Totgeglaubte leben länger!

Siecher im Ziel: Mike Hartmann
Bester Deutscher in Spanien: Mike Hartmann
Text und Fotos: Ingo Riedl


Der vierte Lauf zur diesjährigen Enduro Welt-Meisterschaft fand bei schönstem Sonnenschein und warmen Wetter im nordspanischen Gernika statt. Die mit 40 Kilometern etwas kurze Runde fand allerdings fast zu 100% im Gelände statt. Durch die 4 zu fahrenden Runden beschwerte sich dann auch Niemand mehr. Im Gegenteil, die Strecke fand allgemeine Zustimmung und bot beispielsweise auf der Etappe zwischen dem Cross- und Endurotest ein schwieriges Stück, das fast ausschließlich in und um ein Bachbett mit zahlreichen Steinen und Felsen absolviert wurde. Allerdings hatten weniger als 100 Fahrer den Weg nach Gernika gefunden ? Das zahlenmäßig schwächste Starterfeld dieses Jahres.
Größte Überraschung war die Ankündigung von Weltmeister Stefan Merriman hier an den Start gehen zu wollen. Nach dem Sturz in Italien und der Operation vor vier Wochen glaubte eigentlich Niemand daran. Doch es kam noch besser: Er lieferte sich ein knappes Rennen mit Samuli Aro und gewann auch gleich den ersten Tag, und das obwohl er nur 90 % geben wollte. Aro machte viel Druck auf ihn, beging dann aber einen Fehler im Crosstest. Der Sturz war so heftig, das er den Rest des ersten Tages nur mit Spritzen und Tabletten beenden konnte. Um auc hfür den zweiten Tag fit zu werden, bekam er über Nacht Massagen und noch mehr Tabletten. Morgens war er noch sehr steif, aber mit der Zeit kam die Durchblutung in Gang und er konnte sich etwas besser Bewegen. So reichte es dann jedenfalls für einen dritten Rang am Sonntag, womit er seine WM-Führung knapp verteidigen konnte.
Kein Heimvorteil für Ivan Cervantes
Auch Bartosz Oblucki, der Yamaha-Teamkollege von Merriman in der Enduro-1-Klasse, stürzte im sehr schnellen Endurotest. Er schlug mit dem Kopf auf und verlor kurz das Bewusstsein. Daraufhin brachte man ihn ins Krankenhaus zum Durchchecken. Am Sonntag ging er aber wieder an den Start, um nicht zu viele Punkte zu verlieren, und beendete den Wettbewerb immer noch als Sechster. Der Spanier Ivan Cervantes ließ es sich nicht nehmen, beide Fahrtage in seiner Heimat zu gewinnen. Das sei er den spanischen Fans einfach schuldig, sagte er am Abend. Er sei überglücklich bis jetzt jeden Lauf gewonnen zu haben, aber es sei noch zu früh über den Titel zu sprechen.
Vom Titel muß auch nicht Mike Hartmann reden. Der Deutsche ist aber bis jetzt bei jedem WM-Lauf nicht nur in Wertung, sondern auch in den Punkten angekommen. Am ersten Tag fühlte sich der 125er-Fahrer nicht so wohl, kam aber dennoch auf einen guten 15. Platz. Dabei war er im Endurotest einmal ganz gewaltig in die Büsche geflogen, wo er sich jedoch in guter Gesellschaft befand, denn Roberto Bazzuri war gerade an der gleichen Stelle dabei, sich ein Weg zurück auf die Strecke zu suchen.
Am zweiten Tag lief es für ihn besser, doch zwei, aber zum Glück harmlose, Ausrutscher ließen ihn aber nicht weiter als auf den 14. Platz kommen ? in der Meisterschaft aber trotzdem Rang 12!
Ex-Weltmeister Paul Edmondson kämpft noch immer mit der 4Takt Honda. Es sei zwar eine Aufgabe und Herausforderung mit dem Bike zurecht zu kommen, aber es ärgert ihn immer nur um Platz 5 herum zu fahren. Das will er noch ändern für Most, dem nächsten Lauf der Weltmeisterschaft.
simply the best: David Knight
In Enduro 3 gab es wieder einen altbekannten Sieger, nämlich David Knight aus England. Sein Plan war es am Morgen langsam anzufangen, um keine Fehler zu machen. Erst als der Boden griffiger wurde griff er an und ließ den Anderen keine Chance zu gewinnen. Dem zweiten, Marco Tarkkala, fehlte fast eine Minute auf Knight. Der sagte, dass er in den letzten beiden Tests sogar etwas langsamer gefahren sei, um nichts zu riskieren. Knight fährt zwischendurch auch eine 2-Takt KTM (und gewinnt damit zum Beispiel den Erzberg) und hat bisweilen Probleme sich schnell wieder auf das andere Motorrad einzustellen, sehr zum Glück der anderen Konkurrenten. Obwohl man als Betrachter die Unterschiede nicht merkt.
erstmals in den Punkten: Jens OestreichNicht am Start war Markus Kehr, der sich in Italien einen Kapselanriß in der Schulter zugezogen hatte. Beim Training erneut auf die Schulter gefallen schonte er sich lieber, um seine Chancen in der Enduro-Europameisterschaft zu wahren. Dort liegt er nämlich auf dem zweiten Platz in der EM-Wertung.
Ihn vertraten sowohl Tobias Auerswald als auch Jens Oestreich: Beide Fahrer kämpften sich über beide Tage und jeweils in die Punkteränge. Für Auerswald ergab das Rang 15 und 16 und damit 19. Platz im WM-Zwichenstand; Oestreich mit Rang 16 und 17 erstmals überhaupt in den Punkten und damit als 26. in der Meisterschaft gewertet.






Hier sind die Ergebnisse vom 1. Tag:

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Hier sind die Ergebnisse vom 2. Tag:

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Hier sind die aktuellen WM-Stände:

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