Mit Daniel McCanney hat sich in diesem Jahr nun der dritte Engländer in die GP-Siegerliste der Enduro-WM-Saison eingetragen: Der TM-Fahrer gewann am ersten Fahrtag bei der Enduro-Weltmeisterschaft in Rovetta, der "Valli Bergamasche" am Ende des Tages nach über einer Stunde und zwölf Minuten Fahrzeit mit gerade einmal 0,06 Sekunden Vorsprung vor dem Titelverteidiger Steve Holcombe.

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Daniel McCanney holt sich auf der TM den GP-Tagessieg (und natürlich auch den Sieg in der E3-Klasse)

Eigentlich hätte vielleicht sogar Junioren-Weltmeister Matteo Cavallo gewinnen müssen: Der Sherco-Pilot hat lange Zeit in Führung gelegen, doch dann im Extremtest eineinhalb Minuten verloren und damit reichte es am Ende nur mit 1,44 Sekunden Rückstand zum dritten Tagesrang - Eigentlich ein tolles Ergebnis - aber wenn man so knapp vor dem Gesamtsieg liegt, trotzdem ärgerlich.
Doch der Italiener konnte zumindestens erstmals den Sieg in der E1-Klasse einfahren, da Brad Freeman immer noch an seiner Schulterverletzung aus Griechenland laboriert - Selbst bei der Siegerehrung steckte er die linke Hand in die Jackentasche und nahm den Pokal für den dritten Platz nur mit einer Hand in Empfang.



Heftiger Regen in der Nacht und dann auch tagsüber machten aus dem Wettbewerb eine ziemliche Schinderei - von den vier in der GP-Klasse gestarteten Deutschen sah kein einziger das Ziel: Der erste Ausfall war Jan Allers: technische Probleme und im weiteren Verlauf immer weniger Motorleistung als ob der Motor im Notprogramm laufen würde. Er gab entnervt auf und fand im Fahrerlager dann den lapidaren Fehler: einfach nur die Zündkerze, die allerdings nicht komplett kaputt war, sondern nur soweit, dass man nicht sofort drauf kam. Ärgerlich, aber er wird am Sonntag erneut starten.
Das wird auch Christian Brockel: "Das hat echt keinen Spaß gemacht, ich hatte Wasser ind den Stiefeln, die Handschuhe ständig nass, die Brillen voller Tropfen und überhaupt war es echt knackig auf der Strecke. Dazu wurde es im Regen so dunkel, dass ich dachte, Jemand hätte das Licht ausgemacht." So gab er vorzeitig auf "Ich weiß, ich bin eine Pussy, aber ich verdiene auch mein Geld nicht damit..."
Etwas anders liegt der Fall bei Eddi Hübner, für den das Motorradfahren schon die erste Priorität hat. Doch nachdem er sich erneut den Fuß angehaut hatte und kein Gefühl mehr darin hatte, und noch die Nachwirkungen von seinem Unfall in Griechenland vor einer Woche spürte, gab er auch auf. Doch auch er wird am Sonntag erneut an den Start gehen.
Das wird Andi Beier nicht: "Ich habe das Motorrad nicht wieder abgegeben, ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit dem Auge besser wird." Das 2-Mann-Team war einfach an seine logistischen Grenzen gekommen, zumal Start und Ziel bei einigen Sonderprüfungen nicht beieinander lagen. So musste Beier oft ohne Brille fahren, was im Regen und Schlamm dazu führte, dass er Dreck ins linke Auge bekam. "Ich konnte nichts mehr sehen und bin dann mit einem Auge gleich noch mal richtig gestürzt." Dann zog er die Reißleine und hatte am Abend bereits das Auge mehrmals mit Hilfe der Sanitäter gespült, doch ew wurdee nicht spürbar besser. Deshalb verzichtet er auch auf einen zweiten Start.
Große Teams haben teilweise mit mehreren Helfern und mehr Material betreut, so wurde am Start des langen Endurotests die Jacke abgenommen und am Ziel gab es eine andere/neue, denn die Strecke war für den Helfer nicht zu schaffen, weil die Streck querfeldein ging und die Straße lange drumherum führte.

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Am Ende war der Junior Yanik Spachmüller (Bild oben) der beste Deutsche (in der Weltmeisterschaftswertung): Allerdings kassierte er auch noch drei Strafminuten in der letzten Runde bei der engen Etappe. "Der Fahrer vor mir blieb in einer Auffahrt hängen und ich dahinter. Dann konnte ich da nicht Anfahren - die Marshals zeigten mir unten eine ganz andere Spur, die aber auch total tief war." In der Vorrunde hatte er noch eine Minute Zeit gehabt, doch nun kassierte er diese Verspätung. Der zweite Junior, Felix Heil, strich vorzeitig die Segel: "Ich hatte schon nach einer Runde soviel Verspätung, das hätte ich in der zweiten Runde schon nicht mehr geschafft," meinte der KTM-Fahrer selbstkritisch, will es aber am Sonntag noch mal probieren.
Mit Verspätung hatte Karl Weigelt zu kämpfen: Der schrammte sogar an der viertel Stunde, die vor dem Ausschluss steht knapp vorbei und stempelte deshalb einmal sogar zwei Minuten vor, um in der Wertung zu bleiben. Am Ende waren es dann doch nur 13 Minuten Verspätung, aber er war der zweite deutsche Fahrer, der über die gesamte Distanz das Ziel sah. Sein Youth-Teamkollege Luca Fischeder demolierte sich schon in der ersten Runde die Bremsscheibe und gab in den Bergen ohne Bremse vernünftigerweise auf.


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Unser Siegerehrungs-Fotos ist ganz klar der Open-Klasse-4Takt gewidmet: Immerhin stand da Robert Riedel als Tagessieger ganz oben auf dem Treppchen - Wir gratulieren hier von dieser Stelle recht herzlich!

Ergebnis 1. Fahrtag

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Open 4-Takt: Hier klicken! (PDF)

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Das Live-Timing für den Sonntag: http://www.enduro-live.info/

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