Auch am zweiten Tag des dritten Laufes zur Enduro-Europameisterschaftlauf in Ogre mussten sich die Junioren erneut geschlagen geben: Der schnellste Fahrer des Tages war erneut der Tscheche Jaromir Romancik. Allerdings hätte er es um ein Haar nicht geschaft, denn auf der allerletzten Etappe, zurück ins Ziel, bekam er elektrische Probleme, die sein Motorrad ausbremsten. Doch fast in letzter Minute erreichte er nach erfolgreicher Reparatur noch das Ziel.
   Was sich so neutral liest, war in Wirklichkeit der Geist des Endurosportes live erlebt. Denn als der Tscheche stehen blieb und zunächst einmal nicht weiter wusste, blieben auch gleich andere Fahrer stehen. Insgesamt waren es so um die acht Teilnehmer, die den KTM-Fahrer mit Rat und Tat unterstützten. Am Ende fand ein ehemaliger Europameister aus Belgien die richtige Lösung, als er das Relais von der Benzinpumpe mit dem von der Lichtversorgung tauschte und dem Motorrad wieder Leben einhauchte.
Inzwischen wurde es für einige Fahrer ziemlich knapp, denn die Zeit lief weg und so mussten die als Erstes gestarteten ziemlich eilig unterwegs sein. Tom Sagar und Marco Neubert erreichten während ihrer laufenden Minute noch die Uhr.
Doch auch Neubert hatte unterwegs schon Hilfe erfahren, als er sein Motorrad versenkt hatte: "Ich dachte schon, die bekomme ich gar nicht raus, selbst das Rücklicht war schon weg." Doch Davide von Zitzewitz packte mit an und wunderte sich anschließend: "Ich dachte die läuft nicht mehr, schließlich war auch der Auspuff komplett weg gewesen und bestimmt voll gelaufen."
Das zeigt, das im Endurosport gegen die Uhr und gegen die Zeit gekämpft wird, aber gemeinsam Motorrad gefahren wird - denn eigentlich hätten die Fahrer sich ja freuen können, dass der Mann vor ihnen ausfallen würde.

2016 07 31 Linusson
Junior Andreas Linusson bei seinem ersten EM-Einsatz direkt auf das Podium: Allerdings ist der Schwede bisher auch schon in der SuperEnduro-WM gestartet, obwohl das vielleicht nicht unbedingt direkt vergleichbar ist.

Weit weg waren die Junioren aber nicht: Andreas Linusson, der in Lettland seinen allerersten EM-Lauf fuhr, lag nur 1,26 Sekunden hinter dem KTM-Fahrer. Und sein schwedischer Landsmann Jesper Börjesson hatte auch nur 14 Sekunden Abstand.
Fast wäre auch noch der Italiener Nicolas Pellegrinelli dazuwischen gefahren. Doch der KTM-Fahrer hatte sich bei der Service-Pause vertan und war drei Minuten zu früh in die Stempeluhr gefahren. Diese drei Minuten warfen ihn aus allen Punkterängen, weshalb er auch nicht in der Gesamtwertung der Overall-Meisterschaft an der Spitze steht.
Dort behauptet sich immer noch der, aufgrund seiner Schulteroperation abwesende, Brad Freeman, weil bisherige seine Konkurrenz sich nicht durchsetzen konnte.
Nur fünf Punkte dahinter Tagessieger Romancik, der zum Saisonauftakt vom Pech verfolgt war. Und dann erst Pellegrinelli, der seine Chance selbst vertan hat.
Dafür ist aber Ex-Meister Maurizio Micheluz wieder bis auf neun Punkte an die Spitze heran gekommen. Auch Marco Neubert wieder als einziger Deutscher in den Punkterängen. Dabei hätte es von den Zeiten her auch für Davide von Zitzewitz reichen können. Doch beim Service im Fahrerlager war durch eine dumme Unachtsamkeit die Uhrzeit falsch "interpretiert" worden und Zitzewitz kassierte eine Strafminute! 

2016 07 31 schlamm

Tatsächlich kämpften die Teilnehmer an diesem Tag mehr mit den Wetterkapriolen und den daraus resultierenden Streckenverhältnissen: Ein sehr heftiger Regenguss zur Hälfte des Tagespensums machte sowohl die dritte Sonderprüfung, als auch die nachfolgende Etappe besonders schlammig, rutschig und tief. Viele Fahrer fuhren sich sowohl in dem Enduro-Test, als auch auf der Strecke fest, blieben teilweise im Schlamm stecken.


So blieb zum Beispiel Guido Conforti, der Vortagessieger in der E1-Klasse, im Schlamm stecken: Der Italiener verlor dabei so viel Zeit, dass der Holländer Thierry Pittens die Tageswertung gewinnen konnte.
Auch Jonathan Rosse hätte die Prüfung am liebsten neutralisiert: "Ich habe dermaßen in der Spur gehangen, dass wir mit drei Leuten minutenlang gebraucht haben, mich frei zu bekommen. In der Zeit sind andere Fahrer außerhalb des Bandes an mir vorbei gefahren."

2016 07 31 neubert

Jaromir Romancik gewann erneut nicht nur die Overall-Wertung, sondern natürlich auch die E2-Klasse, gefolgt von dem Schweden Tommy Sjöström. Dritter wurde der Führende in der Meisterschaft, der Brite Tom Sagar. Marco Neubert (Bild oben) wird Vierter, leider auch in der Gesamtwertung über beide Tage und deshalb auch nicht auf dem Treppchen.

2016 07 31 risse

Am ersten Tag noch mit einer Sekunde geschlagen, konnte sich der Führende in der E3-Meisterschaft, der Italiener Maurizio Micheluz, revanchieren: Diesmal lag er um nur 1,1 Sekunden vor dem Esten Rannar Uusnar und behielt seinen Vorsprung in der Meisterschaft. „Der Sand ist nicht das Problem, aber die große, 500er Husqvarna braucht mehr Platz um ihre Leistung ausschöpfen zu können. Hier war es mir oft viel zu eng.“
In den beiden Sandprüfungen musste sich Mark Risse (Bild oben) im direkten Vergleich zu Nico Rambow geschlagen geben. Auf dem meist steinigen Untergrund des dritten Endurotestes reichte es nicht um die Zeit wieder herein zu holen. Deshalb lag er am Ende knapp sechs Sekunden hinter dem KTM-Fahrer.
Christoph Lessing hatte sich die linke Hand am Vortag so stark angeschlagen, dass er es zwar noch am Morgen probierte, doch schon vor der ersten Sonderprüfung aufgeben musste, weil er einfach den Lenker nicht festhalten konnte.

2016 07 31 spachmueller

Schneller als der Ex-Meister Micheluz war sein italienischer Landsmann Andrea Verona, der die Klasse der unter 20jährigen gewann – Verona fährt statt einer 500er nur eine kleine 125er!
Und in eben dieser Klasse, wo die Besten mit der 125er in der Overall-Wertung mitfahren, kämpfen auch Yanik Spachmüller (Bild oben) und Jan Allers. Allers konnte sich mit dem 13. Platz auch gleich drei weitere Meisterschaftspunkte sichern.
Spachmüller hatte technische Probleme mit der hinteren Bremse (beim Zweitakter ohne Motorbremse immer schlecht) und steckte dann auch noch in einem Schlammloch fest - dazu eine Strafminute und leider nur der 18. Tagesrang.

Bei den Damen gewann erneut Jane Daniels aus England, die als Einzige ihrer Klasse ohne Strafpunkte über die Runden kann. Zweite wurde die Schwedin Hanna Berzelius,  


Mehr Informationen, Pläne, Ergebnisse, Meisterschaftsstände und weiterführende Links gibt es immer aktuell und direkt auf der offiziellen Homepage:
                                              http://enduro-europa.com/

Das Finale der Enduro-Europameisterschaft wird Ende Oktober in Holland ausgetragen

2016 07 31 overall
Am liebsten hätten wir wieder ein Bild mit deutschem Podium gebracht - doch leider war bei der Teamwertung, wo "HEIKO's Bad Boys" den dritten Platz belegt hatten, kein Deutscher da, um den Pokal in Empfang zu nehmen.

Die Ergebnisse des zweiten Fahrtages:

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Klasse E1: Hier klicken! (PDF)
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Klasse E2: Hier klicken! (PDF)
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Klasse E3: Hier klicken! (PDF)
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Junioren E1: Hier klicken! (PDF)
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Junioren E2/E3: Hier klicken! (PDF)
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2016 07 31 von Ahlen
Senior Mike von Ahlen kämpfte sich zwar mit 16 Minuten Verspätung, aber auf dem 10. Platz ins Ziel, während Mario Grimm den Wettbewerb nicht beenden konnte.



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