Tatsächlich gewann er über die Hälfte der Prüfungen, so dass er am Ende fast eine halbe Minute Vorsprung hatte.
Dabei ist der Husqvarna-Fahrer Schröter durchaus selbstkritisch: „Einmal bin ich in dem gleichen Crosstest zweimal gestürzt, das hat mich schon sehr geärgert…. In der letzten Prüfung hätte man vielleicht ein wenig mehr pushen können, aber da habe ich nur noch darauf gewartet, dass es endlich zu Ende ist.“
Aber der Fahrtag hatte auch fast acht Stunden auf dem Sattel im unwegsamen Gelände. Grundsätzlich sind zwar maximal 7 1/2 Stunden erlaubt, aber aufgrund der Zuwegung war die Verlängerung der Fahrzeit notwendig und wurde von der Jury abgesegnet.
Schröter ist erneut der beste Deutsche im gesamten Fahrerfeld und belegte einen zehnten Platz in der Overall-Wertung aller Teilnehmer und ist dort der einzige Deutsche in den Punkterängen - Davide von Zitzewitz verpasste das mit seinem 21. Platz in der Overall-Wertung.
Bis zur letzten Prüfung lieferte der sich noch ein Duell mit Björn Feldt, bei dem es jeweils nur um Sekunden ging. Vor der letzten Prüfung lagen die beiden noch gleichauf, inner halb der gleichen Sekunde. Doch da reichte die Kraft und Kondition bei Feldt nicht mehr um noch einmal mithalten zu können und er verlor neun Sekunden, was ihn auf den 24. Gesamtrang zurückwarf. In der Klasse blieb er genau hinter Zitzewitz auf dem sechten Platz.
Gleichzeitig konnten sich einige internationale Fahrer erneut schon vorzeitig ihren EM-Titel sichern:
Bei den Zweitaktern bis 250 ccm holte sich der Italiener Maurizio Micheluz (Bild oben) mit einem weiteren Tagessieg, bislang ungeschlagen den Meistertitel. Es ist aber nicht der der erste Titel für den Husavarna-Fahrer, der in den vergangenen Jahren schon oft ganz oben auf dem Podium stand.
Seinen ersten EM-Titel holte sich jedoch Tommaso Montanari in der Viertakt-Klasse bis 250 ccm: Der Italiener wurde zwar vom Lokalmatador Giezma Maciej in der Tageswertung geschlagen, doch in der Meisterschaft blieb der KTM-Fahrer vor seinem Konkurrenten Jonathan Rosse aus der Schweiz. Der Pole Maciej Giezmma ist in der Europameisterschaft auch kein Unbekannter: der hatte 2014 sogar schon einmal den Titel in der Junioren-Klasse U20 geholt.
Ein alter Hase im doppelten Sinne ist der Pole Sebastian Krywult: Der KTM-Fahrer gewann er nach 2016 erneut die Senioren-Klasse für Fahrer ab 40 Jahre.
Tagessieger wurde wie schon am ersten Tag der Junior Lorenzo Macoritto vor Alessandro Battig - Doch der junge Italiener kann in seiner Klasse den Titel nicht aus eigener Kraft holen: Der Franzose Hugo Blanjoue wurde an beiden Tagen Gesamt-Dritter und in der Klasse damit Zweiter mit nur drei Punkten Abstand hinter Macoritto. Vor dem Cross trennen die Beiden jetzt aber nur noch fünf Punkte - und da könnte auch noch Jemand dazwischen fahren.
Der nächtliche und morgendliche Regen vertrieb den Staub fast völlig - bis die Fahrer in der vierten Runde in den Sonderprüfungen so tief gegraben hatten, dass es doch wieder zu besagten Luftverunreinigungen aufgrund der Trockenheit kam.
Sebastien Riedel war viertbester Deutscher und holte sich den 5. Platz in der Klasse der Viertakter bis 250 ccm
Zwei Ausfälle hatte das deutsche Team am zweiten Fahrtag zu beklagen: Jan Allers stürzte so hefig, dass er seinen Arm zunächst nicht mehr bewegen konnte - doch die Untersuchungen im Krankenhaus gaben Entwarnung und so wird er wie auch Nico Rambow am letzten Tag noch antreten. Rambow hatte nach einigen Stürzen, die zusätzliche Kraft kosteten vorsichtshalber aufgegeben.
Fast wäre auch Junior Maximilian Müller mit dabei gewesen, denn der stürzte auf der Straße: "Ich habe das Schild zum Abbiegen zu spät gesehen und habe voll in die Bremse gegriffen. Da ist das Vorderrad weggerutscht und ich hinterher."
Bruder Philip kämpfte dagegen mit Elektrikproblemen, weil seine Lichtmaschine die Batterie nicht mehr lud. So tauschte er jede Runde den Akku gegen den Ersatz aus einem Betreuermotorrad, das in der Zeit zwischen den Prüfungen hin und her fuhr.
Technische Probleme auch bei Eddi Hübner: Dem war das Heck abgerissen und auch die Klemmung an der Batterie. Die Reparatur an der Zeitkontrolle kostete vier Minuten mehr als erlaubt.
Am letzten Veranstaltungstag dieses Finales wird noch ein Abschluss-Motocross über jeweils sieben Runden ausgetragen. Dabei geht es noch um die Titel in der Gesamtwertung, den drei Jugendklassen und bei den Damen.
Am letzten Veranstaltungstag dieses Finales wird noch ein Abschluss-Motocross über jeweils sieben Runden ausgetragen. Dabei geht es noch um die Titel in der Gesamtwertung, den drei Jugendklassen und bei den Damen.
Zusätzlich gibt es bei diesem Finale in Polen eine Nationenwertung mit Nationalmannschaften wie bei den Sixdays, wo jetzt noch Italien vor England und Deutschland führt.
Ergebnisse 2. Tag
Overall: Hier klicken! (PDF)2-Takt - bis 250ccm: Hier klicken! (PDF)
2-Takt - über 250ccm: Hier klicken! (PDF)
4-Takt - bis 250ccm: Hier klicken! (PDF)
4-Takt - über 250ccm: Hier klicken! (PDF)
Junioren E1: Hier klicken! (PDF)
Junioren E2/E3: Hier klicken! (PDF)
Junioren U21: Hier klicken! (PDF)
Senioren: Hier klicken! (PDF)
Damen: Hier klicken! (PDF)
Das Live-Timing für den letzten Tag ist unter http://live.motoresults.pl/ zu finden.
Direkt zum Veranstalter geht es auf http://ktmnovi.pl/europa/
Mehr Informationen, Pläne, Ergebnisse, Meisterschaftsstände und weiterführende Links gibt es immer aktuell und direkt auf der offiziellen Homepage:
http://enduro-europa.com
Yanik Spachmüller steigerte sich im Vergleich zum ersten Tag ganz beachtlich: Platz 38 in der Overall-Wertung und der 6. Platz in der Junioren-Klasse E1
Bei all den sportlichen Meldungen wollen wir aber eines nicht vergessen:
vor genau 14 Jahren wurde nicht nur hier in Kielce die ISDE ausgetragen, sondern auf dieser Fahrt kam auch der zweifache deutsche Enduromeister Sven Enderlein ums Leben: Er verunglückte tödlich während der Fahrt, wohl ohne Fremdeinwirkung.
Wir gedenken mit Trauer dem damals so aufstrebenden Sportsmann und hoffen, dass seine Familie den nötigen Trost gefunden hat.