Das beste am Tag war für die Meisten sicherlich, dass es einmal nicht regnete - aber für Antoine Meo war es wohl, dass er in der E1-Klasse seinen 18. Platz vom Prolog noch in einen Tagessieg umwandeln konnte.

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Der Franzose (Bild oben) vollbrachte das Kunststück und beendete den Tag vor Fabien Planet, den die Deutschen von seinem Gastauftritt in Burg her kennen. Offensichtlich war das das richtige Training für den Franzosen, der damit das beste Saisonergebnis mit der Sherco  produzierte.
Damit ist wieder das übliche Bild gegeben: hinter Meo wechseln sich die Fahrer ab, klauen sich gegenseitig die Punkte - und der KTM-Fahrer baut seinen Vorsprung in der Meisterschaft weiter aus. Nachdem der Zweite, Rodrig Thain nur Sechster wurde, hat Meo schon 60 Punkte Vorsprung - das bedeutet, dass er in den folgenden fünf Wertungstagen weitere drei Mal ausfallen könnte - ohne die Führung zu verlieren (was wir ihm allerdings keineswegs wünschen).

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Der Tagessieg in der E2-Klasse ging an Juha Salminen (Bild oben) auf der Husqvarna. Dahinter dann vehement Pierre-Alexandre Renet auf der Husaberg, der seine WM-Führung wieder zurück haben möchte. Doch auf dem engen Terrain des 13 Minuten langen Endurotests war gegen Salminen kein Kraut gewachsen. Trotzdem hätte es fast gereicht, denn nicht Salminen ist der aktuelle Gegner von Renet, sondern Cristobal Guerrero, der sich gerade im Endurotest recht schwer tat und bis zuletzt auf dem vierten Tagesrang hinter seinem Teamkollegen Johnny Aubert lag.  Doch auf dem Weg in den Parc ferme verlor genau dieser eine Minute. Kam genau soviel zu spät an der Zeitkontrolle an und rutschte hinter Guerrero, der die zwei WM-Punkte für den Platzgewinn dringend brauchte, um die Führung weiter zu behalten. Eine Teamentscheidung, was natürlich offiziell bestritten wird - danach hat ein Mechaniker die Zeit aus den Augen verloren und zu lange am Motorrad von Aubert geschraubt (was wiederum aufgrund dessen rätselhafter Ausfälle durchaus glaubhaft sein könnte). Die Wahrheit muss sich jeder Betrachter selbst zusammen reimen, doch im Moment sind die beiden Punkte durchaus entscheidend. 

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Es war eine recht mustergültige Vorstellung, wie sich Christophe Nambotin (im Bild oben) nach seinem Sturz im Prolog (an der gleichen Stelle wie Marcus Kehr) innerhalb kurzer Zeit wieder nach vorne gearbeitet hatte. Der Franzose scheint regulär durch nichts einzubremsen zu sein und arbeitet  hartnäckig an seinem WM-Titel.
Einer, der ihm den nicht streitig machen wird ist David Knight - gut gestartet bekam der Brite technische Probleme und fiel weit zurück - brachte aber zur Abwechslung das Motorrad trotzdem bis ins Ziel und damit zum Service, wo Cheftechniker Ferro am Einlaßtrakt und an der Auslaßsteuerung arbeitete.
Auf den zweiten Tagesrang kam der frisch gebackene Europameister Aigar Leok: "Ich hatte einfach nur Spaß am Fahren und keinen Druck," meinte der TM-Fahrer angschließend.
Druck hatte hingegen Joakim Ljunggren auf alle Fälle: Das Publikum feierte ihn, wo immer er auftauchte, doch ein heftiger Ausrutscher im Crosstest verhinderte eine bessere Platzierung als Rang drei.

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Mit seinem elften Platz vom Prolog hielt sich Marcus Kehr (Bild oben) nicht lange auf: Jede Prüfung kämpfte er sich weiter nach vorne, konnte im Crosstest einmal sogar die zweitbeste Zeit seiner Klasse einbringen, und profitierte am Ende auch noch von Knights Einbruch und kam am Ende auf den achten Platz..
Mit drei Minuten Verspätung kam der zweite Deutsche, Tilman Krause nur auf den 26. Platz bei den Junioren.

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Fabien Planet am in Schweden so bekannten Kanal - unter der Beobachtung der vielen Zuschauer

Mit der Publikumsbegeisterung ging es so weiter, wie es angefangen hat. Auch wenn die Zuschauer für ihren Parkplatz ein Programmheft im Wert von 100 Kronen (ca. 11,20 Euro) kaufen müssen, strömen die ungebremst und zwar zu Tausenden(!) zu den drei Sonderprüfungen und ins Fahrerlager. Erfreulich und unerwartet, wie die als so kühl bezeichneten Skandinavier trotzdem überall ihre schwedischen Fahrer anfeuerten.

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Auf dem Podium gab es bei der Siegerehrung den ersten "Weltmeister" zu ehren: Giacomo Redondi gewann mit dem Tagessieg auch gleichzeitig den FIM-Youth-Cup für Fahrer unter 20 Jahren auf der 125er (Bild oben).


Ergebnisse des ersten Fahrtages:

Klasse E1: Hier klicken! (PDF)

Klasse E2: Hier klicken! (PDF)

Klasse E3: Hier klicken! (PDF)

Junioren: Hier klicken! (PDF)

FIM-Youth-Cup: Hier klicken! (PDF)

Was bisher geschah: Der Bericht und die Bilder vom Freitag und vom Prolog (Link)

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"Man at work": Reifenwechsel bleibt auch dem Weltmeister Antione Meo nicht erspart.