Den ersten Tag beim dritten Lauf der Enduro-Europa-Meisterschaft im italienischen Casanova di Staffora gewann der Brite Tom Sagar mit 51 (!) Sekunden Vorsprung.
Die Italiener konnten offensichtlich ihren Heimvorteil nicht nutzen und so landete der amtierende Champion Maurizio Micheluz auf dem zweiten Platz, den er sich in der allerletzten Sonderprüfung von seinem Landsmann Jacopo Cerutti eroberte: „Ich wusste, dass „Jaco“ nur fünf Sekunden in der Gesamtwertung vor mir war – deshalb habe ich noch einmal so stark angegriffen, wie ich konnte.“
Der Einsatz hatte sich gelohnt, am Micheluz gewann sogar diesen Endurotest, nahm Cerutti acht Sekunden und den zweiten Platz ab.
Damit haben wir auch die wichtigsten Klassensieger zusammen:
In der E1-Klasse gewann Micheluz mit fast fünfzig Sekunden Vorsprung vor dem Schweizer Jonathan Rosse und dem Briten Jack Rowland.
Als Gesamtsieger aller Klassen gewann Sagar natürlich auch seine E2-Klasse vor dem Gaststarter Mirko Gritti aus Italien und Mark Risse (!). Mehr dazu weiter unten.
In der E3-Klasse holte sich der Italiener Jacopo Cerutti auf der TM den Sieg vor dem Franzosen Julien Jagu und den Tschechen Radek Toman.
Nach einem Tag voller Probleme landete die Führende in der Damenklasse, die Französin Audrey Rossat abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Die Italienerin Cristina Marrocco fuhr mit über drei Minuten Vorsprung ihren ersten Klassensieg ein.
Bester Deutscher war Mark Risse (Bild oben): Der TM-Fahrer schrammte mit seinem 15. Platz in der Gesamtwertung in die Punktenränge - und in der E2-Klasse belegte er den dritten (!) Rang. Allerdings war der schnellere Engländer Jamie Lewis mit drei Strafminuten belegt worden, weil er in der Sonderprüfung nach verlassen der Strecke nicht wieder an der gleichen Stelle herein gefahren war.
Zweitbester Deutscher mit Rang 36 (bei 116 Teilnehmern) war Kenny Lötzsch auf dem 30. Gesamtrang und dem vierten Platz in der E3-Klasse: "Diesmal lief es schon viel besser als in Rumänien," freute sich der KTM-Fahrer anschließend. Allerdings kämpfte er in dem langen Endurotest, in den vielen Abfahrten mit nachlassender Bremswirkung: "Da ist die einfach zu heiß geworden."
Gleich drei deutsche Fahrer waren in der 125er-Klasse der unter 20-jährigen angetreten: Mit 25 (!) Fahrern ohnehin die stärkste Klasse im Feld. Mit seinem 9. Platz bewies Tim Apolle (Bild oben) auf der Husqvarna schon ein wenig internationale Routine und überlegte schon, wo er am nächsten Tag noch schneller werden könnte: "Ich habe in der Crossprüfung gedacht, dass es nach den gestrigen Regenfällen rutschiger wäre - aber da hätte ich mehr setzen können." Am meisten Spaß hatte er im Extremtest - wo es im steinigen Bachbett hoch und runter ging. "Das war wie ein übergroßes Steinfeld beim Indoor-Enduro."
Kay Petrick erreichte bei seinem ersten internationalen Lauf den 18. Platz, während Yanik Spachmüller in der letzten Runde entkräftet aufgeben musste. Er war schon mit einem gequetschten Finger an der rechten Hand angereist, was ihn zusätzlich behinderte.
Junior Paul Rossbach verlor im letzten Endurotest noch den zehnten Platz nach einem Sturz, der ihn einige Zeit kostete - und ihn auf den 11. Platz zurück warf.
Zweitbester Deutscher Fahrer: Kenny Lötzsch auf der KTM
Erfreulicherweise hatte es den gesamten Tag nicht geregnet - in den vergangen Tagen öffnete der Himmel pünktlich um 14:00 Uhr für drei Stunden seine Schleusen und weichte den Untergrund mächtig ein - es wurde zwar kein tiefer, endloser Schlamm, aber auf den vielen Steinen teilweise sehr rutschig.
Über 60 km war die Runde lang und die Sonderprüfungszeiten addierten sich auf über 50 Minuten - ein Lauf der von den Fahrern einiges verlangte.
Vor allen Dingen der Extremtest kam völlig ohne künstliche Hindernisse aus:
Ergebnisse:
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