Der neue Promotor der Enduro-Europameisterschaft belebt eine alte Klasse: Bis 2014 wurde ein Europa-Cup mit 50 ccm-Motorrädern ausgefahren. Beim Auftakt am 19. März 2022 im italienischen Pietramontecorvino soll diese Klasse wieder mit Leben erfüllt werden.
Startberechtigt sind Motorräder mit 50 ccm, die eine Straßenzulassung haben und der Fahrer benötigt nur eine FIM-Ein-Wettbewerb-Lizenz. Das Alter ist nicht reglementiert, was aber eigentlich den Bemühungen entgegenläuft, wenn Promotor Tony Mori davon spricht, dass die Förderung des Nachwuchses von grundlegender Bedeutung sei, um den Endurosport am Leben zu erhalten.
Tatsächlich ist aber die Enduro-Europameisterschaft seit vielen Jahren für viele junge Fahrer der erste Zugang zu internationalen Wettbewerben und war immer ein guter Test für diejenigen, die sich der FIM Enduro GP Weltmeisterschaft stellen wollen (Steve Holcombe und Brad Freeman waren in den Juniorenklassen der EM aktiv). Die Einführung der 24MX 50 CC Trophy steht nach Meinung des Promotors daher "in perfektem Einklang mit den Zielen der kontinentalen Meisterschaft".
2013 wurde der Italiener Matteo Merli zum bislang letzten Enduro-Europameister der 50-ccm-Klasse
Vor acht Jahren wurde diese Klasse jeweils nur in Italien ausgetragen und bis auf einen einzigen Polen in einem Jahr, waren auch immer nur Italiener am Start - vorwiegend mit der italienischen Eigenkonstruktion Valenti auf Susuki-Basis und auf Beta-Motorrädern. Einige 50-ccm-Beta-Maschinen sind auch 2021 bei den Sixdays in Italien an den Start gegangen.
So kritisch man der Klasse auch gegenübersteht, so muss man doch einräumen, dass der Vierte von 2012, Frederico Aresi heute ebenso seinen Weg in den Enduro-GP gefunden hat, wie der Vizemeister des Jahres 2013, Matteo Pavoni.