Der Tag in Itterbeck begann mit einer Überraschung, doch am Ende hatte Dennis Schröter die Endurowelt wieder gerade gerückt: Der Titelverteidiger holte sich beim Auftakt der Deutschen Enduro-Meisterschaft auf seiner Husqvarna erneut den Tagessieg in der E3-Klasse und in der klassenübergreifenden Championatswertung.

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Die Überraschung war der Quereinsteiger Angus Heidecke: Der Ex-Motocrosser, der zuletzt bei den MX-Masters unter den Top 5 rangierte, holte sich gleich bei seinem ersten Auftritt in der Enduro-DM die Siege in den ersten beiden Sonderprüfungen: Dabei kam dem KTM-Fahrer sicherlich entgegen, dass er erst eine halbe Stunde später, erst 60 Fahrer später, an den Start ging und auf den Sonderprüfungen schon einmal Spuren und Anlieger vorfand. Doch ab der zweiten Runde, beim Gleichstand der Waffen (der Streckenbedingungen) konnte Schröter wieder die Führung übernehmen.
Aber um der Wahrheit Ehre zu geben: Der Respekt für den spektakulären Einstieg hat sich der 28jährige auf alle Fälle verdient, denn am Ende wurde er zurecht Gesamt-Zweiter und damit auch Zweiter in der E3-Klasse. Und es war schon sehenswert, wie Heidecke in der zweiten Sonderprüfung mit der echten 500er zwischen den engen Bäumen seinen Weg fand!

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Erster Tagessieg in der A-Lizenz für Yanik Spachmüller

Eine weitere Überraschung gab es in der E1-Klasse: Zuerst schied Jonathan Rosse mit Kupplungsproblemen aus und musste seine Yamaha aus der Sonserprüfung schieben. Danach kassierte Titelverteidiger Andi Beier eine Strafminute: Zu spät, weil einfach zuviel Zeit war und plötzlich so viele Fahrer betreut werden mussten und weil ja sowieso soviel Zeit war, wurde das in den Hintergrund gedrängt. Dann aber lief die Uhr und als erster Fahrer im Team kassierte Beier die Strafminute.
So stand plötzlich Yanik Spachmüller ganz oben auf dem Treppchen: Mit minimalem Vorsprung von 3,6 Sekunden vor Beier aber beide gleich mit mehr als zwei Minuten Abstand zum drittplatzierten Jörg Haustein.
Platz neun im Championat ist für Spachmüller auch sehenswert, zumal auf der ersten Sonderprüfung mit vielen langen Geraden auf dem Acker und im tiefen Sand Motorräder mit viel Hubraum sicher ihre Vorteile hatten.

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Kein Überraschung war der Tagessieg von Davide von Zitzewitz (Bild oben). Dabei war der nicht völlig zufrieden: "Vor der letzten Runde hatte ich nur sechs Sekunden Abstand zur Spitze im Championat - Doch dann war ich in der ersten Prüfung zu vorsichtig und haute mir in der zweiten Prüfung an einem Baum die Schulter an. Das hat mich im Championat zuviel Zeit gekostet."
Auf dem zweiten Platz Quereinsteiger Christian Brockel, der auch die komplette Saison fahren will, vor Björn Feldt. Titelverteidiger Eddi Hübner steigerte sich vom Prüfung zu Prüfung und krönte den letzten Test noch mit einem Sieg. Doch am Ende reichte es nur für den vierten Platz.

Insgesamt waren die Fahrer überrascht: "Ich bin schon oft hier gefahren, aber soviel Gelände hatten wir noch nie," war die fast einstimmige Meinung. Der Rundkurs mit seinen 80 km wurde dreimal durchfahren, was aber auch eine Fahrzeit von fast genau acht Stunden bedeutete!
Das Wetter sorgte dann auch für zusätzliche Probleme, weniger der Regen, als vielmehr der heftige Wind, der gerade auch im Fahrerlager die Zelte und Vorzelte beschädigt.
Für den zweiten Fahrtag wird die Startreihenfolge nach den Ergebnissen des ersten Tages gestaffelt und die Startzeit um eine Stunde, auf 8:00 Uhr nach vorne gezogen. Damit ist in den Prüfungen mehr Chancengleichheit gegeben und die Veranstaltung am Abend eher fertig, dann können Fahrer und Teams eher nach Hause kommen.

Ergebnisse

Int. Deutsches Enduro-Championat: Hier klicken! (PDF)

Enduro E1: Hier klicken! (PDF)

Enduro E2: Hier klicken! (PDF)

Enduro E3: Hier klicken! (PDF)

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Komplette Ergebnisse aller Klassen bei: www.enduro-dm.de

Komplette Meisterschafststände aller Klassen bei: www.easy-race.de

Das Live-Timing vom Sonntag: Hier klicken! (LINK)

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Angus Heidecke war auch vom Schlamm nicht zu bremsen - einzig Dennis Schröter war schneller als dieser KTM-Fahrer

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Start frei in die neue Saison: Dennis Schröter (rechts) und Andi Beier (links) in der ersten Minute!