Höchst dramatisch wurde es in der Youth-Klasse der unter 21-jährigen. Nach einem kapitalen Sturz am ersten Fahrtag, war Manuel Verzeroli, der bis dato Führende der Meisterschaft auf den zweiten Platz zurückgerutscht. So führte der Franzose Clement Clauzier die Wertung an. Nicht nur die Meisterschaft, sondern nach einem Ausrutscher von Verzeroli in der allerersten Sonderprüfung, auch die Tageswertung. Doch in der vorletzten Sonderprüfung des Tages ein Sturz von Clauzier, der damit auf den vierten Tagesrang seiner Klasse zurückfiel. Das bedeutete, dass wieder Verzeroli die Meisterschaft gewinnen würde. Clauzier setzte noch einmal alles im letzten Test, doch er strauchelte erneut und der Italiener Vezeroli gewann die Tageswertung und die Meisterschaft. Es war eine tränenreiche Zielankunft für den Franzosen, der schon die Hand am Meistertitel gehabt hatte. Doch ähnlich war es nur 24 Stunden zuvor seinem Konkurrenten ergangen, der weit in Führung liegend nach einem Sturz schon die Hoffnung hätte aufgeben können. Aber tatsächlich war Verzeroli an diesem Tag so schnell, dass er sogar Vierter der Gesamtwertung aller Fahrer wurde.
Etwas weniger spektakulär waren die Entscheidungen in den Hubraumklassen E1, E2 und E3:
Titelverteidiger Maurizio Micheluz wurde in der E1-Klasse Zweiter hinter dem Gaststarter Edward Hübner. Damit wurde Micheluz schon zum 14. mal Europameister, in den Hubraumklassen und sogar im Overall! Doch noch denkt der 39jährige nicht ans Aufhören, warum sollte er auch bei dem Erfolg.
In der E3-Klasse stand nur noch das Duell zwischen dem Belgier Dietger Damiaens und dem Franzosen David Abgrall an: Nachdem der Brite Daniel Mundell verletzungsbedingt nicht gestartet war, hatte Damiaens 7 Punkte Vorsprung vor dem Franzosen. In der Tageswertung musste sich Damiaens dem Gaststarter Luca Fischeder aus Deutschland geschlagen geben, doch am Ende war er zumindest 23 Sekunden schneller als Abgrall und holte sich den Meistertitel: „Damit habe ich zu Beginn der Saison selbst nicht gerechnet,“ freute sich der KTM-Fahrer.
In der E2-Klasse kämpfte sich Erik Willems (Bld oben) noch einmal durch den Tag: Nach seinem Sturz am ersten Fahrtag konnte er am Sonntag nur noch mit vielen Schmerzmitteln fahren. „Ich wusste, ich kann noch Meister in der Klasse werden, aber eigentlich war mein Körper dagegen,“ meinte der Belgier, der am ersten Fahrtag schon Meister aller Klassen, im Overall geworden war. Sein Konkurrent in der E2-Klasse, der Italiener Nicola Recchia, hatte nur zwölf Punkte Rückstand. In der Tageswertung kam der angesclagene Willems zwar nur auf den achten Platz, aber Reccia wurde „nur“ Zweiter hinter seinem Landsmann Giuliano Mancuso. Das brachte dem 18 Meisterschaftspunkte und Willems immer noch 8 Punkte, so dass der Belgier auf den Husqvarna an diesem Wochenende außer seinen Schmerzen noch gleich zwei Titel mit nach Hause nehmen konnte.
Den eigentlichen Wettbewerb an diesem Tag gewann in der Overall-Wertung erneut der Italiener Enrico Rinaldi (Bild oben), diesmal aber vor einem anderen Deutschen, nämlich Luca Fischeder (Mehr zu den deutschen Fahrern und dem dortigen Drama im DEM-Artikel). Rinaldi war aber nur als Gaststarter vor Ort, nicht zuletzt um sein Team und die Trophy zu unterstützen.
Ein Plan, der voll aufging, denn zusätzlich zu den Einzelwertungen wurde am Wochenende noch der Nationen-Preis ausgefahren: Die Trophy gewann Italien (mit Enrico Rinaldi) vor den Niederlanden und Norwegen. Die Junior-Trophy ging bei sieben teilnehmenden Nationen an die jungen Fahrer von Frankreich vor Italien und der Tschechischen Republik.
Bei den Senioren gewann Gastgeber Deutschland vor der Slovakei und bei den Damen war nur eine Nation mit vier Fahrerinnen angetreten und so gewannen die Italienerinnen ohne Konkurrenz.
Fahrer, Teams und Offizielle waren der Meinung, dass sich dieses Finale vom sportlichen und organisatorischen Gesichtspunkt einer Enduro-Europameisterschaft mehr als würdig erwiesen hat. Zu dem besonderen Ambiente des Fahrerlagers im Museumspark kam auch noch das fast schon sommerliche Wetter. Zusammen mit den anspruchsvollen Sonderprüfungen hatte der MC Woltersdorf als Gastgeber wieder einen Meilenstein gesetzt.
Ergebnisse 2. Tag
Overall-Wertung: Hier klicken! (PDF)Junioren u21: Hier klicken! (PDF)
Junioren 1: Hier klicken! (PDF)
Junioren 2: Hier klicken! (PDF)
Klasse E1: Hier klicken! (PDF)
Klasse E2: Hier klicken! (PDF)
Klasse E3: Hier klicken! (PDF)
Senioren: Hier klicken! (PDF)
Damen: Hier klicken! (PDF)
Team-Wertung: Hier klicken! (PDF)
Trophy: Hier klicken! (PDF)
Junior-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Senioren-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Damen-Trophy: Hier klicken! (PDF)
Meisterehrung der EM: Bei den Senioren kam Christoph Lessing (rechts mit seinem Sohn) auf den dritten Platz, obwohl er in keinem der Läufe auf dem Podium gestanden hatte!Auch in der Nationen-Wertung, der Senioren-Trophy war Lessing erfolgreich: Der KTM-Fahrer holte sich mit Axel Hechel und Andre Decker sogar den Sieg bei den Nationalmannschaften.
Meisterschafts-Endstand (nach 8 Tagen)
Overall-Wertung: Hier klicken! (PDF)Junioren u21: Hier klicken! (PDF)
Junioren 1: Hier klicken! (PDF)
Junioren 2: Hier klicken! (PDF)
Klasse E1: Hier klicken! (PDF)
Klasse E2: Hier klicken! (PDF)
Klasse E3: Hier klicken! (PDF)
Senioren: Hier klicken! (PDF)
Damen: Hier klicken! (PDF)
Team-Wertung: Hier klicken! (PDF)
Allen Informationen, Ergebnissen, den Meisterschaftsständen und mehr:
https://www.enduroeuropean.com/
Für die EM-der Vintage-Klasse wurde auf Wunsch der Fahrer die Distanz auf eine Runde mit den beiden Sonderprüfungen Extremtest und Crosstest reduziert.