Enduro-EM: Beier bleibt auf Titelkurs

Auch am zweiten Fahrtag bei der Enduro-Europameisterschaft im estländischen Paikuse ging der Gesamtsieg an den Finnen Eemil Pohjola: Von der ersten Sonderprüfung an übernahm er die Führung und obwohl er in der letzten Runde zwei Tests nicht als Schnellster beendete, konnte der Honda-Fahrer erneut den Gesamtsieg und den Sieg in der E2-Klasse für sich verbuchen.

2023 07 16 david abgrall f beta

Eine Prüfung gewann der Gesamtzweite dieses Tages, der Franzose David Abgrall (Bild oben), der damit auch die Führung in der Overall-Meisterschaft übernehmen konnte. Der bisherige Führende, der Tscheche Matej Skuta, kam nämlich mit den Verhältnissen überhaupt nicht zurecht und kam nicht in die Punkteränge.
Titelverteidiger Erik Willems aus Belgien trat nach langer, verletzungsbedingter Pause erstmals wieder an und kam in der E2-Klasse ("hinter" Pohjamo) an beiden Tagen auf den dritten Platz und in der Overall-Wertung auf einen elften und siebenten Platz.
Bester Junior des Wochenendes wurde der Franzose Diego Haution, der am ersten Tag sogar auf dem dritten Platz in der Overall-Wertung landete und am zweiten Tag auf dem fünften Platz. Seine Junioren-2-Klasse gewann der Sherco-Pilot und liegt, obwohl ihm die Punkte aus dem Auftakt in Italien fehlen auf dem sechsten Meisterschaftsrang, nur 13 Punkte hinter Matej Skuta.

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Junior des Wochenendes: Diego Haution überzeugt auf der Sherco

Mit einem erneuten dritten Platz in der E1-Klasse baute Andi Beier auf der Beta seine Meisterschaftsführung weiter aus. „Das war mein schlechtester Wettbewerb in diesem Jahr,“ meinte er anschließend und meinte nicht einmal seine Platzierung hinter den beiden Gaststartern.
„Wenn die Prüfungen ausgefahren werden, kann ich nicht schnell fahren, und wenn ich es trotzdem mache stürze ich, wie heute zweimal.“ Bis in fünf Wochen die Deutsche Meisterschaft ihre Sommerpause beendet, will er seine Probleme in den Griff bekommen.
Damit führt Andi Beier trotzde mit 110 Punkten vor dem Polen Aleksander Bracik mit 84 Punkten – ihm fehlen vor dem Finale in Polen nur 14 Punkte (ein einziger dritter Platz) zum Titel.

Tanja Schlosser gewann am ersten Tag die Damenklasse und fuhr am zweiten Tag nach einer Strafminute nur noch auf den zweiten Platz. Umfanreiche Servicearbeiten wurden am Motorrad geleistet und die Uhr eigentlich ständig im Blick. Doch am Ende fehlten an der Uhr gerade einmal sechs Sekunden, was trotzdem eine ganze Minute kostete. „Ich habe natürlich versucht noch einmal alles zu geben und die Zeit aufzuholen, doch dann bin ich gestürzt, was mich tatsächlich eine Minute gekostet hatte. Aber wenn ich es nicht probiert hätte, wäre es genauso der zweite Platz gewesen – und so bestand ja die Chance… Die Crossprüfungen haben mir gut gelegen. Damit verteidigte sie ihren zweiten Meisterschaftsrang und bleibt vor dem Finale nur vier Punkte hinter der Norwegerin Vilde Holt. Für sie ist der Titel immer noch möglich.

Bei den Senioren kämpft Nico Rambow weiterhing gegen Windmühlen: Mit ihm zusammen ist der schon 14-fache Europameister Maurizio Micheluz in die Seniorenklasse gewechselt und so bleibt für den Deutschen jedes Mal nur der zweite Platz, wo er auch in der Meisterschaft steht. Allerdings konnte Andre Decker an diesem zweiten Tag sogar auf den dritten Platz fahren, womit er sogar auf dem dritten Platz der Meisterschaft vorrutscht.

Patrick Irmscher kam auf den vierten Platz in der E1-Klasse und Youth-Pilot Felix Melinkoff verbesserte sich auf den neunten Tagesrang: „Die Crossprüfungen haben mir schon gefallen, da bin ich auch mal die fünftbeste Zeit der Klasse gefahren.“ Mit dieser Leistung ist der KTM-Fahrer schon auf dem zehnten Platz in der zahlenmäßig so starken Klasse.
Nicht so gut lief es diesmal bei Davide von Zitzewitz, der schon das nagelneue 2024er Modell einfuhr: „Ich wollte vor allen Dingen möglichst viel unter Wettbewerbsbedingungen ausprobieren,“ doch ein heftiger Sturz im Endurotest kostete ihn fast zwei Minuten, die er anschließend brauchte, um sein Motorrad wieder fahrbereit zu bekommen. „Das war rundherum verbogen, der Lenker stand quer und das Rad eierte“ – so beendete er noch die Prüfung, denn er war bis auf ein paar blaue Flecke unverletzt geblieben. Am Ende dann abgeschlagen auf dem zwölften Platz seiner Klasse, doch guter Dinge, dass er zur zweiten Halbzeit der Deutschen Enduro-Meisterschaft im August alles im Griff haben wird.

2023 07 16 david abgrall