Aufgrund der Wetterverhältnisse und der ungewöhnlichen Umstände schon am ersten Tag, wurde die Strecke des zweiten Tages bei der Enduro-WM in Frankreich stark gekürzt und die Sonderprüfungen bis auf den Crosstest gestrichen. Pech für die echten Endurofahrer, doch so wurde zumindest ein reguläres Ergebnis erzielt - auch wenn mit gerade einmal 21 Minuten Sonderprüfungszeit das gewohnte internationale Niveau stark verfehlt wurde.

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Der Sieg in der E1-Klasse ging an den Franzosen Jeremy Tarroux (Bild oben) auf der Sherco - sein erster Sieg überhaupt und einen Heimvorteil wollte er nicht gelten lassen: "Ich wohne immerhin drei Stunden weg von hier, aber natürlich war das Publikum absolut die treibende Kraft - die haben mich (und andere Franzosen - Anm. d. Autors) wie toll angefeuert. In der letzten Sonderprüfung hatte ich einen kleinen Ausrutscher, aber das hat auch nichts mehr gemacht." Sehr viel mehr hatte das aber bei Antoine Meo gemacht: der amtierende Weltmeister lag erneut mit der 125er in Führung, als er einen etwas heftigeren Abflug hatte, der ihn gut fünf bis sechs Sekunden kostete - und ihn auf den undankbaren vierten Platz hinter Eero Remes und Marc Bourgeois  zurückwarf: "Ich wollte nach meinem Titelgewinn einfach mit der 125er ein bißchen Spaß haben - und natürlich auch das Overall gewinnen - das habe ich zumindest am ersten Tag geschafft!"

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In der E2-Klasse war der frisch gebackene Weltmeister Alex Salvini (Bild oben) erneut nicht zu bremsen: "Ein perfektes Wochenende, eine perfekte Saison," freute sich der Italiener. "Die Tests liefen besser als Gestern."
Das sieht David Knight nicht ganz so, räumt aber ein: "Ich hatte lange Zeit bei einem WM-Lauf nicht mehr so viel Spaß, wie dieses Wochenende, das war richtiges Enduro! Das gibt es sonst nicht so oft. Aber nach den Problemen des ersten Tages, wo man mir den Tagessieg geklaut hat, habe ich keine Lust mehr noch mal WM zu fahren." 
Marco Neubert kam ins Rundenziel und bemerkte gerade noch rechzeitig die feuchte Stelle am Gehäusedeckel wo er wohl unliebsamen Kontakt mit einigen Steinen gehabt hatte. In den verbliebenen vier Minuten rührte das INA.TV-Team, das den Deutschen betreute, Flüssigmetal an, säuberte die Stelle, verputzte den Riß und sicherte ihn noch mit Klebeband, da keine Zeit zum Aushärten war. Neubert kam noch die letzte Runde bis ins Ziel (20. Platz) und die Stelle war zumindest trocken.

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Neubert beim Service - kurz bevor er das Loch im linken Gehäusedeckel entdeckte ...

In der E3-Klasse stürzte Christophe Nambotin in Führung liegend so heftig, dass er aufgeben musste - nicht nur das Motorad war verbogen, es schmerzte der Kopf und eine alte Handverletzung. So hätte eigentlich Aigar Leok einen Sieg nach Hause fahren können, doch der verlor in der allerletzten Sonderprüfung nach einem Sturz zehn (!) Sekunden auf Mathias Bellino, der sich mit fünf Sekunden Vorsprung den Tagessieg holte und für die Disqualifikation am Vortag entschädigte. Da hatte er nämlich im strömenden Regen die allererste Auffahrt des Extemtestes immer wieder probiert und war zum neuen Anlauf nehmen immer wieder durch die Zeitnahme gefahren! Dieser Stau hatte dann auch Marcus Kehr und Manuel Monni Zeitstrafpunkte gekostet.
Kehr kämpfte am zweiten Tag allerdings mit technischen Problemen - der linke Gabelholm leckte und das Öl lief auf dem Bremsscheibe, so dass die nur wenig Wirkung zeigte. So kämpfte er sich auf einen achten Tagesrang, obwohl im Schlamm sonst vielleicht noch ein wenig mehr gegangen wäre.

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Das Siegerehrungsbild widmen wir diesmal der Damenklasse: Erneut der zweite Platz für Laia Sanz, die sich damit allerdings den zweiten WM-Titel sichert. Beide Tagessiege gingen an Jane Daniels, die sich als Britin bei den matschigen Bedingungen wohl wie zu Hause gefühlt hat.

Unter anderen Umständen hätten wir auch das Siegerehrungsbild der Junioren nehmen können: Dort standen nämlich die Brüder Jamie (Husaberg) und Danny McCanney (GasGas) gemeinsam auf dem Podest. Der jüngere Jamie hatte bereits den Titel in der Youth-Klasse gewonnen und startete nun bei den "großen" Jungs und schlug seinen Bruder. Ganz oben auf dem Podium stand allerdings der Franzose Loic Larrieu - der hatte den Tagessieg vom frisch gebackenen Junioren-Weltmeister Matthew Philipps geerbt - in der Sonderprüfung war er nämlich mit zu viel Schwung aus der Kurve herausgetragen worden und statt wieder an der gleichen Stelle zurück auf die Strecke zu fahren, nutzte er seinen Schwung und fuhr erst später wieder durch das Band zurück auf den Kurs. Die Strafminute brachte ihn auf den fünften Tagesrang!

Die Ergebnisse des zweiten Fahrtages:

Klasse E1: Hier klicken! (PDF)
WM-Endstand nach 14 Tagen: 1. Meo, 264 Punkte; 2. Salminen 190; 3. Seistola 185; 4. Remes 177; 5. Joly 136; 6. Guerrero 133;7. Deparrois 112; 8. Boissiere 110; 9. Tarroux 97; 10. Albergoni 92.

Klasse E2: Hier klicken! (PDF)
WM-Endstand: 1. Salvini, 263 Punkte; 2. Renet 216; 3. Cervantes 211; 4. Aubert 205; 5. Mena 136; 6. Guerrero 127; 7. Santolino 126; 8. Basset 116; 9. Balletti 83; 10. Knight 65.

Klasse E3: Hier klicken! (PDF)
WM-Endstand: 1. Nambotin, 250 Punkte; 2. Leok 197; 3. Ljunggren 191; 4. Correia 164; 5. Bellino 133; 6. Philippaerts 131; 7. Planet 125; 8. Monni 115; 9. Kehr 114; 10. Fortunato 84.

Damen-Klasse: Hier klicken! (PDF)

Junioren-Klasse: Hier klicken! (PDF)

Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände auch: Hier klicken! (LINK)

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Die Enduro-Weltmeisterschaft verabschiedet sich jetzt für diese Saison erst einmal - mit allen alten und neuen Weltmeistern - die wir zum größten Teil aber schon bei den Sixdays wieder sehen werden ...

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