Sensationelles Ergebnis bei der Enduro-Europameisterschaft in Bar sur Seine, im Herzen von Frankreich: Marco Neubert beendet den ersten Tag auf dem zweiten Platz in der E2-Klasse und Rang sieben im Overall!
Dabei hätte es um ein Haar so gar noch ganz anders ausgehen können: Bis zur Halbzeit lag Neubert sogar in Führung - hatte jedoch ein paar "Webfehler" in dem engen Endurotest und verlor so viel Zeit, dass er von dem Engländer Tom Sagar von der Spitze verdrängt wurde. - Allerdings ist Sagar nicht nur ehemaliger WM-Fahrer, sondern war beim EM-Lauf in Italien sogar aktuell Gesamtsieger!
Nach dem verletzungsbedingten Fehlstart von Neubert in der DEM ist dies nun der Lohn für viel Training!
Ihren Heimvorteil konnten die französischen Fahrer nicht ausnutzen: Schnellster Fahrer beim Enduro-Europameisterschaftslauf in Bar sur Saine wurde der Italiener Maurizio Micheluz (Bild oben)auf der Suzuki.
Micheluz, der amtierende Europameister in der E3-Klasse hatte zu Saisonbeginn Motorrad und Klasse gewechselt. Beim Auftakt der Europa-Meisterschaft in seiner italienischen Heimat war der neue Suzuki-Fahrer noch nicht recht in Schwung gekommen, dafür holte er das nun nach.
Auf den engen und anspruchsvollen Strecken der Sonderprüfungen waren die kleineren Motorräder offensichtlich von Vorteil, denn auch der zweite Platz in der Gesamtwertung ging an einen Fahrer der E1-Klasse, nämlich den Schweizer Jonathan Rosse. Eigentlich wäre das damit auch das Terrain von dem amtierenden E1-Meister Luis Oliveira gewesen: Der Portugiese hatte schon in Italien einen Gesamtsieg eingefahren – doch ein heftiger Sturz im Endurotest verhinderte diesmal den Sprung auf das Treppchen.
Noch Jemand in dieser Klasse hatte Pech - und das nicht zu knapp! Edward Hübner (Bild unten) fiel mit defektem Motor vorzeitig aus: "Erst verlor er Leistung und dann klapperte er auch noch ..." - So musste er eine unfreiwillige Bastelstunde einlegen und einen Motor aus dem Reservemotorrad in die Wettbewerbsmaschine einbauen - und zwar schnell, denn er musste die Maschine ja noch rechtzeitig wieder in den Parc ferme stellen.
In der E3-Klasse ging der Tagessieg an Gianluca Martini vor seinem Landsmann Jocopo Cerutti, der mit verknackstem Fuß zur Siegerehrung humpelte und dem Schweden Henrik Lindholm – und auch in den anderen Klassen, der Junioren, Veteranen und Damen diesmal keine Franzosen als Sieger.
Dabei waren nicht nur die Sonderprüfungen, sondern die gesamte Strecke höchst ungewohnt für die ausländischen Fahrern: Die meiste Zeit im Wald, in dem sich die engen Spuren zwischen den Bäumen immer tiefer heraus fuhren, so dass es auf der gesamten 60 km langen Runde keine Erholungspause für die Fahrer gab. Die waren am Ende sichtlich geschafft, da es auch noch sommerlich heiß war – bevor am späten Abend ein Gewitter für Abkühlung sorgte und die Strecke für den kommenden Tag rutschig machte.
Die Deutschen in der Übersicht:
E1: Edward Hübner, Yamaha, ausgefallen.
E2: 2. Marco Neubert, Yamaha; 18. Kenny Lötzsch, KTM.
E3: 10. Jens Pester, Husaberg; 11. Otto Freund, KTM; 13. Florian Ebener, Husaberg.
Junioren E1: 6. Bruno Wächtler, KTM; 20. Joscha Wiefel, Yamaha.
Junioren -U20: 8. Tim Apolle, Husaberg; 13. Lukas Reichstein, Husaberg.
Junioren E2/E3: 12. Tom Schneider, KTM.
Veteranen: 6. Thomas Lübbing, KTM; 18. Stefan Berger, KTM
Die Klassen-Ergebnisse des ersten Fahrtages: Hier klicken! (PDF)
Das Gesamt-Ergebnis des ersten Fahrtages: Hier klicken! (PDF)