David Knight hat den Spieß wieder umgedreht... In einem packenden Duell setzte er sich gegen Christophe Nambotin durch: Der Franzose hatte zudem drei Stürze, was ihn aber im Prinzip nicht an einem Sieg gehindert hätte. Aber in dem extrem langen Endurotest, mit über zehn Minuten Fahrzeit entschied die beste körperliche Kpndition - und die hatte offensichtlich der "Knighter" - der zog vom Start weg am Lenker mit einer Kraft und Verbissenheit bis ins Ziel. "Ich habe jede einzelne Kurve gekämpft," meinte der KTM-Fahrer am Ende und sichert sich so seine WM-Führung.
Marcus Kehr rutschte sogar noch auf den fünften Tages-Platz nach vorne: Bartosz Oblucki, der vor ihm lag, stürzte schwer in der Cross-Prüfung und brauchte erst einige Minuten, bevor er die Fahrt wieder fortsetzten konnte. Kehrs direkter Konkurrent, Alessandro Botturi, der sich auf heimischen Terrain sichtlich wohl fühlte, bekam technische Probleme: Das Motorrad ging plötzlich aus und der Italiener riß den Killschalter am Lenker weg, bevor die Husaberg die Arbeit wieder aufnahm.
Erstmals im Ziel dieses Jahr war Mike Hartmann auf dem 14. Tagesrang. Mark Risse  dachte eigentlich, dass es besser gelaufen wäre als am Vortag. Doch der 18. Platz war ein Rang weiter hinten als am Samstag. Trotzdem beide Male in den WM-Punkten.
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Richtig spannend wurde es in der E2-Klasse: Der Sieger des Vortages, Mika Ahola (im Bild oben), wurde ziemlich heftig von Ivan Cervantes bedrängt: Der wollte nämlich seine Führung in der WM zurück erobern. Für Ahola war klar: "Der war wie ausgewechselt, wie ein komplett anderer Fahrer." So wechselte war es nur ein hauchdünner Vorsprung, den Ahola in die letzte Runde rettete. "Vor dem langen Endurotest waren es nur 1,3 Sekunden Abstand und ich wusste, dass mir Cervantes dort immer drei bis vier Sekunden abnehmen kann." Ganz so schlimm wurde es dann nicht, aber trotzdem lag Ahola anschließend eine halbe Sekunde zurück. So musste die Entscheidung im allerletzten Test fallen - und dort legte Cervantes erst einmal die Tagesbestzeit vor! Doch Ahola gelang es zu kontern und gewann den Tag mit 0,17 Sekunden Vorsprung!
Erneut auf dem dritten Platz der amtierende Motocross-Weltmeister Pierre Alexandre Renet (im Bild unten). Dabei war keine der Sonderprüfungen sonderlich Motocross-ähnlich. Lediglich der Cross-Test auf den Bergen war eine langgezogene Wiesenprüfung, die am zweiten Tag zwar viele Anlieger, aber auch viele Beschleunigungswellen bot.
Bert Meyer kämpfte ab der zweiten Runde mit einer defekten Einspritzung an der Honda: Ein Ast hatte den zentralen Stecker beschädigt und der war nicht auszutauschen. Deshalb lief die Maschine meist auf Halbgas und Meyer rettete sich auf Rang 18 vor Andreas Lettenbichler ins Ziel. Der meinte, dass der Ausritt mit der BMW-Husqvarna auf alle Fälle schon mal ein gutes körperliches Training für den Erzberg gewesen wäre. Aber für seinen ersten Enduro-WM-Lauf überhaupt hatte er mit zwei Plätzen in den Punkterängen erstaunlich gut abgeschnitten - dabei sind Anlieger oder ähnliche Hilfen im Gelände eigentlich nicht seine Welt.

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Er sei auch fit für den Erzberg, meinte Taddy Blazusiak nach dem Wettbewerb und seinem sechsten Tagesrang in der E1-Klasse. Seine Schulterverletzung sei weitestgehend verheilt und was ihm jetzt noch fehlt seien wieder ein paar Muskeln. Doch am ersten Tag hätte man ja gesehen, dass es einen Tag lang für 7 Stunden geht.
Gar nicht ging es bei Johnny Aubert: Der war zwar aus dem Krankenhaus wieder zurück, doch nur auf dem Weg nach Hause, wo er weitere Untersuchungen über sich ergehen lassen muss. Wahrscheinlich hat er ein Problem im Innenohr, was seinen Gleichgewichtssinn beeinträchtigt.
Als würdigen Vertreter empfahl sich KTM-Teamkollege Eero Remes (im Bild rechts): Der Finne legte in der ersten Runde gleich Zeiten vor, die Antoine Meo erst einmal zurück warfen: "Ich habe zu viele Fehler in der ersten Runde gemacht, deshalb war es dann schwer, den Rückstand wieder aufzuholen," meinte der Franzose anschließend. Seine WM-Führung konnte er weiter ausbauen, allerdings konnte Remes sich vom 7. WM-Rang auf den dritten Platz vor arbeiten.

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Nochmal Gruppenbild mit Damen (siehe oben) - Wir gratulieren an dieser Stelle der Deutschen Heike Petrick zum dritten Platz und damit dem Platz auf dem Podium (rechts)!
Diesmal fand die KTM-Fahrerin auf Anhieb den richtigen Weg und wusste: "Wenn man in einer Prüfung hängen bleibt, dann kostet das einfach zu viel Zeit."

Ergebnisse des zweiten Fahrtages:

Klasse E1: Hier klicken! (PDF)

Klasse E2: Hier klicken! (PDF)

Klasse E3: Hier klicken! (PDF)

Damen-Klasse: Hier klicken! (PDF)

Klasse Junioren: Hier klicken! (PDF) alt

Zwischenstände

E1 (nach 6 von 16 Läufen): 1. Meo, 147 Punkte; 2. Guerrero 118; 3. Remes 97; 4. Seistola 95; 5. Deparrois 94; 6. Johnny Aubert (F/KTM), 91; 7. Gauthier 88; 8. Curvalle 71; 9. Micheluz 66; 10. Bozzo 57. Komplette Liste - Hier klicken!

E2: 1. Ahola 144; 2. Cervantes 138; 3. Oldrati 104; 4. Renet 99; 5. Ljunggren 86; 6. Juha Salminen (FIN/BMW), 76; 7. Paganon 72; 8. Balletti 71; 9. Thain; 10. Planet 59 – Ferner: 21. Meyer 13; 24. Lettenbichler 3. Komplette Liste - Hier klicken!

E3: 1. Knight, 142 Punkte; 2. Nambotin 136; 3. Albergoni 120; 4. Guillaume 98; 5. Botturi 86; 6. Kehr 85; 7. Kadlecek 79; 8. Bernardez 70; 9. Oriol Mena (E/Husaberg), 66; 10. Gritti 55. - Ferner: 18. Risse 18; 22. Hartmann 7. Komplette Liste - Hier klicken!

Junioren: Komplette Liste - Hier klicken!

Damen: Komplette Liste - Hier klicken!

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Junior Marcel Teucher - an beiden Tagen im Ziel
Pech hatte hingegen Robin Häußer, der auf der Straße mit einem Auto zusammen stieß und das Rennen nicht beenden konnte. Er selbst blieb zum Glück ohne Verletzungen.