Kurzentschlossen hatte der zur Zeit in Deutschland weilende Südafrikaner Blake Gutzeit noch am Donnerstag zum Enduro-Lauf am 22. bis 24. März in Dahlen nachgenannt.
Der ehemalige SuperEnduro-Junioren-Weltmeister und Spezialist für alle Arten von Extrem- und Hardenduro hatte sich die Prüfungen angesehen und spontan nachgefragt, ob er denn noch starten könne.
Das machte Fahrtleiter Martin Breitfeld vom MSC Dahlen noch möglich, und so schob Gutzeit seine Husqvarna in der Int. Deutschen Enduro-Meisterschaft an den Start.
Dass er dann aber tatsächlich schon am Freitag Abend beim Prolog die schnellste Zeit von Allen (Eben auch von den Enduro-GP-Teilnehmern) fahren sollte, war dann eine Überraschung. Ein wenig profitierte der Südafrikaner sicherlich auch davon, dass er als Fahrer der DEM schon früh und noch im Hellen seine Runde drehen konnte - doch auf der anderen Seite hatte er weder Spuren, noch Anlieger auf dem Kurs. Am Ende hätte vielleicht noch GP-Sieger Steve Holcombe dem Südafrikaner gefährlich werden können - doch der hatte einen Dreher in der Zielkurve, was ihn über drei Sekunden kostete.
So war der australische Junior Wil Ruprecht Zweiter vor dem Italiener Benjamin Herrera, der zwar ganz normal in der Enduro-GP-Klasse startet - aber auch schon eine Menge SuperEnduro-Erfahrung und -Training mitbringt.
Gratulation an Blake Gutzeit, der Extrem-Endurist, der sich den Sieg im Prolog geholt hatte
Später wurde es dunkel und kalt, was die aber fast 5.000 Fans nicht weiter belastete: Die erlebten spannende Zweikämpfe und feuerten die deutschen Fahrer an, die später in den WM-Klassen an den Start gingen.
Zuerst die Youth-Klasse, und da fehlte dann plötzlich der deutsche Fahrer: Luca Fischeder war nicht am Start seiner Paarung und kam erst viel später ins Heidestadion zum Prolog - auf dem Weg dahin hatte die Zündkerze an seiner 125er den Geist aufgegeben. So musste der Sherco-Fahrer seine Runde alleine nachholen und landete noch auf dem achten Platz seiner Klasse.
Zwei Deutsche waren bei den Junioren am Start: Florian Görner kam mit dem 300er Zweitakter nur auf den 27. Rang, während Yanik Spachmüller seine KTM auf den 23. Platz pilotierte. Wie stark die Junioren sind, zeigte sich bei dem Australier Wil Ruprecht: Der gewann nicht nur die Klasse, sondern wurde auf der Yamaha sogar zweitschnellster aller Fahrer! Der Sieger vom Saisonauftakt in Itterbeck, der Norweger Christian Illidi schob nach technischem Defekt seine Husqvarna die letzten 200 Meter noch auf den letzten Platz, aber noch in Wertung!
Bester Deutscher wurde dann Dennis Schröter (Bild oben): Mit Gesamtrang 16 in der Moto-GP-Klasse war er sogar noch mehr als eineinhalb Sekunden und zwei Plätze schneller als SuperEnduro-Junior Tim Apolle auf seiner Runde.
Dahinter waren Angus Heidecke auf Platz 20 und Eddi Hübner auf Rang 28 platziert. Direkt dahinter dann Andi Beier und Jan Allers platziert.
Die direkten Konkurrenten in der DEM treten durch die unterschiedlichen Klassen nicht direkt gegeneinander an - so fiel es auch zunächst nicht auf, das zumindest in diesem Prolog, Yanik Spachmüller schneller als E1-Titelverteidiger Andi Beier gewesen ist. Oder auch, dass Davide von Zitzewitz dem Titelverteidiger Eddi Hübner fast fünf Sekunden abgenommen hatte.
Alle Ergebnisse Prolog: Hier klicken! (PDF)
Das Live-Timing für den Samstag (und Sonntag): Hier klicken (LINK)
Nach dem Prolog gab es vor der Siegerehrung noch ein Feuerwerk:
Schon am Nachmittag hatten die WM-Fahrer ihren ersten Pflichttermin: Beim offiziellen Fotoshooting wurden von den anwesenden Fotografen aus allen Ländern erst Protraits, dann Gruppenfotos gemacht. Das ganze wurde vom schönsten Sommerwetter unterstützt.
Und es waren ziemlich viele Fotografen vor Ort:
Nach dem Prolog kamen aber alle Motorräder in den Parc ferme auf den neu gestalteten Marktplatz mitten in Dahlen!