Ein ganz anderer Wettbewerb brachte ganz andere Ergebnisse bei der Enduro-Weltmeisterschaft im englischen Hawkstone Park:
Statt Sonderprüfungen wurde ein Cross-Country-Wettbewerb gefahren. Da profitierten die ehemaligen Motocross-WM-Piloten vor den klassischen Enduro-Fahrern und Titelfavorit Steve Holcombe musste sich mit dem fünften Platz hinter seinem Konkurrenten Loic Larrieu zufrieden geben.

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Start frei: Hinter den Enduro-GP-Fahrern stehen schon die Enduro2-Piloten, die eine Minute später auf die Reise geschickt werden. Danach die Junioren und dann die Youth-Cup-Fahrer.

Allerdings hat Holcombe immer noch 40 WM-Punkte Vorsprung und verschiebt damit die WM-Entscheidung lediglich auf das Finale vom 20. bis 22. Oktober in Zschopau.
Dabei hatte es zunächst gar nicht so schlecht für den Beta-Fahrer angefangen, denn nach dem Start lag er zunächst in Führung. Und es dauerte fast eine Stunde, bis er sich seinem Verfolger Nathan Watson ( Bild unten) aus technischen Gründen beugen musste und vorzeitig die Boxengasse aufsuchte. Dadurch  rutschte im weiteren Verlauf der drei Stunden auf den fünften Platz zurück.
Watson selbst verlor die Führung zeitweilig an Christophe Charlier, der erst dieses Jahr ins Enduro-Fahrerlager gewechselt war. Doch am Ende konnte der Brite den Sieg in der GP-Klasse einfahren.
"Das Cross-Country-Rennen war sehr viel anstrengender, als ich erwartet hatte. Ich hatte aber einen guten Start und war schnell auf dem zweiten Platz hinter Steve (Holcombe)," erinnert sich der KTM-Fahrer Watson. "Dann kam der Zweikampf mit Charlier und am Ende war es definitiv das härteste Rennen, dass ich je gefahren habe."

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Tagessieg beim Cross-Country für Nathan Watson, den ehemaligen MX-WM-Fahrer

In der Enduro-2-Klasse gab es eine kleine Sensation: Der Österreicher Pascal Rauchenecker (bild unten) holte den ersten Sieg, nicht nur für sich, sondern den ersten Sieg in der Enduro-WM für einen Österreicher!
"Für den zweiten Tag hatten wir einige kleine Änderungen am Set-Up an der Husqvarna gemacht, und dadurch wurde es für mich viel leichter in den waldigen Sektionen zu pushen, "freute sich Rauchenecker. "Ich wusste, dass das Rennen lang werden würde und so entschied ich mich gleichmäßig zu fahren. In der letzten Stunde erhöhte ich dann das Tempo, aber ohne über das Limit zu gehen. Tatsächlich, am Ende ging der Plan auf." Ein Sieg mit einem leicht bittern Beigeschmack, denn der Österreicher wird aller Voraussicht nach im kommenden Jahr nicht im Husqvarna-Team zur Enduro-WM fahren, so dass dieser Lauf sein wahrscheinlich vorletzter Lauf in der Enduro-WM war.
Anders als Rauchenecker lief es für den WM-Führenden Josep Garcia an diesem zweiten Tag nicht so gut: Der kam vom Start denkbar schlecht weg und musste sich durch das Fahrerfeld kämpfen: "Das hat viel Kraft gekostet, die ich eigentlich gebraucht hätte um an die Spitze zu kommen. Es war eines der schwierigsten Rennen in meinem Leben, aber ich bin froh, dass ich noch Dritter wurde. Am wichtigsten ist, dass ich auch noch direkt vor meinem direkten Konkurrenten (Jamie McCanney) war. Jetzt muss ich mich in Zschopau konzentrieren und kann dort den Titel einfahren."
Dennoch konnte der Spanier seinen WM-Vorsprung auf 13 Punkte ausbauen!

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Ex-Motocrosser Pascal Rauchenecker holte den ersten österreichischen Enduro-WM-Sieg

Ergebnisse:

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Josep Garcia kam beim Start sichtlich schlecht weg