Dauerregen am Freitag
Am Freitag gab es wenig vom Hippodrom im Most zu berichten: Der Dauerregen drückte ein wenig auf die Stimmumg bei den Fahrern; das Fahrerlager also nicht wie ursprünglich erwartet auf der Straßenrennstrecke, sondern auf der wunderschönen Reitanlage oberhalb der Stadt.
Dazu kam erschwerend, dass die Meisten vor Ort auch noch einmal ihr Startgeld in bar bezahlen mußten. Von verschiedenen Föderationen war die Banküberweisung nicht rechtzeitig eingegangen und so bestand der Veranstalter auf "Cash"...
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde das Trainingsmotorrad von Jens Oestreich gestolen - mitten aus dem Fahrerlager, unmittelbar vor der Tür des Busses geparkt! "Endlich habe ich mal die Möglichkeit einen meiner Freunde als Rucksackfahrer einzusetzen - dann fehlt das Motorrad," meinte der KTM-Fahrer entäuscht.
Nur 101 Fahrer am Start - allerdings einige Deutsche!
Gar nicht am Start Ex-Weltmeister Peter Bergvall: Dem sind zwei wichtige Sponsoren für sein kleines Team abgesprungen, dann fehlt durch technische Probleme der Erfolg und mittlerweile auch die Motivation.
Ganz anders hingegen der Start von Mika Saarenkoski, der im offiziellen Husqvarna-Werksteam von technischen Problemen verfolgt war und deshalb ebenfalls schon nicht mehr starten sollte. Doch Thomas Mäser hat über den deutschen Husqvarna-Importeur Josef Zupin ermöglicht, dass der Finne wie in der DM auch für das deutsche Team an den Start gehen kann.
Das Motorrad wurde von Mäser vorbereitet und er verspricht sich eigentlich mindestens einmal das beste Training für die noch ausstehenden DM-Läufe.
Letztes Wochenende war an gleicher Stelle bereits ein tschechischer Meisterschaftslauf - als Generalprobe für den WM-Lauf dürfte man ihn aber nicht werten, denn der ging gründlich in die Hose, was die Ausschilderung der Strecke anging. Das kann eigentlich am WM-Wochenende nur besser werden.
Zahlreiche Deutsche (Sachsen) nutzen diesen Lauf, weil der natürlich schon fast Heimvorteil bietet - gerade einmal eine Fahrstunde von Zschopau entfernt (aber auch nur deshalb so lange, weil es zur Zeit so viele Umleitungen im Erzgebirge gibt).
Der US-Amerikaner Kurt Caselli präsentierte sich der versammelten Presse. Der KTM-Fahrer, der sich schon letztes Jahr bei den Sixdays hervorgetan hat, wird die nächsten beiden WM-Läufe hier in Europa bestreiten. Allerdings ist er zur Zeit ein wenig verunsichert: "Bei uns an der Westküste regnet es nicht soviel, deshalb bin ich den Schlamm nicht gewohnt. Heute habe ich soviel Regen gesehen, wie vorher in meinem gesamten Leben zusammen." Doch KTM-Teamchef Kari Tiainen nimmt den Amerikaner in Schutz: "Er ist hier um Erfahrungen zu sammeln und letztlich ein wenig Werbung für unseren klassischen Endurosport in Amerika zu machen."
WM-Promotor Alain Blanchard begrüßt Casellis Auftritt gleich doppelt: "Es ist das erste Mal, das ein US-Amerikaner an der WM teilnimmt - und es ist gut für uns, dass die WM auch in Amerika bekannt gemacht wird - denn nächstes Jahr werden wir mit der WM nach Amerika und Kanada kommen."