Titelverteidiger Maurizio Micheluz gewann den ersten Tag beim Auftakt der Enduro-Europameisterschaft in Rieti (Italien). Damit waren wieder einmal die Fahrer mit dem kleinen Hubraum die Schnellsten, denn auch auf dem zweiten Platz landete mit Benoit Fortunato ein Fahrer mit der 250ccm-Viertakt-Maschine aus der E1-Klasse.
Auf Rang drei kämpfte sich Tom Sagar noch in der allerletzten Runde vor und damit gewann der Brite die Hubraumklasse E2 vor dem Deutschen Marco Neubert.

2015 04 11 Neubert

Neubert hatte bis zu den letzten Sonderprügungen sogar noch knapp in Führung gelegen, musste dann aber Stück für Stück Sekunden abgeben und so reichte es am Ende nicht: Seinen möglichen Sieg hatte er aber vielleicht schon früher verspielt, als er nämlich in der zweiten Runde in dem langen Endurotest von der Strecke abkam. "Da habe ich sicher sieben Sekunden verloren, sonst hätte es am Ende gereicht."
Mark Risse tat sich diesmal auf dem rutschigen Geröll-Untergrund schwer und belegte nur den elften Tagesrang.

Nicht ganz so stark war die größte Hubraumklasse auf dem anspruchsvollen Terrain: Klassenbester, der Schwede Martin Sundin lag mit seiner Husqvarna am Ende über eineinhalb Minuten zurück auf dem 23. Gesamtrang, direkt gefolgt von dem Finnen Roni Nikander.
Auf Rang 10 der Deutsche Gerrit Helbig und Rang 14 Christoph Lessing.

Eine fast schon gewohnt gute Leistung vollbrachte Jonathan Rosse (Bild unten) mit seinem dritten Platz in der E1-Klasse: Der Schweizer wird in der EM den Deutschen zugerechnet, weil er eine deutsche Lizenz hat. "Ich bin recht glücklich darüber, denn bisher habe ich in der EM immer alles alleine gemacht. Jetzt bin ich hier im Team integriert und bekomme jede Menge Hilfe, vom Zeitenzettel bis zum Service."

2015 04 11 Rosse

Bei den Veteranen scheint der achtfache Europameister Werner Müller aus Österreich erneut nicht aufzuhalten zu sein: Der KTM-Fahrer lag zwar nach der ersten Runde noch zurück, doch dann spielte er seine Erfahrung aus und konnte trotzdem noch die Tageswertung gewinnen. In der Gesamtwertung lag der 47jährige auf Rang 48 von insgesamt 196 gestarteten Fahrern.
Gleich mit vier Mann waren die Deutschen da stark vertreten - aber letztlich ist ja auch in der Deutschen Meistgerschaft die Senioren-Klasse die zahlenmäßig Größte.
Auf den siebenten Platz kam Ronny Thoms, Axel Hechel wurde 18., Jens Bossdorf 24. und Mike von Ahlen 28.
 

Der italienische Junior Mirko Spandere holte sich mit 20 Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Valerian Debaud den Tagessieg in der Klasse der 125er-Fahrer unter 20 Jahre.
Yanik Spachmüller kam auf den 18. Rang.

Bei den Junioren der E1-Klasse gewann der Franzose Anthony Geslin vor seinem Landsmann David Abgrall.
Yannik Mosch belegte den 21. Platz

Nach einem Ausrutscher in der allerletzten Prüfung hätte Jeremy Carpentier um ein Haar seinen Tagessieg an den Polen Adam Tomiczek verloren – doch der Franzose gewann am Ende mit gerade einmal 0,70 Sekunden die Junioren-Klasse der E2/E3-Motorräder.
Paul Rossbach war über seinen 22. Platz etwas entäuscht: "Da waren einfach zu viele schnelle Franzosen in der Klasse, dabei war ich schneller als einige Fahrer, die im letzten Jahr noch vor mir gelegen haben."
Als Entschädigung sei aber gesagt, dass die drei Junioren gemeinsam als DMSJ-Enduro-Junior-Team auf den dritten Platz in der Teamwertung gebracht hatten.
Felix Martin belegte bei seinem ersten EM-Einsatz den 28. Platz in der Junioren-Klasse.

2015 04 11 Karkkainen

Bei den Damen konnte die finnische Fahrerin Sanna Karkkainen (Bild oben) den ersten Tag vor der Titelverteidigerin Audrey Rossat aus Frankreich gewinnen. Karkkainen könnte am Ende davon profitieren, dass ein Lauf in ihrer Heimat Finnland, aber kein Lauf in Audreys Heimat Frankreich stattfindet.
Die beiden Deutschen Damen hatten es aufgrund von Logistikproblemen nicht geschafft, vor Ort mit dabei zu sein.

Drei Runden über je 63 km waren in den Bergen rund um Rieti mit jeweils drei Sonderprüfungen zurückzulegen. Schneebedeckte Gipfel säumten die Strecke im Sonnenschein, doch das machte es für die Fahrer nicht wirklich einfacher, den unzählige Steine kosteten viel Kondition. Dennoch wird am zweiten Tag nicht nur die komplette Distanz gefahren, sondern für die lange zweite Etappe noch um jeweils 5 Minuten gekürzt.
Beiden Enduroprüfungen sind für die Teams allerdings eine organisatorische Herausforderung, denn sowohl zum Start der Prüfung, als auch zum Ziel der Prüfung, die an völlig unterschiedlichen Stellen liegen, kommt man nicht mit dem Auto, sondern nur mit längerem Fußmarsch.

2015 04 11 Micheluz
Und dann führte die Strecke auch noch mitten durch ein kleines Bergdorf...

Alle Ergebnisse des ersten Fahrtages

Overall (Championat): Hier klicken! (PDF)

Klassen: Hier klicken! (PDF)

Teamwertung: Hier klicken! (PDF)


Zum Live-Timing des zweiten Tages: Hier klicken (PDF)

Zur offiziellen Webseite der EM: www.FIM-Enduro-european-championship.com


2015 04 11 Start Spachmueller