Der Italiener Nicolas Pellegrinelli hat die Gesamtwertung des ersten Tages beim Auftakt der Enduro-Europameisterschaft in Donoratico / Italien gewonnen: Im vergangen Jahr hatte er aufgrund einer Verletzung beim letzten Lauf in Woltersdorf vorzeitig aufgeben müssen und hatte den Titel in der Junioren-E1-Klasse verpasst. Jetzt präsentiert sich der 22jährige stärker denn je: „Ich habe mit der 250er Zeitakt-KTM für mich das richtige Motorrad gefunden.“
Start in die internationale Enduro-Saison
Zweiter wurde ebenfalls ein Junior, ebenfalls mit einer 250er Zweitakt-KTM: Der Brite Brad Freeman lag nach neun Tests und über einer Stunde Sonderprüfungszeit nur 34 Sekunden hinter dem Italiener.
Auf Platz drei dann ein „alter“ Bekannter: Der ehemalige Overall-Sieger und mehrfache E1-Meister Maurizio Micheluz war in die hubraumstarke Klasse, die E3 gewechselt, wo er ein doppelt so großes Motorrad fährt wie bisher.
Der amtierende Champion Tom Sagar aus England landete beim Auftakt nur auf dem sechsten Platz: „Ich habe eine neue Motorradmarke, und ich muss mich erst noch an die Sherco gewöhnen. Doch das klappt von Wettbewerb zu Wettbewerb immer besser.“
Direkt hinter Sagar auf dem dritten Platz der Gesamtzwertung der Deutsche Marco Neubert (Bild unten): Der Umstieg auf KTM scheint ihm gut getan zu haben, in der Klassenwertung sogar auf Rang drei!
Trotz der heftigen Regenfälle in der Vorwoche präsentierte sich die Strecke gut fahrbar, doch die vielen Steine und Felsen zehrten an den Kräften der fast 200 Fahrer. So auch bei Jan Allers, der bei seinem allerersten Auslandseinsatz an seine Grenzen kam. "Ich hatte einfach keine Kraft mehr und musste aufgeben. Das war alles ganz neu für mich, so, als ich zum ersten Mal im Wald in den Steinen die Serpentinen gefahren bin.
Am zweiten Fahrtag wird die komplette Strecke in anderer Richtung gefahren – damit passen die bisherigen Spuren und Anlieger nicht mehr und sorgen für weitere Überraschungen.
Die E1-Klasse gewann der Italiener Guido Conforti vor dem Deutschen Andi Beier und dem Schweizer Jonathan Rosse.
Beier hatte das Problem, dass er spät im Fahrerfeld gestartet war und in jeder Prüfung mindestens drei bis sechs Fahrer zu überholen hatte. Deshalb in der Gesamtwertung nur der 20. Tagesrang - aber immerhin zweitbester Deutscher im Feld.
In der E2-Klasse siegte der Franzose Romain Dumontier vor dem amtierenden Meister Tom Sagar und dem Deutschen Marco Neubert.
Schon in der ersten Sonderprüfung fiel Davide von Zitzewitz mit einem elektrischen Problem aus. Doch das konnte repariert werden, so dass der amtierende deutsche Meister am Sonntag wieder am Start stehen wird.
Die Crossprüfung war auch nur ein Wiesentest, wie man ihn auch in Deutschland findet - dafür waren die anderen beiden Prüfungen um so anspruchsvoller. Auch wenn die Bezeichnung "Extremtest" etwas irreführend war - der war zwar nicht so lang, aber auch nicht außergewöhnlich "extrem", sondern eher wie ein kurzer Endurotest.
Der Italiener Maurizio Micheluz holte sich den Sieg in seiner neuen Klasse E3 vor seinem Landsmann Nicolo Mori und dem Esten Rannar Uusna.
Mark Risse hatte einen schlechten Start, verbesserte sich im Verlauf des Tages immer mehr - und landete als drittbester Deutscher im Feld vergleichsweise abgeschlagen auf dem 41 Platz und dem fünften Rang in der Klasse, direkt vor EM-Neuling Christian Weiß.
Der Veteran Werner Müller erfuhr seinen 70. Tagessieg in all den Jahren der Europameisterschaft. Dieses Mal auf einer 300er KTM: „Seit 15 Jahren bin ich keinen Zweitakter mehr gefahren,“ freute sich der Österreicher anschließend.
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Kai Bräutigam schlug sich die linke Hand an, kämpfte sich aber trotzdem ins Ziel und wechselte auch noch den Reifen.