Die Überschrift ist reißerisch genug, sonst würdet Ihr das hier jetzt nicht lesen. Tatsächlich geht es um so ein trockenes Thema wie Reglement und Schutzbekleidung.

2022 02 16 protektor

Wie schon vor einigen Jahren in der Enduro-Weltmeisterschaft, hatte man in der Deutschen Enduro-Meisterschaft (und natürlich auch DMSB-Pokal und -Cup) die Einführung von Brust- und Rückenprotektoren langsam begonnen: In dem ersten Jahr "Schonfrist", konnte vom Fahrer noch jeder (im Bestand vorhandene) Protektor getragen werden. Allerdings war das Tragen dann auch verpflichtend gewesen. Dass mussten einige Teilnehmer erleben, die zwar bei der Abnahme einen Protektor vorgewiesen hatten, den aber während des Wettbewerbes ncht getragen hatten. Die Ausrede "Ich habe mein Leben lang keinen Protektor getragen," des erwischten Fahrers zog beim Sportkommissar dann auch nicht mehr.

In der bevorstehenden Saison (2022) verschärft sich die Situation, bzw. das Reglement noch einmal.
In den technischen Bestimmungen für Enduro steht unter 01.65.01:
"Das Tragen von Brust- und Rückenprotektoren ist vorgeschrieben - das Tragen von Schulter-, Ellbogen und Knieschützer wird dringend empfohlen.
Die Schutzeinrichtungen müssen eindeutig nach den folgenden Normen geprüft und gekennzeichnet
sein:
EN 1621-1, Level 1 oder 2, für Schulter, Ellbogen, Hüfte und Knie
EN 1621-2, Level 1 oder 2, für den Rücken: CB (Central Back) und FB (Full Back)
- EN 1621-3, Level 1 oder 2, für die Brust oder EN 14021*
*EN 14021 nur bis zum 31.12.2022"

Soviel zur Theorie - da gibt es eigentlich nichts zu diskutieren, obgleich sich in verschiedenen Onlineforen darüber mehr oder weniger fachmännisch ausgetauscht wird: Wie uns Frank Wiegmann, der Vertreter der Kooperatinsgemeinschaft ADAC Enduro, auf Anfrage mitteilte ist damit gemeint, dass es für den Brustteil des Protektors eine andere Norm wie für den Rückenteil gibt. Aber das ist üblicherweise am Protektor ausgewiesen. Vor Ort wird es sich so gestalten, dass bei der Abnahme ein Rücken-/Brustpanzer vorgelegt werden muss. Dort wird dann, wie auch beim Helm, geprüft, ob der Protektor auch die Normen erfüllt. Dazu genügt dann, wieder wie beim Helm, ein Blick auf das Etikett.
Wenn der Brustpanzer dann, wie auch der Helm, markiert wird (das bleibt aber der jeweiligen Abnahme überlassen), dann darf der Fahrer nur nicht vergessen, diesen auch am nächsten Morgen, vor dem Start anzuziehen. Das kumpelhafte Schulterklopfen des technischen Kommissars beim Start könnte dann nämlich nicht nur freundlich gemeint sein, sondern auch gleich der Überprüfung dienen, denn unter der Jacke kann man den Schützer es nicht so gut erkennen.
Übrigens "alte" Protektoren mit der alten Nummer EN14021 sind dieses Jahr noch zugelassen - erst im nächsten Jahr müssen die ersetzt werden.
Ellenbogen, Hüft oder Schulterschützer sind nicht vorgeschrieben, es bleibt aber angeraten, wer sich so etwas neu kauft, der sollte auf die Norm (siehe oben) achten.


Soweit, so einfach?
Im Falle des Autor dieser Zeilen bedeutet das, sein schicker, aber alter KTM-Brustpanzer (made by Thor) trotz CE-Aufkleber am Ende seiner Rennkarriere angekommen ist.

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