In glühender Hitze startete der vierte Lauf der Enduro-Weltmeisterschaft im griechischen Serres: Zunächst übernahm zunächst der wieder genesene Steve Holcombe die Führung vor seinem britischen Landsmann Brad Freeman, der noch davon profitierte, dass er den vorabendlichen Supertest gewonnen hatte. Fast eineinhalb Runden lag Titelverteidiger Holcombe vor Freeman, der dann aber letztlich doch an dem Beta-Werksfahrer vorbeigehen konnte und einen erneuten Sieg mit sogar 39 Sekunden Vorsprung einfuhr. 
Brad Freeman gewinnt und vergrößert seine Führung in der Enduro-GP-Wertung -
alle Fotos: Dario Agrati / I
"Nach dem großen Sturm am Vortag war es nicht so einfach für mich, die Sonderprüfungen in der ersten Runde zu eröffnen - doch ab der zweiten Runde hatte ich dann meine Linien gefunden," erklärte Freeman (Bild oben) anschließend. Dahinter profitierte Matteo Cavallo (Bild unten) auf dem dritten Platz von den Ausfällen in der E2-Klasse.
In der E2-Klasse kam es zu einem echten Drama: Alex Salvini übernahm von Anfang an die Führung - Bis er in der zweiten Runde im Enduro-Test so heftig stürzte, dass sich der Italiener die rechte Schulter auskugelte. Die konnte erst im Krankenhaus unter Narkose wieder eingerenkt werden, so dass der Honda-Fahrer ausfiel! Damit wäre auch fast seine Führung in der Weltmeisterschaft verloren gegangen, denn Christophe Charlier stand kurz vor dem Erfolg - er benötigte, als Führender in der E2-Tageswertung, nur noch in der allerletzten Sonderprüfung, dem zusätzlichen Cross-Test eine gute Zeit.
Doch das Motorrad von Salvinis Teamkollegen sprang beim Start einfach nicht mehr an, als Ursache wird ein Sturz im vorhergehenden Extrem-Test vermutet.
So gewann der dritte Honda-Fahrer, Giacomo Redondi, die Tageswertung. Der Italiener hatte zwischendurch schon mal die Führung von Salvini geerbt, doch Charlier hatte sich zurückgekämpft. In der GP-Wertung war Redondi auf der Husqvarna trotz der beiden Ausfälle vor ihm trotzdem nur Gesamt-Fünfter.
Damit bleibt Salvini zumindest an diesem Samstag Abend noch in Führung der E2-Meisterschaft, denn fast alle seine Konkurrenten haben jeweils einen Ausfall: Remes am ersten Tag in Deutschland, Redondi am zweiten Tag. Loic Larrieu an beiden Tagen in Portugal und nun am ersten Tag in Griechenland eben Salvini und Charlier. Auf Platz fünf kommt mit Benujamin Herrera der erst Fahrer, ohne einen Ausfall!
Der einzige Deutsche in Griechenland, KTM-Pilot Eddi Hübner (Bild oben), zeigte eine gute und konstante Leistung, die am Ende mit dem siebenten Tagesrang belohnt wurde: "Im ersten Extremtest bin ich hängen geblieben und habe viel Zeit verloren um aus dem Canyon wieder herauszukommen, sonst wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen. Aber tatsächlich läuft es bei mir immer besser," freute er sich zurecht.
Mit einem weiteren Tagessieg in der Open-Senior-Klasse hat sich David Knight vorzeitig den Grundstock zu seinem schon fünften Weltmeistertitel gelegt - wenn er auch den morgigen Sonntag gewinnt (und davon ist bei heute über drei Minuten Vorsprung vor Werner Müller fast auszugehen), dann ist der Brite bereits zur Halbzeit der Saison nicht mehr einzuholen. 
Das Siegerehrungsfoto hat sich Giacomo Redondi verdient: Der Italiener war die letzten beiden Jahre erfolgreich in der US-WORKS-Serie und bestreitet dieses Jahr erstmals wieder eine Saison in der Enduro-Weltmeisterschaft - Im Ex-Team von Alex Salvini, bei Jet-Zanardo auf der Husqvarna.
Ergebnis 1. Fahrtag
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Auch den vorabendlichen Super-Test gewann bereits Brad Freeman vor Matteo Cavallo: Der junge Italiener Cavallo hatte zu Saisonbeginn zu Sherco gewechselt und wächst unter der Führung von Teamchef Fabrizio Azzalin über sich hinaus. Als Tageszweiter in der E1-Klasse und sogar Gesamt-Dritter in der GP-Wertung ist vielleicht der erste Höhepunkt im GP für den erst 23jährigen amtierenden Junioren-Weltmeister.
Hier im Bild TM-Pilot Loic Larrieu, der an diesem Abend zwar Vierter hinter Steve Holcombe wurde, aber trotz seiner Ausfälle in Portugal in der E2-Klasse auf dem dritten Platz liegt.
