Antoine Meo ist frischgebackener Weltmeister in der E1-Klasse: Der Husqvarna-Fahrer holte sich mit einem (weiteren) Tagessieg vorzeitig den Titel. Damit endet für Husqvarna die Durststrecke, seit 2003 zum letzen Mal ein WM-Titel von der italienischen (mittlerweile deutschen) Marke geholt wurde.

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Der Tag zum Finale begann nicht für alle Fahrer mit dem Start: So blieb die Honda von dem frischgebackenen Weltmeister Mika Ahola erst einmal im Stall (sprich Parc ferme) – wohin hätte der Finne aber auch fahren wollen ohne Luft oder Mousse im Reifen?
Sein Konkurrent Ivan Cervantes gab bereits nach eine viertel Stunde auf: „Ich hatte gestern einen schlimmen Sturz und mein Körper ist Heute offensichtlich noch nicht in der Lage wieder einen Tag auszuhalten.“ Kein Problem, denn sein Vizetitel vor KTM-Teamkollege Thomas Oldrati war bereits in sicheren Tüchern.
Dagegen aber wieder am Start und den ganzen Tag wieder verdammt schnell unterwegs: David Knight, der sich am Vortag nur mit Schmerzmitteln aufrecht halten konnte. Zwar ging es bei Knight keineswegs mehr um den Titel, denn den hatte der Fahrer von der Isle of Man sicher – doch vielleicht konnte er noch Schützenhilfe für seinen KTM-Teamkollegen Simone Albergoni geben. Der hatte am Vortag seinen Vizetitel mit einem Punkt an Husqvarna-Fahrer Sebastien Guillaume abgegeben. Vielleicht konnte dies noch einmal gedreht werden.

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Die "Sheep Skull Enduro Riders" von der Isle of Man sind echte Knight-Fans

Tatsächlich gewann Knight die Klasse – doch nur von den Sonderprüfungszeiten her. Im Ziel wurde er (wie viele andere Teilnehmer auch) gemessen und für zu laut befunden. Dafür sieht das Reglement eine Zeitstrafe von einer Minute vor – und damit rutschte er auf den dritten Platz hinter die beiden Streiter um den Vizetitel.
Diesen verlor Albergoni in der allerletzten Sonderprüfung: „Den ganzen Tag mache ich Druck auf den Cross- und Enduro-Prüfungen, und dann scheitere ich an diesem doofen Steinfeld im Extremtest. Das war mir den kurzen Beinen nicht zu machen,“ meinte er anschließend sichtlich entäuscht, nachdem er den gesamten Tag knapp vor Guillaume gelegen hatte.
Durch die Zeitstrafe wäre um ein Haar auch noch Marcus Kehr (Bild unten) auf das Treppchen gekommen: Der Deutsche hatte sich am Vortag bei einem Sturz mächtig die linke Hand aufgeschlagen, weshalb er auf den siebenten Platz zurückgefallen war. Doch irgendwie schien es am zweiten Tag einfach besser zu laufen: Der Höhepunkt war sicherlich die Bestzeit seiner Klasse im abschließenden Extremtest, mit der er sich für dieses Jahr von der internationalen Bühne verabschiedet.
Im Ziel dann nur vier Sekunden hinter dem bestraften Knight und damit nach über einer Stunde Fahrzeit nur vier Sekunden vom Treppchen entfernt. Oder um es genau zu sagen – nur noch eine Minute und wenige Sekunden hinter dem amtierenden Weltmeister, was eine sensationelle Leistung ist.

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Noch genialer liest sich der zweite WM-Tagesrang von Heike Petrick (im Bild unten), die am Ende das Steinfeld im Extremtest von allen Damen ohne fremde Hilfe absolvierte. Das brachte ihr in der WM-Gesamtwertung der drei Damen-Läufe sogar den dritten WM-Rang ein! Das es soweit kam war sicher auch der Hilfe von Kendy Franke zu verdanken. Heikes Betreuer sorgte nämlich dafür, dass die französischen Betreuer ihren Fahrerinnen nicht mehr in dem Extremtest über die Steine halfen, sondern dieses Hindernis auch alleine bewältigen mussten. Das gab vor Ort zwar ein wenig Aufregung, entspricht aber dem Reglement, dass man einem Fahrer (und einer Fahrerin) in einer Sonderprüfung nicht helfen darf. Das sahen auch die anwesenden Jury-Mitglieder und der Fahrtleiter so.
Das am Ende nicht mehr deutsche Teilnehmer am Start waren, ist bedauerlich, aber vielleicht auch verständlich. Schon am nächsten Wochenende ist der DEM-Lauf in Tucheim, und der beginnt schon am Freitag mit dem Prolog. So bleibt weder viel Reisezeit, noch Zeit für die Motorradvorbereitung - von einem geordneten Arbeitsleben ganz zu schweigen.
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Wie stark die Franzosen sind ist allgemein bekannt, doch dass bei der Siegerehrung in allen Klassen an einem Tag nur die französische Nationalhymne gespielt wurde, das hatte es noch nie gegeben.
Aber auch einige andere Franzosen waren stark, wenn auch vielleicht nicht auf dem Treppchen. So nutzte Marc Germain auf der Yamaha (E1) die Gelegenheit zum Start ebenso wie sein Landsmann Antoine Letellier auf der Beta (E3).

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Er konnte sich in der WM noch von Platz drei auf Platz zwei verbessern: Johnny Aubert(Bild oben) hat zwar genauso viele WM-Punkte, wie sein KTM-Teamkollege Eero Remes, aber mehr Tagessiege und wird somit besser gewertet.

Klasse E1: Hier klicken! (PDF)

Klasse E2: Hier klicken! (PDF)

Klasse E3: Hier klicken! (PDF)

Klasse Junioren: Hier klicken! (PDF)

Damen-Klasse: Hier klicken! (PDF)


WM-Endstand nach 8 Wettbewerben (16 Tagen):

Klasse E1:
1. Meo, 337 Punkte. 2. Aubert 312. 3. Remes 312. 4. Seistola 234. 5. Guerrero 241. 6. Deparrois 238. 7. Gauthier 231. 8. Curvalle 189. 9. Micheluz 160. 10. Sebastien Bozzo (I), Husqvarna, 104 Punkte.


Klasse E2:
1. Ahola, 358 Punkte. 2. Cervantes 323. 3. Oldrati 291. 4. Renet 286. 5. Ljunggren 228. 6. Balletti 199. 7. Thain 188. 8. Salminen 172. 9. Marko Tarkkala (FIN), BMW-Husqvarna, 148. 10. Fabien Planet (F), Sherco, 143.

Klasse E3:
1. Knight, 348 Punkte. 2. Guillaume 313. 3. Albergoni 308. 4. Nambotin 271. 5. Kehr 245. 6. Botturi 202. 7. Mena 200. 8. Kadlecek 199. 9. Oblucki 198. 10. Aaron Bernardez (E), KTM, 156.

Damenklasse:
1. Puy (und damit erste Damen-Weltmeisterin), 143 Punkte. 2. Dufrene 117. 3. Petrick 106. 4. Krollmann 103. 5. Rossat 72.

Alle Meisterschaftsstände ausführlich: Hier klicken! (externer Link)

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Echtes Enduro gefällig? Frankreich im Allgemeinen und Noritable im Besonderen bieten eine ganze Menge davon!









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