Zwei Tage sind beim dreitägien Finallauf der Enduro-Europameisterschaft (Mini-Sixdays) im slowakischen Gelnica bereits gefahren:
Einen Tag vor Ende der Meisterschaft konnten sich schon in vier Klassen die Meister vorzeitig küren lassen. Sie haben sich bereits so viel Punktevorsprung herausgefahren, dass sie nicht mehr eingeholt werden können. Die Deutschen waren allerdings (noch) nicht dabei.  

2017 10 14 em grelsson

Der erste neue Meister war Joakim Grelsson (Bild oben) in der jüngsten der Junioren-Klasse, in der U20-Klasse für die 125er-Fahrer. Am Morgen war der Schwede noch mit gerade einmal neun Punkten Vorsprung gestartet, doch sein Landsmann und Konkurrent Calle Johansson bekam technische Probleme und fiel vorzeitig aus. Damit war der KTM-Fahrer nicht mehr einzuholen und gewinnt den Titel als auch den Arbeits-Pavillon, den Promotor Wolfgang Butzner als Unterstützung für die jüngsten Fahrer für den Meistertitel gestiftet hatte.
Nicht sonderlich erfolgreich war der Deutsche Jan Allers in dieser Klasse: Am ersten Tag lief es überhaupt nicht und dann kam am zweiten Tag auch noch Pech dazu: „Ich bin auf der Etappe gestürzt und das Motorrad ist die Böschung herunter gerutscht. Dabei hat es den Benzinschlauch zerrissen, da musste ich erst einmal bauen.“ Dabei verlor er über 20 Minuten, die ihm an der nächsten Zeitkontrolle fehlten, denn die Zeiten waren teilweise extrem knapp gehalten. So blieb der deutsche KTM-Fahrer an beiden Tagen ohne Punkte und freut sich auf das Abschluss-Motocross.

Ebenfalls vorzeitig wurde Matteo Pavoni Meister in der Junioren-E1-Klasse: Dem KTM-Fahrer hätte an diesem Tag ein vierter Platz in der Klasse gereicht, doch er wuchs über sich hinaus: In der allerletzten Sonderprüfung konnte er sich mit einer Bestzeit sogar in der Gesamtwertung noch einmal auf den Zweiten Platz schieben. Noch feiert der Italiener seinen Titel nicht, denn am letzten Tag will er unbedingt auch noch den Overall-Titel gewinnen, wo er mit sieben Punkten in Führung liegt.

2017 10 14 em linusson

In der Senioren-Enduro1-Klasse konnte der Schwede Andreas Linusson (Bild oben) seinen Titel vorzeitig sichern: Sein Konkurrent Daan Bruijstens aus Holland  kam mit den Bedingungen vor Ort gar nicht zurecht und landete an den ersten beiden Fahrtagen nur auf dem neunten und achten Tagesrang. Damit reichte dem KTM-Fahrer Linusson, der kein Risiko einging, ein vierter Platz, um uneinholbar in Führung zu gehen.
Über sich hinaus wuchs offensichtlich Eddi Hübner (Bild unten): Der hat immer noch ernsthafte Probleme mit seinem Fußgelenk, wo eine Schraube die Beweglichkeit erheblich einschränkt. Am zweiten Tag dauerte es einige Zeit, doch dann kam er immer mehr in Schwung und beendete den ersten Tag auf dem fünften Platz in der Klasse. Noch besser lief es am zweiten Tag, wo er teilweise sogar in Führung lag und sich letztlich aber seinem alten DEM-Widersacher Jonathan Rosse geschlagen geben musste. Der gewann nicht nur den ersten Tag sondern auch noch diesen Zweiten. Hübner belegte Platz zwei, obwohl er in der allerletzten Prüfung noch technische Probleme bekam: „Mir ist gleich zweimal die Schlauch-Steckverbindung zwischen Tank und Einspritzanlage aufgegangen. Das hat mich am Ende fast eine halbe Minute gekostet.“

2017 10 14 em huebner

Der vierte Titel des Tages ging vorzeitig an Jessica Gardiner: Die Australierin fährt mit französischer Lizenz und wird deswegen für die Europameisterschaft gewertet. Trotz verletzter Schulter und trotz des ungewohnten Motorrades konnte die Yamaha-Fahrerin erneut die Klasse gewinnen und hat damit so viel Vorsprung, dass sie nicht mehr eingeholt werden kann.

In den anderen Klassen und vor allen Dingen in der Overall-Wertung wird die Entscheidung erst beim Abschluss-Motocross fallen. Klassenweise werden die Fahrer mit Massenstart auf die Piste gelassen und müssen dort in den sieben Runden die bestmögliche Zeit fahren. Der erste Start, der Damenklasse, ist um 11:30 Uhr.

2017 10 14 em domeyer

Besonders interessant wird es aus deutscher Sicht im der Veteranen-Klasse: Da führte Arne Domeyer (Bild oben) und konnte entspannt die Tage angehen. Sein Konkurrent Sebastian Krywult hingegen musste angreifen, um noch die Chance auf eine Titelverteidigung zu wahren. Deshalb hatte er auch wieder auf seine altgewohnte 300er Zweitakt gewechselt, statt auf die 350er, mit der er bislang in diesem Jahr unterwegs gewesen war. Der Erfolg schien ihm Recht zu geben, denn an beiden Tagen lag er vor Domeyer, dessen Vorsprung vor dem Abschluss-Motocross auf neun Punkte geschrumpft ist.
Erstmals in der Veteranen-Klasse am Start war Sven Kiedrowski: Der schlug sich nicht nur redlich mit Platz neun und sechs, sondern hatte außerdem eine Menge Spaß auf dieser höchst anspruchsvollen Strecke.

2017 10 14 em neubert

Nach verschiedenen Rückschlägen ist Marco Neubert (Bild oben) nicht nur in der E2-Klasse wieder voll dabei: Dem Titelverteidiger liegt offensichtlich das anspruchsvolle Gelände und die höchst anspruchsvollen Enduro- und Cross-Tests. Er gewinnt nicht nur die Klasse an beiden Tagen, sondern liegt in der Gesamtwertung am ersten Tag auf dem zweiten Platz und wird am zweiten Tag in der allerletzten Sonderprüfung von einem entfesselt fahrenden Matteo Pavoni um 0,26 Sekunden auf den dritten Platz verwiesen. Doch in der Meisterschaftswertung liegt Neubert 13 Punkte hinter dem Briten Jamie Lewis.
Davide von Zitzewitz hatte sich am ersten Tag nach einem Baumkontakt die rechte Schulter ausgekugelt. Weil das aber kurz nach dem Start der Sonderprüfung war, konnte der Vater zu Hilfe eilen und die Schulter wieder einkugeln. Trotzdem schonte er sich und gab nach der Runde auf. Am zweiten Tag startete er nur, schob dann das Motorrad aber wieder in den Parc ferme, weil er nur den neuerlichen Ausfall nutzen wollte, um wenigstens beim Abschluss-Motocross teil zu nehmen. Doch das dürfte dann wohl von einem echten Motocross-Spezialisten gewonnen werden, denn Jaromir Romancik, der 2016 noch die EM gefahren war, war in diesem Jahr ausschließlich in der Motocross-WM und bei den MX-Masters am Start.

Besonderes Pech hatten Gerrit Helbig und Junior Robert Riedel am ersten Tag: Unabhängig voneinander versäumten die, an der ersten Zeitkontrolle anzuhalten und die Stempelkarte eintragen zu lassen. Von der DEM waren die wohl gewohnt, beim Fahren mit aktiven Transponder, das automatisch machen zu lassen. Deshalb wurden beide Fahrer disqualifiziert.
Helbig revanchierte sich am zweiten Tag mit einem dritten Platz in der E3-Klasse, seinem besten EM-Ergebnis!

Das Live-Timing vor Ort: http://www.casomeric.cz/enduro/index.php


Mehr Informationen, Pläne, Ergebnisse, Meisterschaftsstände und weiterführende Links gibt es immer aktuell und direkt auf der offiziellen Homepage:
                                              http://enduro-europa.com/

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2017 10 14 em kiedrowski
Der frisch gebackene Senior Sven Kiedrowski hatte sich gleich die richtige Veranstaltung für seinen Wiedereinstieg ausgesucht.




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