Auch der Enduro-Weltmeisterschaftslauf im italienischen Rovetta präsentiert sich höchst abwechslungsreich: Höhen und Tiefen kennzeichnen nicht nur das Streckenprofil, sondern auch die Leistungen der Fahrer: Erstmals gelingt es am Ende dann dem eigentlich verletzten Alex Salvini erstmals die GP-Wertung zu gewinnen. Der Italiener hatte am Vortag noch mehr mit den Schmerzen in seiner verletzten Schulter gekämpft als mit der Konkurrenz. "Ich bin am zweiten Tag nur noch auf mich konzentriert gefahren, jede einzelne Sonderprüfung so schnell ich eben konnte, ohne zu stürzen." Und mit dieser fehlerfreien Fahrt konnte er sich in die Siegerrolle der GP-Fahrer eintragen und holte sich gleichzeitig die Führung in der E2-Klasse zurück.

2019 06 23 salvini

Vortagessieger Danny McCanney hatte gleich in der ersten Sonderprüfung sein besonderes Pech: Wie schon am ersten Tag sprang die Kette herunter, doch diesmal verlor der Brite gleich  über eine Minute, bevor er die Fahrt fortsetzen konnte. Doch dieser Minute fuhr der TM-Fahrer den gesamten Tag hinterher, auch wenn er am Ende noch bis auf den fünften Platz nach vorne klettern konnte:  "Die letzten beiden Runden fühlte ich mich echt stark, aber das ist eben Rennen..."
Matteo Cavallo, der am Vortag auch noch ordentlich mitgemischt hatte und am Ende die E1-Klasse gewonnen hatte, bekam ebenfalls technische Probleme: Die Batterie an seiner Sherco machte schlapp und warf den Italiener vorzeitig aus dem Rennen, weshalb Lokalmatador Thomas Oldrati gewinnen konnte, während der Führende der GP-Wertung, Brad Freeman nur Dritter in der Klasse wurde und nur Zehnter in der Gesamtwertung. Wie schwer seine Schulterverletzung noc ist, zweigte sich am deutlichsten, dass er selbst bei der Siegerehrung seinen linken Arm noch schonend in einer Schlinge trug. Doch der Betra-Fahrer profitiert davon, dass die anderen Fahrer sich eben abwechseln und Keiner zur Zeit konstant genug ist. - Selbst Salvini war ja schon einmal ausgefallen und damit punktelos geblieben.
Allerdings ist sein Landsmann Steve Holcombe offensichtlich auf dem Weg der Besserung: "Griechenland hat mir mit der Hitze ziemlich zugesetzt, aber so englische Bedingungen hier (und damit meinte er den Regen und Schlamm am ersten Tag) bin ich ja gewohnt."
E2-Weltmeister Eero Remes versteht selbst nicht, warum er dieses Wochenende so langsam war: "Ich bin mit der Yamaha noch nie im Schlamm gefahren und das ging echt schwer. Ich habe dann die Übersetzung gewechselt und das hat ein wenig geholfen," meinte der Finne anschließend. 

2019 06 23 brockel

Tatsächlich aber hatte sich das Wetter schlagartig verändert und bot Sonne und sommerliche Temperaturen. Aber zumindest in der ersten Runde waren die Strecke noch nass und rutschig. Bester Deutscher wurde an diesem Tag Christian Brockel, der sich am Ende auf den 29. Platz in der GP-Wertung und dem 12. Platz in der E3-Klasse quälte: "So was bin ich noch nie gefahren. Jetzt kann man einschätzen, was die Fahrer in der WM eigentlich leisten," zollte er der WM seinen ganzen Respekt.
Noch gestartet war Jan Allers, doch schon in der ersten Prüfung zeigte sich, dass die Reparatur keine Früchte getragen hatte: Der Zweitakter spuckte unter Last und drehte nicht aus, hatte keine Leistung mehr, so dass er sein Motorrad vorzeitig abstellte.
Gar nicht am Start war Eddi Hübner - Der Stiefel hätte nicht mehr gepaßt, so sehr war sein angeschlagener Fuß über Nacht angeschwollen.
Zweitbester Deutscher - und der einzige der in der WM-Wertung überhaupt noch angekommen war - wurde Yanik Spachmüller. Der Junior belegte in der J1-Klasse den achten Tagesrang, womit er nach zwei von vier mitgefahrenen Wettbewerben auf dem elften Platz der Klasse liegt.

2019 06 23 podium
 
Unser Bild von der Siegerehrung widmen wir diesmal den Junioren, wo sich Andrea Verona vorzeitig den WM-Titel holen konnte: Der Italiener gewann auf der TM bereits neun der WM-Läufe und belegte einmal den dritten Platz. Damit kann er nicht mehr eingeholt werden, denn bei den Junioren werden nur die besten 10 Ergebnisse des Jahres (bei 7 2-Tages-Veranstaltungen) gezählt. Die jungen Fahrer haben also vier Streichergebnisse.

Ergebnis 2. Fahrtag

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2019 06 23 robert

Das Siegerehrungsfoto hätte aber auch (wie schon am Samstag) das Bild der Open-Klasse mit Robert Riedel (Bild oben) sein können: Der KTM-Fahrer gewann erneut die Viertakt-Klasse und liegt damit, obwohl er nur zwei der bisher vier Wettbewerbe bestritten hatte, schon auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung!

2019 06 23 meo
 
Gaststarter Antoine Meo (Bild oben) genießt in Italien ungebrochen höchste Popularität: Der Ex-Weltmeister machte sich offensichtlich völlig entspannt auf die Strecke und belegte am ersten Tag einen elften Tagesrang und am zweiten Tag fiel er auf dem fünften Platz liegend vorzeitig aus. Bei einem Sturz hatte er sich das Handgelenk angeschlagen. Doch bis dahin war er auch öfter mal mit nur einer Hand am Lenker unterwegs - ab und zu nämlich gerne einmal dem Publikum zuwinkend...
Zwar war GasGas wieder mit seinem Werksteam angetreten (und noch größer war der LKW des italienischen Gas-Gas-Teams), doch leider hatte ausgeerechnet das sportliche Aushängeschild besonderes Pech - schon am ersten Tag stürzte Christophe Nambotin in der Crossprüfung so schwer, dass er verletzt vorzeitig den Wettbewerb beendete. Auch am Sonntag trat der Franzose nicht mehr an.

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