag nicht möglich - so war die Spanierin am Freitag Abend beim Prolog gefahren und hatte sich dann auf den Weg nach Barcelona gemacht - wo sie sich auch prompt die Goldmedaillie holte! Nun rechnet sie sich Chancen aus auch noch den Enduro-WM-Titel zu verteidigen: "Es sind noch vier Wertungstage und meine Konkurrentinnen haben sich gegenseitig die Punkte weggenommen."
Tatsächlich führt die Engländerin Jane Daniels mit nur zwei Punkten vor Sanz und Gardiner, die punktgleich sind.
Ergebnisse 2. Fahrtag:
Klasse E1: Hier klicken! (PDF)
WM-Stand nach 8 von 14 Tagen:
1. Meo, 151 Punkte. 2. Seistola 117; 3. Salminen 116; 4. Remes 105; 5. Oldrati 85; 6. Joly 71; 7. Boissiere 68; 8. Albergoni 68; 9. Deparrois 65; 10. Cristobal Guerrero 60.
Klasse E2: Hier klicken! (PDF)
WM-Stand:
1. Salvini, 149 Punkte; 2. Cervantes, 134 Punkte; 3. Renet 121; 4. Aubert 116 ; 5. Victor Guerrero 80; 6. Mena 78; 7. Santolino 64; 8. Basset 62; 9. Knight 44; 10. Balleti 42.
Klasse E3: Hier klicken! (PDF)
WM-Stand:
1. Nambotin, 150 Punkte; 2. Ljunggren 116; 3. Leok 115; 4. Correia 102; 5. Monni 97; 6. Philippaerts 68; 7. Marcus Kehr, D, KTM, 65 Punkte; 8. Fortunato 55; 9. Planet 50; 10. Tarkkala 48.
Klasse Junioren: Hier klicken! (PDF)
Damenklasse: Hier klicken (PDF)
Alle Stände: Hier klicken (Link)
Das erste Podium für Anthony Boissiere (Linke auf "2") wurde stilecht mit einer Champagnerdusche begangen!
