Nach einem heftigen Sturz gleich im ersten Enduro-Test des Jahres verlor Lokalmatador Enrico Rinaldi fast eine halbe Minute. Im Verlauf des Wettbewerbes kämpfte sich der GasGas-Pilot zwar immer weiter nach vorne, doch beim dritten Platz war doch das Ende für ihn.
Konnte kurzfristig die Führung übernehmen: Dan Mundell auf der Beta
Ganz vorne hatte bereits der Vortagessieger Erik Willems aus Belgien die Führung übernommen. Doch in der letzten Enduro-Prüfung “Da bin ich einfach auf Sicherheit gefahren, aber vielleicht ein bisschen zu sicher, “ meinte Willems anschließend. Denn so übernahm der Brite Dan Mundell vor dem letzten Crosstest die Gesamtführung mit gerade einmal einer halben Sekunde Vorsprung. Damit wurde es noch einmal richtig spannend, doch wie schon am Vortag spielte Willems erneut seine Motocross-Kenntnisse aus. Er gewann die letzte Cross-Prüfung mit nicht einmal zwei Sekunden vor Mundell, womit er das Blatt erneut zu seinen Gunsten gedreht hatte. In der Meisterschaft führt er nun sowohl die Gesamtwertung als auch die E2-Klasse mit klarem Vorsprung an und geht als Führender zum zweiten Lauf nach Ungarn.
Dauersieger Maurizio Micheluz stand auch nach der neuen Klasseneinteilung ganz oben auf dem Treppchen: Der Italiener war mit seiner 250er Zweitakt-Husqvarna mit den Viertaktern in eine Klasse geworfen worden – doch nach dem Motto „Viel Feind, viel Ehre“ konnte er auch die neue Enduro-2-Klasse für sich entscheiden und steuert vielleicht seinem vierzehnten Meistertitel entgegen. Dabei fährt Micheluz noch nicht bei den Senioren.
Bei den Damen konnte an beiden Tagen Nieve Holmes mit deutlichem Vorsprung gewinnen: Die britische Fahrerin ist mit einer Sherco wieder zu der Marke zurückgekehrt, mit der sie im internationalen Endurosport angefangen hatte. Schneller als sie war die Französin Marine Lemoine – aber immer nur einige Sekunden und nur in den Crossprüfungen. In der anspruchsvollen Enduro-Prüfung war Holmes meist mindestens eine Minute schneller als die anderen Damen.
Junior Maximilian Wills (Bild oben) konnte sich noch einmal verbessern und belegte in der Klasse den achten Platz, obwohl er im Endurotest stehen bleiben musste: "Ich bin auf den Garry (Dittmann) aufgelaufen, der war im Schlamm stecken geblieben - das hat mich sicher dann auch über eine Minute gekostet.
Doch trotz seines Missgeschicks konnte sich auch Dittmann um einen Platz auf den 10. Rang in der Klasse verbessern.
Noah Wenz war anschließend sehr zufrieden: "Hat Spaß gemacht," kommentierte er seinen ersten EM-Einsatz, wo er sich an diesem zweiten Tag mit dem zwölften Platz in der Junioren2-Klasse auch noch verbessern konnte.
Besonderes Pech hatte Nico Rambow (Bild unten) : In der zweiten Runde bekam er im Enduro-Test von einem Fahrer vor ihm Schlamm auf die Brille: Dass war so viel, dass er nichts mehr sah und neben der Strecke den Hang hinunter stürzte: "Die Bergungsaktion hat mich bestimmt zwei Minuten gekostet, gefühlt war es sogar noch viel mehr."
Ergebnisse des ersten Fahrtages:
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Bei der großen Siegerehrung im Anschluss waren einige hundert Zuschauer dabei: Unser Bild dazu gehört dem deutschen Fahrer Arne Domeyer: Der war diesmal nicht nur schnellster Deutscher, sondern hat sich mit zwei zweiten Plätzen in der Senioren-Klasse einen starken Start in die Meisterschaft gesichert hat. Dass er sich allerdings noch in der letzten Prüfung noch den Finger blutig schlägt, wäre nicht unbedingt nötig gewesen, wie er selbst meinte.
"Der Italiener wird in Ungarn keinen Heimvorteil mehr haben," ist sich Domeyer sicher und blickt zuversichtlich nach vorne. Sein GST-Teamchef Christoph Lessing auf dem vierten Platz landete und Teamkollege Mike von Ahlen sich auf Rang neun verbesserte.
Andre Decker, der sein Nummernschild am Vortag zerstört und verloren hatte, hatte gleichzeitig das Glück, dass es vom Veranstalter gefunden worden war. So hatte er die Dienstsiegel wieder und musste nicht das Motorrad bei der Zulassungsbehörde ummelden.
Doch die Vorschrift in Italien besagt, dass auch bei Endurowettbewerben mit dem offiziellen Kennzeichen gefahren werden muss. Zu seinem Pech fiel er aber noch in der ersten Runde aus.
Die Meisterschaftsstände (nach 2 von 8 Tagen)
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Junioren E1: Hier klicken! (PDF)
Junioren E2/E3: Hier klicken! (PDF)
E1: Hier klicken! (PDF)
E2: Hier klicken! (PDF)
E3: Hier klicken! (PDF)
Senioren: Hier klicken! (PDF)
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Alle Informationen, Ergebnisse, das Live-Timing, die Meisterschaftsstände und mehr finden Sie unter:
https://www.enduroeuropean.com/
In weniger als zwei Wochen fällt schon wieder der Startschuss zur zweiten Runde der Borilli Enduro-Europameisterschaft: dann geht es nach Ungarn: Tamasi liegt südöstlich des Balaton.
Termine 2022
19./20. März Italien – Pietramontecorvino (Foggia)02./03. April Ungarn – Tamasi
23./24. Juli Finnland – Sipoo (http://www.simk.fi)
28.-30. Oktober Deutschland – Woltersdorf (www.novemberpokal.de)
Der Italiener Luca Piersigilli gewann auf seiner Beta die Meisterschaft, die 24MX 50cc Trophy. Diese Klasse wird dieses Jahr nur in Italien ausgefahren, deshalb wurde der erst 15-jährige Piersigilli bereits hier zum neuen Meister gekürt.
Den zweiten Platz erzielte der Vortagessieger Nico Guastini. Von den insgesamt fünf jungen Teilnehmern kamen letztlich nur zwei Fahrer in Wertung – das Gelände hatte sich einfach für zu schwer erwiesen, sowohl für die hubraumkleinen Motorräder, als auch für die noch unerfahrenen Piloten.